Schlagwort-Archive: Gesellschaft

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Finanztransaktionssteuer

Die Steuer für Bildung, Gesundheit und Klimaschutz

Hier findest du Filme zur Finanztransaktionssteuer. Neben diesen Filmen findest du bei YouTube noch viele andere, die aber mit unsinnigen Angaben zur Höhe der Steuer arbeiten. Die Absicht dahinter ist, beim Sparer Ängste vor der Steuer zu schüren. Daher sind sie hier nicht aufgeführt.

Steuer gegen Armut: Erklärt in 84 Sekunden.

ARD Plusminus vom 26.1.2010

Oxfam-Spot mit Heike Makatsch

Future News featuring Andrew Lincoln, Bill Nighy, Clémence Poésy, Heike Makatsch and Javier Cámara

Die Toten Hosen zur Steuer für Bildung, Gesundheit und Klimaschutz!

Wir sind der Wandel

Warum die Rettung der Erde bereits voll im Gang ist – und kaum einer es bemerkt

Wir sind der WandelPaul Hawken
Hans Nietsch Verlag 2010
Emmendingen. 410 Seiten.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeigen sich zwei erstaunliche Entwicklungen: Auf der einen Seite sind wir mit systemischen Problemen konfrontiert, die sich nur global lösen lassen, und auf der anderen Seite gibt es das stille Wachsen einer Bewegung, die ohne Hierarchie und Ideologie an vielen Orten der Welt spontan das Notwendige für ein nachhaltigeres und gerechteres Leben der Menschen tut – nach Hawkens Auffassung das Modell einer kooperativen und toleranten Menschheit, die überlebensfähig ist. Die Bewegung besteht aus mehr als einer Million Gruppen, die lokal oder auch international gegen Umweltzerstörung kämpfen, Nachbarschaftshilfe leisten, für Menschenrechte eintreten oder das Überleben indigener Kulturen sichern helfen. Obwohl sie von der Politik und den Medien nur vereinzelt wahrgenommen werden, bringen sie das hervor, was eines Tages vielleicht als größte Transformation der menschlichen Gesellschaft gelten wird. „Wir sind der Wandel“ erzählt davon, welche positiven Dinge gegenwärtig auf der Welt passieren, weil Menschen sich mit ihrem Verantwortungsbewusstsein, ihrer Sensibilität und ihren Überzeugungen dem Wohl ihrer Mitmenschen und der Erde widmen.

Paul Hawken gilt als Vordenker und Wegbereiter einer nachhaltigen und gerechten menschlichen Gesellschaft. Sein neues, nun in deutscher Sprache erscheinendes Werk stand lange Zeit auf der Bestsellerliste der „New York Times“.

Kompass neues Denken

Wie wir uns in einer unübersichtlichen Welt orientieren können

Kompass neues DenkenNatalie Knapp
Rowohlt Verlag 2013
Reinbeck. 336 Seiten.

Gemeinsam die Zukunft gestalten.
Immer mehr Menschen fühlen sich den Anforderungen unserer Zeit nicht gewachsen. Sie fragen sich, woran sie sich orientieren sollen, wie sie kluge Entscheidungen treffen können und was ihnen Stabilität und Sicherheit vermittelt. Denn offenbar funktioniert in einer hochgradig dynamischen und vernetzten Welt unsere bisherige Art des Denkens und der Zukunftsplanung nicht mehr. Unerwartete Ereignisse werfen unsere Pläne und Ideen immer öfter über den Haufen. Deshalb müssen wir lernen, Ungewissheiten auszuhalten und flexibel auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Wir brauchen die Fähigkeit, neue Denkwege zu beschreiten und unerwartete Lösungen zu finden.
Mit „Kompass neues Denken“ hilft uns Natalie Knapp dabei, einen neuen Orientierungssinn für die moderne Welt zu entwickeln und den Alltag wieder leichter in ein glückendes Leben zu verwandeln.

Wir konsumieren uns zu Tode

Warum wir unseren Lebensstil ändern müssen, wenn wir überleben wollen

Wir konsumieren uns zu TodeArmin Reller & Heike Holdinghausen
Westend Verlag 2013
Frankfurt am Main. 224 Seiten.

Wir können uns unseren Lebensstil nur auf Kosten anderer leisten. Das ist bekannt. Unbekannt ist hingegen, inwieweit sich schon die Produktion von Alltagsgegenständen wie Handys oder Kugelschreiber unmittelbar auf Kinderarbeit, umkippende Gewässer und Versteppung ganzer Landstriche auswirkt. Die Autoren zeigen in „Wir konsumieren uns zu Tode“ die fatalen ökologischen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen unseres Lebensstils.

