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Wolken, Wind und Wetter

Alles, was man über Wetter und Klima wissen muss.

Wolken, Wind und WetterStefan Rahmstorf
dva 2011
München. 224 Seiten.
10 – 12 Jahre

In einem neuen Buch aus der erfolgreichen Kinder-Uni-Reihe erzählt der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf, was die Lufthülle unserer Erde Spannendes zu bieten hat: Blitz und Donner, Schnee und Hagel, Tornados, Hurrikane und flauschige Gebilde mit merkwürdigen Namen, die einen manchmal ziemlich nass dastehen lassen. Er erklärt, was das Wetter vom Klima unterscheidet, warum am Nordpol keine Palmen wachsen, was Forscher aus einem drei Kilometer langen Eis am Stiel lernen und wieso ohne das Meer alles nichts wäre. Nicht zuletzt gibt er auch eine Antwort auf die Frage, warum es auf der Erde immer wärmer wird.

Das Omnivoren-Dilemma

Wie sich die Industrie der Lebensmittel bemächtigte und warum Essen so kompliziert wurde.

omnivoren-dilemmaMichael Pollan
Goldmann Arkana 2011
München. 608 Seiten.

Der Mensch gehört von der Konsititution seiner Verdauungsorgane her zu den Omnivoren, den Allesfressern. Das war in der Evolution sicherlich nützlich. Doch das heutige Überangebot von Nahrungsmitteln in Supermärkten und Schnellrestaurants bringt nicht nur ihn selbst körperlich an den Rand des Abgrunds, sondern ruiniert auch noch seinen Lebensraum und sein soziales Umfeld. Mit Biss und investigativer Recherche sieht sich Pollan um, wie unsere Nahrungsmittel hergestellt und verarbeitet werden, vom Maisfeld über Cheeseburger mit Pommes bis zum Öko-Menü. Er öffnet uns die Augen für unser gestörtes Essverhalten und für den Weg zurück zu Einfachheit und Genuss.

Das Omnivoren-Dilemma ist eine unterhaltsame und gut recherchierte Gegenüberstellung von konventioneller Landwirtschaft und Biolandbau in den USA (mit weiterführender Literatur).

„Jonathan Safran Foers Buch „Tiere essen“, Karen Duves „Anständig essen“ oder aber auch die österreichischen Kinodokus „We feed the World“ und „Unser täglich Brot“ – Bücher und Filme über unsere Art zu Essen boomen wie selten zuvor. Michael Pollans Buch „Das Omnivoren-Dilemma“ wird sich hier sicherlich einreihen und einen weiteren hochqualitativen Beitrag leisten, vor dem nächsten Einkauf nach- und vielleicht umzudenken.
Ivo Kaumann, ORF

Siehe auch: Food, Inc. Was essen wir wirklich?

Gute Aussichten für morgen

Wie wir den Klimawandel bewältigen und die Energiewende schaffen können.

gute aussichten fuer morgenSven Plöger
Westend Verlag 2012, bpb 2012
Frankfurt am Main. 314 Seiten.

Der Klimawandel kommt, das steht außer Frage. Doch in welchem Ausmaß wird er uns treffen? Die Folgen werden wir in sämtlichen Lebensbereichen wie Wohnen, Verkehr und Landwirtschaft spüren. Wir werden konstruktive Lösungen finden müssen. Sachliche Unkenntnis und Lobbyismus verschiedener Interessengruppen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien haben jedoch zu einer undurchdringlichen Vielfalt an Meinungen geführt. Sven Plöger zeigt in Gute Aussichten für morgen, wie diese Einzelinteressen endlich überwunden werden können, und macht damit den Blick frei für die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen. Denn erst der Klimawandel verstärkt den Zwang, effizientere Technologien zu entwickeln und Alternativen zu fossilen Energieträgern wie erneuerbare Energien zu fördern.

