Anders leben

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In der Gegenwart geht der größte Schaden wohl nicht von dem aus,
was Menschen tun, sondern, was sie geschehen lassen.”

 

 

Damit du deinen Footprint deutlich verkleinerst, solltest du deine Wohnung aufgeben, unter Brücken wohnen und nur von dem leben, was du von anderen geschenkt bekommst. Wobei du aufpassen musst, was du dir schenken lässt, denn die geschenkten Sachen beeinflussen ebenfalls deinen Footprint. Und den grauen Footprint, also der Footprint der Gesellschaft, in der du lebst, musst du dir sowieso mit deinen Mitmenschen teilen. Du bekommst also alleine schon durch den Betrieb von Flughäfen, Autobahnen, Schulen, Krankenhäusern, Polizei, Feuerwehr etc., also durch Infrastruktur, von der du möglicherweise gar nichts hast, schon einen ziemlich großen Footprint. Außerdem wird es bestimmt keinen Spaß machen, als ökologischer Bettelmönch zu leben. Und das verstößt ganz eindeutig gegen die fünfte der 5-F-Regeln: Freude am zukunftsfähigen Leben.

Also musst du dir etwas anderes überlegen. Vielleicht reicht es ja schon aus, bewusster im Rahmen deiner Möglichkeiten zu leben. Das heißt beispielsweise, dass du dir immer erst einmal überlegst, ob du das, was du dir kaufen willst, wirklich brauchst. Also wirklich wirklich. Oder ob du nur etwas möchtest, weil jemand anderes das auch schon hat und du das „cool“ findest.  Den Rahmen deiner Möglichkeiten kannst du bestimmt auch verändern. Wer sagt denn, dass du 40 Stunden arbeiten musst? Wer zwingt dich, weit entlegene Regionen der Erde zu besuchen? Gibt es eine Möglichkeit, in der Nähe deiner Arbeitsstelle zu wohnen? Lebe entspannt! Wenn du keinen miserabel bezahlten Job hast, kannst du doch auch weniger arbeiten und die freie Zeit genießen. Dadurch, dass du deine Arbeit teilst, machst du dein Leben reicher und es gibt jemand anderem die Chance, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn du in den Ferien (gemeinsam mit anderen) eine Fahrradtour machst, hast du Urlaub vom ersten Moment an und du erlebst viel mehr, als wenn du erst mit dem Flugzeug zu deinem Urlaubsort musst. Es ist doch allemal entspannter, zur Arbeit zu gehen als stundenlang zu Arbeit fahren zu müssen.

Informiere dich, was andere schon so machen. Zum Beispiel in Transition Initiativen, durch Solidarische LandwirtschaftSelbstversorgung, vegane ErnährungCrowdfunding oder mit Ideen zum Selbermachen. Blogger wie Christof Hermann (Einfach bewusst ), Pia Mester (MalMini) oder Dori, Kati, Liz und Serane (Minimalistenfreun.de) beschreiben ihre Erfahrungen mit einem ressourcenschonenden Leben. Für eine bessere Welt liefert noch viele weitere Tipps, wie du dich engagieren kannst. Hier kannst du dir auch drei kostenlose e-books zum Thema herunterladen.

Wir haben uns an einen bestimmten Lebensstil gewöhnt, weil er uns von den Eltern, Verwandten oder Freunden vorgelebt wurde. Aber wir können andere Arten zu leben lernen.

Passend zum Thema: Silbermond – Leichtes Gepäck

Harald Welzer hat in seinem Buch „Selbst denken“ folgende 12 Regeln für einen erfolgreichen Widerstand gegen Konsumzwang, Resignation und Selbstaufgabe, der Voraussetzung für ein zukunftsfähiges Leben ist, aufgestellt:

  1. Alles könnte anders sein.
  2. Es hängt ausschließlich von Ihnen ab, ob sich etwas verändert.
  3. Nehmen Sie sich deshalb ernst.
  4. Hören Sie auf, einverstanden zu sein.
  5. Leisten Sie Widerstand, sobald Sie nicht einverstanden sind.
  6. Sie haben jede Menge Handlungsspielräume.
  7. Erweitern Sie Ihre Handlungsspielräume dort, wo Sie sind und Einfluss haben.
  8. Schließen Sie Bündnisse.
  9. Rechnen Sie mit Rückschlägen, vor allem solchen, die von Ihnen selber ausgehen.
  10. Sie haben keine Verantwortung für die Welt.
  11. Wie Ihr Widerstand aussieht, hängt von Ihren Möglichkeiten ab.
  12. Und dem, was Ihnen Spaß macht.

2 Gedanken zu „Anders leben

  1. Sehr guter Bericht! Lebe genauso schon eine ganze weile und kann nur dazu motivieren es selbst einmal zu Probieren oder besser es zu tun.
    Einen lieben Gruß
    Karsten

  2. Ab 5. März kannst du dir im Kino ansehen, wie Footprint verkleinern geht. Der Film „MY STUFF stellt die Frage, was wirklich wichtig ist im Leben. Dabei hält der Film uns allen auf humorvolle Weise einen Spiegel vor. MY STUFF ist ein Film der Selbsterkenntnis.“

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