Ob Zucker, Wasser oder Kupfer – wir nutzen und benutzen diese „Stoffe“ täglich, aber über ihre physische Realität, ihre Herkunft, ihre Geschichte, ihre Zukunft wissen wir fast gar nichts. Mit ihnen untrennbar verbunden sind Fragen nach Gerechtigkeit und Verantwortung, Energieverbrauch und Wirtschaftlichkeit. Armin Reller und Heike Holdinghausen zeigen anhand von Stoffgeschichten und -kreisläufen, woher Ressourcen wie etwa Coltan oder Baumwolle kommen, wofür wir sie verwenden beziehungsweise verschwenden. Und sie sagen: Wenn wir nicht bald anfangen, verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen, konsumieren wir unsere Welt zu Tode.

Siehe hierzu das Interview mit Armin Reller in der Standard.

Großer Fuß auf kleiner Erde?

Die Erde ist begrenzt und kann daher nur begrenzt Ressourcen zur Verfügung stellen. Wie viele Ressourcen benötigen wir? Was steht uns zu Verfügung?

Bilanzieren mit dem Ecological Footprint

ErdeGesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ)
Deutsche Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) 2010
Bonn & Eschborn, 136 Seiten.

Wo wir auch wohnen, auf dem Dorf oder mitten in der Großstadt: Die Bereitstellung von Lebensmitteln, Kleidung, Energie oder Baumaterial für Häuser und Schulen – unser gesamtes Leben hängt von der Versorgung durch die Ökosysteme des Planeten Erde ab. Der Ecological Footprint ist ein Messinstrument für dieses Naturkapital. Er zeigt, dass wir die Ressourcen für unseren Lebensunterhalt deutlich schneller verbrauchen, als sie erneuert werden können.
Footprint-Daten machen auch globale Unterschiede deutlich und erfahrbar. Vergleicht man z.B. den Naturverbrauch eines durchschnittlichen Deutschen mit dem eines Einwohners von Madagaskar, der sich mit einem Fünftel der Naturressourcen begnügt, stellen sich viele Fragen: Worin genau unterscheiden sich die Lebensstile der Länder? Weiter gefasst: Wie ist die globale Wirtschaft organisiert, wenn sie zu solchen Ergebnissen führt? Oder: Ist das gerecht? Aber auch ganz einfach: Wie will jeder Einzelne von uns leben? Was ist uns wichtig?

Grauer Footprint

Aus dem Ressourcenverbrauch, der nicht eindeutig einer Person zugeordnet werden kann, ergibt sich ein Grauer Footprint oder “gesellschaftliche Overhead”. Er umfasst alle Leistungen, die von einer Gesellschaft für die Allgemeinheit erbracht werde, wie der Bau und Unterhaltung von Schulen, Krankenhäusern, Wohnraum und Verkehrswegen. Auch der Betrieb von Banken, Versicherungen, Polizei, Feuerwehr, Militär und Aufwendungen für Parlamente und Regierungen gehören dazu.

Zwar wird der Wohnraum von einzelnen Personen genutzt, denen für das Wohnen selbst ein Footprint  zugeordnet werden kann, aber der Footprint für die Errichtung des Wohnraums wird allen Bewohnern zugeteilt. Es erfolgt also gewissermaßen eine Abschreibung des Footprints über die Nutzungsdauer des Wohnraums.

Grauer Footprint ist Ressourcennutzung, für die alle verantwortlich sind.

Der Graue Footprint macht etwa ein Drittel des Ökologischen Fußabdrucks aus. Er kann von dir alleine nicht beeinflusst werden, sondern ist nur von unserer Gesellschaft als Gemeinschaft veränderbar. Deshalb ist dein gesellschaftliches Engagement so wichtig.

Diese gesellschaftlichen Veränderungen werden stattfinden. Sie werden aber immer angestoßen von einzelnen Menschen und Gruppen. Hier hast du Möglichkeiten, Veränderungen voranzutreiben.

Der überflüssige Mensch

Unruhe bewahren.

Der ueberfluessige MenschIlija Trojanow
Residenz Verlag 2013
St. Pölten. 86 Seiten.

Ein Essay zur Würde des Menschen im Spätkapitalismus. Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüssig so die mörderische Logik des Spätkapitalismus. Überbevölkerung sei das größte Problem unseres Planeten so die internationalen Eliten. Doch wenn die Menschheit reduziert werden soll, wer soll dann verschwinden, fragt Trojanow in seiner humanistischen Streitschrift wider die Überflüssigkeit des Menschen. Welcher Mensch ist überflüssig? In seinen eindringlichen Analysen schlägt er den Bogen von den Verheerungen des Klimawandels über die Erbarmungslosigkeit neoliberaler Arbeitsmarktpolitik bis zu den massenmedialen Apokalypsen, die wir, die scheinbaren Gewinner, mit Begeisterung verfolgen. Doch wir täuschen uns: Es geht auch um uns. Es geht um alles.