„Es war nicht das Anliegen des ARD-Wetterexperten, ein „vierhundertzwölftes Buch zum Klimawandel“ (13) zu schreiben. Vielmehr geht es Plöger darum, eine „Einordnung“ (13) vorzunehmen, in der er die Fragen seiner Zuschauer zum Klimawandel, die vielen Antworten der Experten und Laien „unterschiedlichster Lager sowie den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu einem ‚Weltbild’“ (13) zusammenführt. Schlussendlich handelt es sich bei diesem Buch allerdings doch um einen weiteren Beitrag zu diesem Thema: Nachdem Plöger im ersten Teil in die Grundlagen unseres Klimasystems einführt und Einblicke in dessen Geschichte und Wandel vermittelt, bereitet er im zweiten Abschnitt skeptische Positionen der Klimafolgendiskussion kritisch auf, verweist zudem auf den Aufmerksamkeitsdruck auf die mediale Berichterstattung und macht so auf die eigentlichen Steuerungsmechanismen der Debatte aufmerksam. Im dritten Part des Buches bezieht der Meteorologe schließlich inhaltlich Position. Ausgehend von der Prognose, dass sich die klimatischen Veränderungen nachhaltig auf (Land-)Wirtschafts- und Gesundheitssystem auswirken, betont er, dass es nur zwei „Stellschrauben“ gebe, „um zu ‚guten Aussichten‘ zu gelangen“ (256). Da jedoch an das „Eindämmen der Bevölkerungsexplosion“ nicht zu denken sei, bliebe nur die Stellschraube „Lebensweise“ (257). Infolgedessen sei zum Klimaschutz ein ebenso effizienter wie sparsamer Energiemix unverzichtbar, der insbesondere die Sonne als Energielieferant einbezieht und auf „Wasserstoff in Kombination mit Brennstoffzellen“ (293) setzt, um unsere Mobilität weiterhin zu gewährleisten. Mit dem Thema vertrauten Lesern mag das Buch an einigen Stellen redundant erscheinen und kaum neue Erkenntnisse bringen. Spannend wäre es zudem gewesen, hätte Plöger nicht nur die seiner Meinung nach skeptischen Denkmuster in der Klimadebatte aufgezeigt, sondern genauso versucht, den eigenen Standpunkt konsequent auf den Prüfstand zu stellen. Fachfremden Lesern bietet das Buch dennoch einen empfehlenswerten und vor allem gut lesbaren Einstieg.“
Niina Borchers, Rezension zu: Sven Plöger: Gute Aussichten für morgen. Frankfurt a. M.: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 29.03.2012.

Bäume für Kenia

Die Geschichte der Wangari Maathai.

Bäume für KeniaClaire A. Nivola
Verlag Freies Geistesleben 2012
Stuttgart. 32 Seiten.
4 – 8 Jahre

„Mutter der Bäume“ wird die Kenianerin Wangari Maathai genannt, die den Frauen ihres Landes beibrachte, ihr Land wieder aufzuforsten. 30 Millionen Bäume wurden durch sie neu gepflanzt. 2004 erhielt sie als erste Afrikanerin den Friedensnobelpreis. Claire A. Nivola erzählt in fließender Sprache und leuchtenden Aquarellbildern die einzigartige Geschichte dieser Frau. „Bäume für Kenia“ ist ein wunderschönes Buch, das zeigt, wie jeder dabei mithelfen kann, die Erde zu pflegen und zu erhalten.

Wie lange reicht die Ressource Wasser?

Der Umgang mit dem blauen Gold.

ressource wasserWolfram Mauser
Fischer Taschenbuch 2007
Frankfurt am Main. 256 Seiten.

Die Ressource Wasser ist eine Grundvoraussetzung für die Funktion und Leistungsfähigkeit des Lebenserhaltungssystems der Erde. Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung leidet heute unter der Verknappung des Wassers, bis zum Jahr 2025 wird sich dieser Anteil voraussichtlich auf zwei Drittel ausweiten. Es ist nicht auszuschließen, dass es aufgrund dieses Mangels zu regionalen Konflikten kommen wird.

