Archiv der Kategorie: Wissen

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Let’s make money

Was macht die Bank mit unserem Geld?

Let's make moneyCaspar Dohmen
orange press 2008
Freiburg. 220 Seiten.

Millionen, Milliarden, Billionen: Jeden Tag haben die Zahlen mehr Nullen, die uns die Medien präsentieren. Aber niemand sagt uns, welche Auswirkungen die globale Finanzkrise auf unser Leben hat.

Erwin Wagenhofer hat für den Film „Let’s Make Money“ die Orte aufgesucht, an denen Geld verdient, vermehrt oder vernichtet wird. Er war in Niedrigstlohnländern, Steueroasen und in den Finanzzentren der Welt. Er zeigt uns die Realität hinter den verführerischen Werbesprüchen der Banken, die uns raten, unser Geld arbeiten zu lassen.

Das Buch von Caspar Hohmen liefert Hintergründe, Geschichten und Fakten zum Film und erläutert für alle verständlich die Basics unseres Wirtschaftssystems.

Rohstoff

Das gefährlichste Geschäft der Schweiz

Erklärung vRohstoffon Bern (Hrsg.)
Salis Verlag 2012
Zürich. 437 Seiten.

Mit diesem brisanten Buch durchleuchtet die entwicklungspolitische Organisation Erklärung von Bern (EvB) erstmals die Rolle von Schweizer Unternehmen im boomenden Rohstoff-Business und die globale Bedeutung der Schweiz als Drehscheibe für Rohstoff. Das faktenreiche Referenzwerk berichtet über die Hintergründe und Opfer, erklärt die Funktionsweise des Rohstoffhandels und die Konflikte in den Herkunftsländern, zeigt Alternativen und stellt Forderungen. Diese exklusiv recherchierte Darstellung eines wirtschaftspolitischen Schlüsselthemas des 21. Jahrhunderts aus Schweizer Perspektive wird zu reden geben. Ausgerechnet die kleine, ressourcenarme Schweiz ist eine der weltgrößten Rohstoffdrehscheiben und Sitz von Handelsfirmen, die mehr Umsatz machen als Nestlé, Novartis oder die UBS. Dabei sind Konzerne wie Glencore, Vitol oder Trafigura so intransparent wie umsatzstark: Aus den Büros der Rohstoffhändler in Zug und Genf dringt kaum etwas nach außen. „Rohstoff – Das gefährlichste Geschäft der Schweiz“ zeichnet ein umfassendes und zugleich detailliertes Bild einer mächtigen Branche, die zu den größten Globalisierungsgewinnern gehört und deren Geschäfte immer wieder in gefährliche Grauzonen führen. Mit Recherchen und Reportagen gräbt die EvB nach den historischen Wurzeln des Handelszentrums Schweiz, analysiert skandalöse Business-Praktiken und politische Zusammenhänge, begibt sich in eine Kupfermine in Sambia und porträtiert die wichtigsten Schweizer Firmen und Figuren hinter den diskreten Deals. Das Buch zeigt auch, wie diese Deals finanziert und nicht versteuert werden, gibt Einblicke in die sozialen und ökologischen Folgen für die Förderländer und macht Vorschläge für mehr Transparenz und Gerechtigkeit in einem Milliardengeschäft, das niemanden kalt lässt.

Zukunfsfähiges Deutschland in einer globaliserten Welt

Ein Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte in Deutschland
Eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie

Zukunftsfaehiges DeutschlandBund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Brot für die Welt, Evangelischer Entwicklungsdienst (Hrsg.)
Fischer Taschenbuch Verlag 2008
Frankfurt am Main. 656 Seiten.

Einen Anstoß zur gesellschaftlichen Debatte möchten die Herausgeber dieses Buches geben. Die Vielfalt der angesprochenen Themen und Probleme zeigt, dass es nicht genügt, hier und da ein paar Stellschrauben zu verändern. Viele Entwicklungen sind miteinander verzahnt und lassen sich nur in Verbindung mit der Neuausrichtung anderer Prozesse korrigieren: Arbeitsmarkt und Umweltschutz, Klimawandel und Ökonomie, Teilhabe und Migration, Demografie und Ressourcenpolitik. Natürlich kann man diese Handlungsfelder kontrovers bewerten, und die Verständigung über Richtung und Ziel künftiger Politik braucht eine breite gesellschaftliche Basis. Unstrittig aber dürfte die Erkenntnis sein, dass im Interesse von Mensch und Natur ein Kurswechsel überfällig ist.

Unser ökologischer Fußabdruck

Wie der Mensch Einfluss auf die Umwelt nimmt.