Interview mit Ilija Trojanow auf MDR Figaro

Menschenzeit

Zerstören oder gestalten? Die entscheidende Epoche unseres Planeten.

Menschenzeit-kleinChristian Schwägerl
Riemann Verlag 2010
München. 320 Seiten.

Der renommierte Wissenschaftsjournalist Christian Schwägerl (Der Spiegel) beschreibt, warum wir im „Anthropozän“, dem Zeitalter des Menschen, leben – in dem wir den Planeten Erde in atemberaubender Geschwindigkeit grundlegend verändern. Der Mensch erschafft neue Landschaften, greift in das Weltklima ein, leert die Meere, erzeugt neuartige Lebewesen. Die Grenzen zwischen Natur und Kultur verschwinden. Aus der Umwelt wird eine „Menschenwelt“ – doch sie ist geprägt von Kurzsichtigkeit und Raubbau. Entwickeln wir nun die Reife, unsere Macht für eine lange Zukunft zu nutzen?

„Menschenzeit“ beschreibt den steilen Aufstieg unserer Art, die Umweltkrisen von heute und Szenarien für die menschgemachte Biosphäre der Zukunft. Das Buch zeigt auf, warum sich vor allem die Menschen im Westen bewusst im Konsum mäßigen und zugleich die Kräfte der Wissenschaft neu mobilisieren müssen. Es gibt eine Chance für ein fruchtbares Zeitalter des Menschen – jetzt. „Menschenzeit“ ist „eine Einladung an jeden Einzelnen, sich einer neuen Bürgerbewegung anzuschließen“ (NDR), „ein subtiles, reflektiertes Mutmacherbuch“ (Tagesspiegel), eine „atemberaubende planetare Vision“ (FAZ).

Ein feuilletonistisches Buch, das praktische alle relevanten Themen anspricht, sie aber leider nicht wirklich bearbeitet. Zudem glaubt der Autor u.a. in Gentechnik und Geo-Engineering die Lösung der Problem zu finden. Erstaunlich auch, dass der Ökologische Fußabdruck nur ein einziges Mal erwähnt wird, ohne aber auf die Quelle und Methodik zu verweisen. Schafft Raum für die eingehende Behandlung mit dem Footprint.

Interview mit Christian Schwägerl

Don’t think of an elephant

Know your values and frame the debate.

don't think of an elephantGeorge Lakoff
Chelsea  Green Publishing Company 2004
White River Junction. 124 Seiten.

Am Beispiel der USA wird gezeigt, wie Werte durch Begriffe vermittelt werden und wie damit die öffentliche Meinung beeinflusst wird.  Lakoff zeigt in Don’t think of an elephant anschaulich, wie Sprache Werte transportiert und wie gefährlich es ist, die Sprache des politischen Gegners zu übernehmen. Obwohl man meint, dem Gegner zu widersprechen, bestätigt man ihm durch die von ihm vorgegebenen Begriffe. Ein anderes Beispiel ist die Verwendung negativer Begriffe, obwohl doch etwas Positives hervorgehoben werden soll. Viele engagierte Menschen heben hervor, dass sie einen Eingriff verhindert (negativ) haben. Besser wäre es jedoch, zu betonen, was man alles bewahrt (positiv) hat.

 

 

Erhältlich auch über die Global Marshall Plan Foundation.

Befreiung vom Überfluss

Auf dem Weg in eine Postwachstumsökonomie.

Paech Befreiung vom UeberflussNiko Paech
oekom Verlag 2013
München. 153 Seiten.

Noch ist die Welt nicht bereit, von der Droge „Wachstum“ zu lassen. Aber die Diskussion über das Ende der Maßlosigkeit nimmt an Fahrt auf. Der Umweltökonom Niko Paech liefert dazu die passende Streitschrift, die ein „grünes“ Wachstum als Mythos entlarvt. Nach einer vollen Arbeitswoche möchte man sich auch mal etwas gönnen: ein neues Auto, ein iPad, einen Flachbildfernseher. Ruckzuck steckt man im Teufelskreis aus Konsumwunsch und Zeitmangel. Und nicht nur das: der stete Ruf nach „mehr“ lässt Rohstoffe schwinden und treibt die Umweltzerstörung voran. Dabei gelten „grünes“ Wirtschaftswachstum und „nachhaltiger“ Konsum als neuer Königsweg. Doch den feinen Unterschied hier „gutes“, dort „schlechtes“ Wachstum hält Niko Paech für Augenwischerei. In seinem Gegenentwurf, der Postwachstumsökonomie, fordert er industrielle Wertschöpfungsprozesse einzuschränken und lokale Selbstversorgungsmuster zu stärken.
Das von Paech skizzierte Wirtschaften wäre genügsamer, aber auch stabiler und ökologisch verträglicher. Und es würde viele Menschen entlasten, denen im Hamsterrad der materiellen Selbstverwirklichung schon ganz schwindelig wird.