„Wasser ist die wichtigste Naturressource. Es ist eine Grundvoraussetzung für die Funktion und Leistungsfähigkeit menschlichen, tierischen und pflanzlichen Lebens auf der Erde. Doch immer öfter ist Wassermangel, vom Menschen verursacht oder als Folge natürlicher Prozesse, die Ursache für ökologische oder ökonomische Krisen.

Der Geograf Wolfram Mauser erklärt in diesem Buch die Zusammenhänge: Welche Rolle spielt Wasser im globalen Lebenserhaltungssystem? Wie viel Wasser ist verfügbar? Welche Folgen haben Menge und Art der Wassernutzung? Die Erkenntnisse Mausers belegen deutlich, wie dringlich ein nachhaltiger und verantwortungsvoller Umgang mit dem blauen Gold ist: Ohne Wasser gibt es keine Entwicklung, keinen Wohlstand und – in letzter Konsequenz – keinen Frieden.“ bpb

Interview mit Wolfram Mauser bei Deutschlandradio Kultur vom 24.11.2009: „Ein Kilo Mehl braucht 1000 Liter Wasser“

Over

Der American Way of Life oder Das Ende der Landschaft

overAlex MacLean
Schirmer/Mosel 2009
München. 336 Seiten.

Aus einigen hundert Metern Höhe und mit den Augen des Photographen Alex MacLean gesehen, erweist sich Amerika, »das Land der unbegrenzten Möglichkeiten«, einmal mehr als Vorreiter – auf dem Weg in die ökologische Katastrophe. Da werden Golfplätze, Reihenhaussiedlungen und ganze Städte mitten in die Wüste gebaut, neue Ferien-Hochburgen entstehen unmittelbar an ansteigenden und orkangefährdeten Meeresufern, Kohle- und Kernkraftwerke gewaltigen Ausmaßes beziehen ihr Kühlwasser aus natürlichen Gewässern und schicken es auch wieder dorthin zurück… Seit über 30 Jahren verfolgt MacLean von seiner Cessna aus, wie sich die Landschaft unter ihm verändert, wie sie mit Straßen zubetoniert und wuchernden Vorstädten verbaut wird, was die häufiger und heftiger werdenden Wirbelstürme anrichten und welche fatalen Folgen Bodenspekulation, ein bedenkenloses Freizeit- und Konsumverhalten und der ebenso unbedenkliche Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen für die Umwelt haben. In bestechend und täuschend schönen Bildern führt uns MacLean in „Over“ die Ursachen und Wirkungen des globalen Klimawandels am Beispiel der USA vor Augen. Sein Appell, den er auch verbal mit ausführlichen Kommentaren untermauert, richtet sich nicht nur an seine Landsleute. Wenn es darum geht, den Planeten Erde zu retten, ist die gesamte Weltgemeinschaft angesprochen – und jeder einzelne von uns.

Unser kleines Dorf

Eine Welt mit 100 Menschen.

unser kleines dorfJosef Nußbaumer, Andreas Exenberger & Stefan Neuner
IMT-Verlag 2009
Kufstein. 192 Seiten.

Was wäre wenn, die Welt ein Dorf mit 100 Menschen wäre? Wo und wie würden die Menschen dort leben? Welche Sprachen würden gesprochen? Was arbeiten die Leute? Wie viele Kinder gäbe es? Woher käme die Energie? Wohin „verschwindet“ der Müll? Und: Wie kämen diese Menschen wohl miteinander aus?

Das Buch Unser kleines Dorf. Eine Welt mit 100 Menschen gibt auf diese komplexen Fragen verständliche Antworten. Es erzählt die letzten 200 Jahre Menschheitsgeschichte anhand des fiktiven Dorfes “Globo”, das im schicksalsträchtigen Jahr 2000 von 100 Menschen bevölkert wurde.

Ein „Panoptikum globaler Lebensrealitäten“. Es finden sich darin Informationen zu Bevölkerung, Wirtschaft, Ernährung, Energie, Verkehr, Arbeit, Konsum, etc. – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und aus aller Welt. Hier geht es zur Bestellung.