Mathis Unser oekologischer FußabdruckWackernagel & William Rees
Birkhäuser Verlag 1997
Basel. 194 Seiten.

Wenn wir unser Konsumverhalten in Fläche umrechnen, dann verbraucht ein Europäer im Durchschnitt drei Hektar Land; also mehr als drei Fußballfelder. Japaner brauchen ca. 50 Prozent weniger, wobei Amerikaner und Kanadier mehr als fünf Hektar in Anspruch nehmen. Statistisch gesehen stehen aber jedem von uns nur ungefähr 1,5 Hektar Land zur Verfügung, die wir darüber hinaus mit den 30 Millionen Tier- und Pflanzenarten teilen müssen. Dass der Mensch zu viel Land für sich beansprucht, ist also offensichtlich.
Das Konzept des ökologischen Fußabdrucks bietet eine praktische und leicht nachvollziehbare Möglichkeit zur Berechnung von Nachhaltigkeit. Der Ökologische Fußabdruck ist ein Wegweiser, wie auf globaler, nationaler und regionaler Ebene der Naturverbrauch des Menschen mit der ökologischen Tragfähigkeit der Erde in Einklang gebracht werden kann.

Der gekaufte Staat

Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben.

Sascha AdDer gekaufte Staatamek  & Kim Otto
Verlag Kiepenheuer & Witsch 2008, 2001
Köln. 244 Seiten.

Hunderte Vertreter deutscher Großkonzerne haben in Bundesministerien eigene Schreibtische bezogen. Bezahlt werden sie von den Unternehmen. Sie arbeiten an Gesetzen mit und sind politisch immer am Ball. Die Unabhängigkeit staatlicher Entscheidungen ist in Gefahr – und damit die Demokratie selbst. Die Recherchen der Autoren veranlassten den Bundesrechnungshof, ihre Prüfer erstmals in alle Bundesministerien zu schicken.

Obwohl bereits einige Jahre alt, ist „Der gekaufte Staat“ leider noch immer hochaktuell.

Der energethische Imperativ

Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist.

HermannDer energethische Imperativ Scheer
Verlag Antje Kunstmann 2012
München. 271 Seiten.

100% jetzt: Beschleunigung ist das Kernthema in Hermann Scheers grundlegendem Buch.  Der langjährige Vorkämpfer für erneuerbare Energien und Träger des alternativen Nobelpreises entwickelt in „Der energethische Imperativ“ ein Gesamtkonzept, das als Blaupause für die Energiewende dienen kann. Er bietet eine fundierte Bilanz der verschiedenen Konzepte nach ihren unterschiedlichen Wirkungen und Erfolgsaussichten und beschreibt Schlüsselprojekte, die den Wechsel zu 100% erneuerbare Energien vorantreiben und unumkehrbar machen können.

Das Buch zeigt, wie der Wechsel zu 100% Erneuerbaren funktionieren kann und warum das nur dezentral ohne Großprojekte wie Desertec oder Offshore-Windparks möglich ist. Anspruchsvoller Text. Für Anfänger in der Thematik ist Willenbacher (s.u.) als Einstieg empfehlenswert.

Hermann Scheer am 4. April 2004 im Deutschen Bundestag

Hermann Scheer am 26. Februar 2010 im Deutschen Bundestag

Fair Future

Begrenzte Ressourcen und globale Gerechtigkeit.

Wuppertal Institut für KlimaFair Future, Umwelt, Energie (Hrsg.)
C. H. Beck Verlag  2005
München. 278 Seiten.

Ölkrise, Wasserkonflikte, schwindende Ernährungssicherheit – die Botschaften von knappen Ressourcen häufen sich. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung weiter und immer mehr Nationen (wie etwa Indien oder China) fordern ihr unbestreitbares Recht auf Entwicklung ein. Angesichts einer schon jetzt überforderten Biosphäre wird der Kampf um die knappe Natur die Krisen des 21. Jahrhunderts mitbestimmen. Das Buch „Fair Future“ liefert eine Analyse der Konfliktlagen, entwirft Perspektiven einer Politik der Ressourcengerechtigkeit und umreißt die wichtigsten Elemente einer globalen Umwelt- und Wirtschaftspolitik, die gleichermaßen der Natur wie den Menschen verpflichtet ist.

Die Weltreise einer Fleeceweste

WolfgDie Weltreise einer Fleecewesteang Korn
Bloomsbury Verlag 2008,2012
Berlin. 176 Seiten.