‚In seinem Buch widerspricht Paech vehement der Vision einer grünen und nachhaltigen Wirtschaft, für die sich auch der Rio+20-Gipfel aussprach. Ihre Fürsprecher setzen auf Wachstum, nur eben umwelt- und ressourcenschonender. Für Paech der falsche Weg:

„Es geht nicht darum, technische Lösungen zu verteufeln. Es geht auch nicht darum, Prozesse des Suchens und Findens neuer Lösungen auszusetzen. Es geht nur darum, sich klar zu machen, dass diese neuen Lösungen niemals dazu führen können, dass das Bruttoinlandsprodukt weiter wachsen und gleichzeitig eine Entlastung der Ökosphäre dabei herauskommen kann.“

Ein grünes Wirtschaftswachstum: Für Paech ist das schlichtweg ein Mythos und begründet seine Haltung an verschiedenen Beispielen: Die Elektromobilität lässt den Bedarf an Seltenen Erden steigen. Der Ausbau von Windkraftanlagen verbraucht Flächen. Der Bau von Passivhäusern führt zu neuen Baugebieten für Einfamilienhäuser, das heißt Landstriche werden versiegelt und der Wohnraum pro Person bleibt viel zu hoch – auch wenn das neue Eigenheim auch noch so umweltfreundlich geplant wurde.

Die Geschichte des technischen Fortschritts war niemals etwas anderes als eine Abfolge von Übergängen zu höheren Ebenen des Energieverbrauchs.

Auf den 150 Seiten verfällt Paech nicht in Groll oder Alarmismus. Im Ton sachlich entwirft er sein Modell einer Postwachstumsökonomie, das er für alternativlos hält. Pointiert macht er klar: Entweder Politik und Bürger gestalten selbst den gesellschaftlichen Umbau oder künftige Energie- und Umweltkrisen werden sie dazu zwingen.

Im Gegenzug verspricht der Volkswirt mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit. Indem die Bürger ihren Wohlstandsballast abwerfen, befreien sie sich vom Zwang des Konsums und erfahren dabei auch noch Glück:

„Vielleicht ist mein Glück etwas bescheidener gemessen an den materiellen Inputs. Aber dafür kann ich von mir sagen, dass die Art von Glück, die ich empfinde, insoweit ehrlich ist, als andere Menschen im selben Rahmen genauso versuchen können, glücklich zu werden. Die Übertragbarkeit meines Glücks ist mir dabei wichtig und vor allem, dass mein Glück nicht das Resultat von Plünderung ist.“

Doch wie ehrlich will eine moderne Konsumgesellschaft sein? Reduktion klingt nicht sexy – Subsistenzwirtschaft nach Strickpullover und Sandalen. Da klingt das Versprechen einer nachhaltigen Wirtschaft attraktiver: Nicht teilen, sondern die Geländelimousine mit Biosprit fahren. Spottbillig in den Süden fliegen und zur Beruhigung dafür ein paar Euros für ein Nachhaltigkeitsprojekt spenden.

Es ist gerade Paechs radikale Position, die bei der Lektüre des Buches dazu anregt, ehrlich über den eigenen Konsum, die eigene Wohlstandsanhäufung nachzudenken. Und so liefert Paech mit seiner „Befreiung vom Überfluss“ ein sehr kompaktes sowie wichtiges Buch. Der Leser mag bei der Lektüre ab und an den Kopf schütteln und sich fragen, wie realistisch eine Postwachstumsökonomie ist. Doch das Buch bietet mit seinen konsequenten Forderungen mehr Anregungen als manche „Weiter-So-Literatur“.‘
Sonja Ernst, Deutschlandfunk 06.06.2012

Tage der Utopie 2013

Bericht der Badischen Zeitung vom 28. Januar 2013 zur Veranstaltung „Wachstum und wie weiter?“ an der Katholischen Akademie in Freiburg.

Interview mit Niko Paech auf einfachbewusst.de