Don’t think of an elephant

Know your values and frame the debate.

don't think of an elephantGeorge Lakoff
Chelsea  Green Publishing Company 2004
White River Junction. 124 Seiten.

Am Beispiel der USA wird gezeigt, wie Werte durch Begriffe vermittelt werden und wie damit die öffentliche Meinung beeinflusst wird.  Lakoff zeigt in Don’t think of an elephant anschaulich, wie Sprache Werte transportiert und wie gefährlich es ist, die Sprache des politischen Gegners zu übernehmen. Obwohl man meint, dem Gegner zu widersprechen, bestätigt man ihm durch die von ihm vorgegebenen Begriffe. Ein anderes Beispiel ist die Verwendung negativer Begriffe, obwohl doch etwas Positives hervorgehoben werden soll. Viele engagierte Menschen heben hervor, dass sie einen Eingriff verhindert (negativ) haben. Besser wäre es jedoch, zu betonen, was man alles bewahrt (positiv) hat.

 

 

Erhältlich auch über die Global Marshall Plan Foundation.

Der Klimawandel

Diagnose, Prognose, Therapie.

der klimawandelStefan Rahmstorf & Hans Joachim Schellnhuber
C. H. Beck 2006, 2012
München. 144 Seiten.

Der Klimawandel ist – nicht zuletzt nach der Katastrophe von New Orleans – in aller Munde. Angesichts seiner einschneidenden und globalen Bedeutung für Natur und Zivilisation ist das kein Wunder. Doch was ist eigentlich unter Klimawandel zu verstehen, und welche Faktoren sind für das Klima verantwortlich? Zwei renommierte Klimaforscher geben einen kompakten und verständlichen Überblick über den derzeitigen Stand unseres Wissens und zeigen Lösungswege auf.

Ein kurzes, klar verständliches Büchlein, das alle Fakten darstellt. Eigentlich sollte dieses Wissen jedem Menschen geläufig sein.

Landraub

Reisen ins Reich des neuen Kolonialismus.

landraubStefano Liberti
Rotbuchverlag 2012, bpb Bonn 2013, Rettet den Regenwald Hamburg 2012
Berlin. 256 Seiten.

Es ist der größte Landraub der Geschichte: Seit der Krise 2008 bringen weltweit Regierungen, Konzerne und »Finanzinvestoren« fruchtbares Ackerland in ihren Besitz, vor allem in Afrika. Dort ist Land billig, es locken fantastische Gewinne. Ob als Produktionsort für Export-Gemüse und Bio-Fuel-Kraftstoff oder schlicht als Spekulationsobjekt, der Wettlauf um die besten Böden ist in vollem Gange. Die Folgen sind bestürzend, denn gerade dort, wo verheerende Hungersnöte herrschen, können die Menschen selbst nichts mehr zur Linderung ihrer Not beitragen. Ein hochprofitables Geschäft, welches das Antlitz unseres Globus verändern wird.

„Ich habe gerade gelesen und mit sehr großem Gewinn gelesen: das Buch von Stefano Liberti ‚Landraub‘. Und ich glaube, das ist ein enorm wichtiges Thema, was uns in den künftigen Jahren sehr beschäftigen wird.

Derzeit werden in vielen Entwicklungsländern von großen Investmentfonds ertragreiche Böden aufgekauft. Saudi-Arabien zum Beispiel kauft oder pachtet in großem Stil in Afrika Böden für 99 Jahre, um dort für die eigene Bevölkerung entweder Nahrungsmittel anzubauen oder, was häufiger noch der Fall ist, mit dem Ziel dort Energiepflanzen anzubauen.

Das Problem, was wir dort haben, ist, dass auch hier die Pacht häufig in die Taschen von korrupten Regierungsvertretern fließen und nicht etwa in die Haushalte der einzelnen Länder, um dann in diesen Ländern den Kleinbauern und den Menschen eine verbesserte Gesundheitsversorgung oder auch bessere Bedingungen in der Landwirtschaft zu schaffen.“ Edda Müller, Deutschlandradio Kultur 24.11.2013