FAQ

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Auf dieser Seite findest du Antworten zu häufig gestellten Fragen (Frequently  Asked Questions). Da auf Veranstaltung häufig die gleichen Fragen gestellt werden, ist hier eine Auswahl der am häufigsten gestellten Fragen (FAQ) und die Antworten darauf zusammengetragen.

1. Wie kann man seinen Ökologischen Fußabdruck verkleinern?

Achtet darauf, dass ihr nur Dinge kauft, die ihr wirklich unbedingt braucht. Und dann kauft Produkte aus der Region (das stärkt die heimische Wirtschaft und hält die Wege kurz), wenn möglich biologisch erzeugt. Oder beim Bauern “um die Ecke”, wo ihr sehen und fragen könnt, wie produziert wird. Aber da sollte ihr möglichst zu Fuß, mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln hin, denn sonst bekommen die Produkte durch die Fahrt mit dem Auto einen zu großen Footprint.

Wer sich an die 5 F-Regel hält, kann schnell seinen persönliche Footprint deutlich verkleinern (https://plattform-footprint.de/veraendern/5-f-regel/). Weitere Vorschläge findet ihr unter https://plattform-footprint.de/veraendern/. Die Einführung eines vegetarischen Tages wäre schon ein guter Anfang, denn nach Kreutzberger und Thun (https://plattform-footprint.de/2013/10/die-essensvernichter/) würden rechnerisch die Klimagase von 6 Millionen Autos im Jahr eingespart, wenn ganz Deutschland einmal pro Woche auf Fleisch verzichten würde.

2. Welche Verbesserung bringt eine vegetarische Ernährung?

Vegetarische Ernährung spart Ressourcen (1 kg Rindfleisch hat den gleichen Footprint wie 20 kg Getreide oder 40 kg Kartoffeln), mindert den Ausstoß an Treibhausgasen (Methan, Lachgas, CO2), schont das Grundwasser und Böden und ist gesund. Eine fleischlose Ernährung ist bei einem ausgewogenen Speiseplan gesund und vollkommen ausreichend. Übermäßiger Fleischkonsum führt dagegen oft zu gesundheitlichen Problemen, wie Übergewicht und Diabetes. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt 300 – 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche. Der durchschnittliche Deutsche isst jedoch pro Woche 1,2 kg Fleisch oder Wurst. Große Mengen an Purinen führen zu Harnsteinen und Gicht. Verarbeitetes Fleisch steht im Verdacht, die Lebenserwartung zu verkürzen. Ursache hierfür sind die darin enthaltenen Zusatzstoffe (https://de.wikipedia.org/wiki/Fleischkonsum#Gesundheitsrisiken_des_Fleischkonsums). Es gibt Kulturen die sich seit jeher vegetarisch ernähren, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommen würde. Auch für Leistungssportler ist Fleischkonsum nicht notwendig. Carl Lewis (Leichtathletik), Mike Tyson (Boxer) oder Marc Scott (Triathlon) sind beispielsweise Veganer (https://vegetarisch-leben.de/prominente.html#c389).

Da der Footprint des Fleischkonsums mit 55% (8800 gm²) des Ernährungsfootprints (1,6 gha) aktuell recht groß ist, wir aber auch noch andere Bedürfnisse haben, sollte der Fleischkonsum drastisch reduziert werden. Verträglich dürfte ein- bis zweimal im Monat 250g Fleisch sein. Gar kein Fleisch wäre noch besser, aber das dürfte einigen Menschen schwer fallen. Siehe hierzu auch https://plattform-footprint.de/2014/08/ran-die-buletten/

3. Ist der Klimawandel noch aufzuhalten?

Wenn die Klimaforscher recht haben: Nein! Aber das sollte uns nicht daran hindern, unseren Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren, denn davon hängt es ab, wie dramatisch der Klimawandel ausfällt. Das ist ein bisschen wie bei einer Autofahrt mit überhöhter Geschwindigkeit. Wenn man merkt, dass man zu schnell ist, um die Kurve noch zu packen, ist es doch sinnvoll auf die Bremse zu treten, damit der Unfall nicht tödlich wird.

4. Wie lange macht die Erde das noch mit?

Die Erde wird es noch vier Milliarden Jahre mitmachen. Die Frage ist eher, wie lange wir noch so weitermachen können. Wenn wir uns nicht anstrengen, werden die Lebensbedingungen auf der Erde deutlich schlechter werden. Der Klimawandel ist im Gange, viele Rohstoffe sind bereits knapp und viele Menschen auf der Welt leiden Hunger. Wir müssen den Klimawandel stoppen und die Ressourcen mit allen Menschen gerecht teilen. Dann wird die Erde auch in Zukunft noch lebenswert sein.