Eine kleine Geschichte über die große Globalisierung. Gut verständliche Erklärung der Globalisierung und deren Folgen in den verschiedenen Ländern. Der Autor nimmt uns mit auf die abenteuerliche Weltreise seiner Fleeceweste und zeigt uns, wie sich die Globalisierung auf den Alltag der Menschen auswirkt. So lesen wir etwa von den reichen Menschen in Dubai, die das Erdöl für den Fleecestoff verkaufen und sich zu ihrem Vergnügen mitten in der Wüste eine Skihalle errichtet haben. Von den armen Menschen in Bangladesch, die dem harten Arbeitsleben in der Textilindustrie ausgeliefert sind. Von den riesigen Containerschiffen, die die Weltmeere nach Fahrplan durchqueren. Von dem Autor in Deutschland, der die Fleeceweste nach zwei Jahren in den Altkleidercontainer wirft. Und von dem Senegalesen Adrame, der die Weste schließlich trägt, während er mit anderen Flüchtlingen auf einem kleinen Fischerboot im Atlantik treibt. Die Weltreise einer Fleeceweste macht Hintergründe und Zusammenhänge der Globalisierung begreifbar, zeigt eindrucksvoll die Ungerechtigkeit des Welthandels – und lässt den nächsten Klamottenkauf mit Sicherheit kritischer ausfallen.

Wie viel ist genug?

Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens.

wie viel ist genugRobert Skidelsky  & Edward Skidelsky
Verlag Antja Kunstmann 2013
München. 318 Seiten.

Wirtschaftswachstum ist das alte und neue Zauberwort, mit dem sich angeblich jede Krise lösen lässt. Doch Wachstum ist kein

Selbstzweck, und Wirtschaft soll dem Menschen dienen. Wachstum wozu, muss deshalb die Frage lauten, und: Wie viel ist genug? Wir sind viermal reicher als vor 100 Jahren und doch abhängiger denn je von einem Wirtschaftssystem, in dem manche zu viel und viele nicht genug haben. Dabei waren sich doch Philosophen wie Ökonomen lange Zeit einig, dass technischer Fortschritt zu einer Befreiung des Menschen vom Joch der Arbeit und eine gerechte Einkommensverteilung zu mehr Muße und Glück für alle führen. Zeit, die Grundfragen neu zu stellen: Was macht ein gutes Leben aus, was droht uns im Wachstumsrausch verloren zu gehen? Robert und Edward Skidelsky zeigen auf, wie führende Denker von der Antike bis ins 21. Jahrhundert über Entstehung und Gebrauch des Reichtums, aber auch über ein erfülltes Leben jenseits der Arbeit nachgedacht haben. Sie benennen sieben »Basisgüter« wie Sicherheit, Respekt, Muße und Harmonie mit der Natur, auf denen eine Ökonomie des guten Lebens aufbauen muss. Vor allem aber machen sie Mut, Wirtschaft wieder neu zu denken: als moralisches Handeln von Menschen, die in Gemeinschaften leben.
Die Autoren zeigen, wie der Glaube an ständiges Wirtschaftswachstums unsere moralischen und natürlichen Grundlagen zerstört. Die Umweltbewegung wird als religiös „entlarvt“, doch in den Schlussfolgerungen stimmen sie mit „der Umweltbewegung“ überein.

Footprint

Die Welt neu vermessen
Neuausgabe 2016 mit aktuellen Zahlen und Kommentaren

Mathis Wackernagel & Bert Beyers
Europäische Verlagsanstalt 2016
Hamburg, 256 Seiten.

Darstellung des Instrumentes Footprint mit einigen Fallstudien. Im Anhang ein Interview von Bert Beyers mit Mathis Wackernagel.

Nur was man messen kann, kann man auch managen. Ressourcenknappheit wird zur zentralen Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Länder und Städte, die sich darauf vorbereiten, werden gewinnen. Wer zögert, verliert. Der Ecological Footprint (Ökologischer Fußabdruck) beschreibt Angebot und Nachfrage des Naturkapitals nach wissenschaftlichen Prinzipien und ist intuitiv verständlich. Nur was man messen kann, kann man auch managen. Entwickelt hat den Ecological Footprint Mathis Wackernagel. Das von ihm geleitete Global Footprint Network, mit Sitz in Oakland, Kalifornien, sichert die Standards der innovativen Methode und entwickelt sie weiter. Als Grundlagen dienen Statistiken der Vereinten Nationen. Der Footprint funktioniert dabei wie Geld. Seine Währung ist die Fläche. Städte, Gemeinden, Unternehmen, Nationen erhalten damit ein effektives Instrument, mit dessen Hilfe sie ihr Naturkapital – Wälder, Ackerflächen, Flüsse oder Meere – optimal managen können.