Gute Aussichten für morgen

Bäume für Kenia
Das Omnivoren-Dilemma
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Wie wir den Klimawandel bewältigen und die Energiewende schaffen können.

gute aussichten fuer morgenSven Plöger
Westend Verlag 2012, bpb 2012
Frankfurt am Main. 314 Seiten.

Der Klimawandel kommt, das steht außer Frage. Doch in welchem Ausmaß wird er uns treffen? Die Folgen werden wir in sämtlichen Lebensbereichen wie Wohnen, Verkehr und Landwirtschaft spüren. Wir werden konstruktive Lösungen finden müssen. Sachliche Unkenntnis und Lobbyismus verschiedener Interessengruppen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien haben jedoch zu einer undurchdringlichen Vielfalt an Meinungen geführt. Sven Plöger zeigt in Gute Aussichten für morgen, wie diese Einzelinteressen endlich überwunden werden können, und macht damit den Blick frei für die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen. Denn erst der Klimawandel verstärkt den Zwang, effizientere Technologien zu entwickeln und Alternativen zu fossilen Energieträgern wie erneuerbare Energien zu fördern.

„Es war nicht das Anliegen des ARD-Wetterexperten, ein „vierhundertzwölftes Buch zum Klimawandel“ (13) zu schreiben. Vielmehr geht es Plöger darum, eine „Einordnung“ (13) vorzunehmen, in der er die Fragen seiner Zuschauer zum Klimawandel, die vielen Antworten der Experten und Laien „unterschiedlichster Lager sowie den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu einem ‚Weltbild’“ (13) zusammenführt. Schlussendlich handelt es sich bei diesem Buch allerdings doch um einen weiteren Beitrag zu diesem Thema: Nachdem Plöger im ersten Teil in die Grundlagen unseres Klimasystems einführt und Einblicke in dessen Geschichte und Wandel vermittelt, bereitet er im zweiten Abschnitt skeptische Positionen der Klimafolgendiskussion kritisch auf, verweist zudem auf den Aufmerksamkeitsdruck auf die mediale Berichterstattung und macht so auf die eigentlichen Steuerungsmechanismen der Debatte aufmerksam. Im dritten Part des Buches bezieht der Meteorologe schließlich inhaltlich Position. Ausgehend von der Prognose, dass sich die klimatischen Veränderungen nachhaltig auf (Land-)Wirtschafts- und Gesundheitssystem auswirken, betont er, dass es nur zwei „Stellschrauben“ gebe, „um zu ‚guten Aussichten‘ zu gelangen“ (256). Da jedoch an das „Eindämmen der Bevölkerungsexplosion“ nicht zu denken sei, bliebe nur die Stellschraube „Lebensweise“ (257). Infolgedessen sei zum Klimaschutz ein ebenso effizienter wie sparsamer Energiemix unverzichtbar, der insbesondere die Sonne als Energielieferant einbezieht und auf „Wasserstoff in Kombination mit Brennstoffzellen“ (293) setzt, um unsere Mobilität weiterhin zu gewährleisten. Mit dem Thema vertrauten Lesern mag das Buch an einigen Stellen redundant erscheinen und kaum neue Erkenntnisse bringen. Spannend wäre es zudem gewesen, hätte Plöger nicht nur die seiner Meinung nach skeptischen Denkmuster in der Klimadebatte aufgezeigt, sondern genauso versucht, den eigenen Standpunkt konsequent auf den Prüfstand zu stellen. Fachfremden Lesern bietet das Buch dennoch einen empfehlenswerten und vor allem gut lesbaren Einstieg.“
Niina Borchers, Rezension zu: Sven Plöger: Gute Aussichten für morgen. Frankfurt a. M.: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 29.03.2012.

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