5. Verkleinern erneuerbare Energien wirklich den Ökologischen Fuß-
abdruck?

Erneuerbare Energien tragen wesentlich zur Verringerung des Ökologischen Fußabdrucks bei. Beispielsweise lässt sich mit dem Umstieg vom europäischen Strommix auf echten Ökostrom der Footprint im Bereich elektrischer Energie um 90% senken. Wenn der Strom aus dem europäischen Mix mit etwas über 50% Kohlestrom kommt, dann kann er ca. 5% des persönlichen Footprints ausmachen. Der Umstieg auf Ökostrom drückt den Anteil auf 0,5%. Im Bereich Heizen und Schwertransport können erneuerbare Energien jedoch nicht viel leisten. Dort kommt es vor allem auf einen sparsameren Umgang mit Energie und eine bessere Effizienz des Energieeinsatzes an. Also weniger heizen, besser dämmen, sparsamere Motoren und kürzere Transportwege. Man sollte sich aber nicht annehmen, dass gleichbleibender oder gar steigender Verbrauch durch den Einsatz erneuerbare Energie möglich ist. Auch die Herstellung von Windkraftanlagen oder Solarzellen benötigt Ressourcen, die begrenzt sind. Daher ist „Green Economy“,  Wirtschaftswachstum durch Einsatz erneuerbarer Energien und Kreislaufwirtschaft, nicht möglich.

6. Welche Folgen hat es, wenn wir unseren Ökologischen Fußabdruck nicht verkleinern?

Die Folgen sind relativ leicht zu erkennen: Klimawandel, Rohstoffknappheit, Nahrungsmittel- und Wassermangel werden die Folge sein. Natürlich nicht überall auf der Welt in gleichem Maße, denn die reichen Länder werden sich einige Dinge finanziell noch länger leisten können. Aber irgendwann werde auch diese Länder nicht mehr in der Lage sein, den gewohnte Lebensstandard zu halten.  Wann diese Folgen eintreten, ist schwer zu beantworten, da niemand mit letzter Sicherheit weiß, über welchen Zeitraum noch welche Ressourcen in ausreichendem Maß verfügbar sind. Nach den Prognosen von Randers (2052 – Der neue Bericht an den Club of Rome, München 2012) wird die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2040 mit 8,1 Milliarden Menschen ihr Maximum erreicht haben. Der Ressourcenverbrauch wird insgesamt bis etwa zum Jahr 2030 zunehmen, obwohl er in den OECD-Staaten bereits ab dem Jahr 2020 zurückgehen wird. Global wird das BIP weiter zunehmen, was jedoch auch auf Ausgaben zurückzuführen ist, die der Schadensbegrenzung und Reparatur von Umweltschäden dienen. Der Anstieg des Meeresspiegels, Klimaveränderungen, Bodenerosion und Wasserknappheit werden in vielen Regionen der Erde das Leben erschweren. In den reichen Länder wird das Wirtschaftswachstum weiter zurückgehen, während die Schwellenländer zunächst weiter wachsen.
Insgesamt dürfte in den reichen Ländern der heutiger Lebensstandard nicht aufrecht zu erhalten sein. Mit knapper werdenden Ressourcen werden die Lebenshaltungskosten steigen. Gleichzeitig gehen die Einkommen wegen des schwächer werdenden Wirtschaftswachstum zurück. Möglicherweise wird sich in den nächsten Jahren eine Abkehr vom Wachstumsgedanken durchsetzen.

7. Gibt es ungenutzte Ressourcen, die bei sinnvoller Erschließung die Problematik mildern?

Ja, unser Gehirn. DIE ungenutzte Ressource schlechthin. Statt wie bisher hirnlos zu konsumieren und Ressourcen zu verschwenden als gäbe es kein Morgen, sollten wir uns endlich Gedanken machen, wie wir auch in Zukunft noch gut leben können. Viele gute Ideen dazu gibt es bereits bei Rob Hopkins, bei Transition-Town Initiativen , dem Bündnis Bürgerenergie oder Einfach ganz ANDERS. Schließt euch bestehenden Initiativen an oder organisiert euch in lokalen Gruppen. Unter Gruppen könnt ihr euch mit MultiplikatorInnen in eurer Nähe  austauschen, Projekte planen und umsetzen. Wenn es keine Gruppe in eurer Nähe gibt, könnt ihr neue Gruppen einrichten und andere dazu einladen.

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