Archiv der Kategorie: Wissen

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Mülltrenner, Müsliesser und Klimaschützer

Wir Deutschen und unsere Umwelt

Mülltrenner, Müsliesser und KlimaschützerVolker Quaschning
Carl Hanser Verlag 2010
München. 248 Seiten

Wir Deutschen sind Weltmeister im Umweltschutz – wir verteilen unseren Müll brav auf mehrere Tonnen, essen vorzugsweise Bio, bauen Solaranlagen auf unsere über alles geliebten Eigenheime und sind stolz darauf. Aber sind wir wirklich so gut, wie wir denken?

Immer sind wir nämlich nicht die Ersten beim Umweltschutz. Beim Thema Auto hört in Deutschland der Spaß auf. Freiwillig Tempo hundert auf der Autobahn, nur um das Klima zu retten? Das Ozonloch haben die Briten entdeckt und den Treibhauseffekt die Amerikaner oder Franzosen. Wir sind beim Umweltschutz also auch mal wieder nur der gefühlte Weltmeister, so wie beim deutschen Fußballsommermärchen. Aber wenigstens hatten wir und die Deutschlandflaggenhersteller beim Sommermärchen viel Spaß.

Wenn wir uns aber irgendwie auch als Umweltweltmeister fühlen, haben wir ja möglicherweise auch ganz heimlich Freude an der Umwelt gefunden. Ab und zu scheint uns aber der ganze Umweltschutz doch den Spaß zu verderben. Dabei hat jede und jeder von uns so seine eigene Spaßschwelle. Ein Grund, einmal eine Bestandsaufnahme über uns Deutschen und den Umweltschutz zu machen.

Umwelt- und Klimaschutz einmal anders: In liebevoll illustrierten Geschichten rund um Mülltrenner, Vegetarier und Müsliesser, Wassersparer und Warmduscher, Kernkraftwerke und bunten Strom zieht der Autor eine humorvolle und informative Bilanz des Umweltschutzes in Deutschland. Leser finden unter anderem Antworten auf folgende Fragen:
Sind Vegetarier die besseren Menschen? Wie unterscheiden sich die Müllkulturen in Europa? Und warum decken Versicherungen eigentlich keine Schäden durch Kernenergie ab?

Leseprobe

Neben uns die Sintflut

Die Externalisierungsgesellschaft und ihre Praxis

Neben uns die SintflutStephan Lessenich
Hanser 2016
Berlin. 224 Seiten

Wer zahlt den Preis für unseren Wohlstand? Der Soziologe Stephan Lessenich über das soziale Versagen unserer Weltordnung.

Uns im Westen geht es gut, weil es den meisten Menschen anderswo schlecht geht. Wir lagern systematisch Armut und Ungerechtigkeit aus, im kleinen wie im großen Maßstab. Und wir alle verdrängen unseren Anteil an dieser Praxis. Der renommierte Soziologe Stephan Lessenich bietet in dem Buch „Neben uns die Sintflut“ eine brillante, politisch brisante Analyse der Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse der globalisierten Wirtschaft. Er veranschaulicht das soziale Versagen unserer Weltordnung, denn es profitieren eben nicht alle irgendwie von freien Märkten. Die Wahrheit ist: Wenn einer gewinnt, verlieren andere. Jeder von uns ist ein verantwortlicher Akteur in diesem Nullsummenspiel, dessen Verlierer jetzt an unsere Türen klopfen.

„Lessenich spricht aus, was viele nicht hören wollen. … Fair einkaufen ist nicht genug, das wird einmal mehr deutlich durch das Buch ‚Neben uns die Sintflut‘. Doch statt zu entmutigen, versetzt Stephan Lessenich den Leser und die Leserin in eine Art Aufbruchstimmung.“ Barbara Streidl, taz, 28.02.17

„Dieses Buch würde man manchmal am liebsten in die Ecke feuern, denn der Soziologe Stephan Lessenich konfrontiert einen mit Tatsachen, die man gern verdrängt, weil man sein Leben ändern oder wenigstens ein schlechtes Gewissen haben müsste, wenn man es nicht täte.“ Susanne Lenz, Frankfurter Rundschau, 14.12.16

„Eine verstörende Analyse weltweiter Ungleichheit. … ‚Neben uns die Sintflut‘ ist soziologische Analyse und moralischer Appell zugleich. Das Buch legt den Finger in die Wunde, indem es daran erinnert, dass der Reichtum einer Minderheit nicht allein ihrem Fleiß oder einer produktiven Wirtschaft zuzuschreiben ist, sondern maßgeblich, wie Lessenich sagt, der strategischen Position in der Weltwirtschaft.“ Isabell Fannrich, Deutschlandfunk, 21.11.16

Interview mit Stephan Lessenich bei Jetzt, einem Online-Magazin der Süddeutschen Zeitung.

Leseprobe aus Neben uns die Sintflut

Der urbane Planet

Wie Städte unsere Zukunft sichern.

Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen WBGU 2016
Berlin. 35 Seiten.

Deutsche Version: download als pdf (23 MB, 31 Seiten)
Englische Version: download as pdf (23 MB, 31 p.)

Die Zukunft unserer Zivilisation entscheidet sich in den Städten. Die international vereinbarten globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und das Pariser Klimaabkommen werden nur umsetzbar sein, wenn wir weltweit Städte nachhaltig und lebenswert gestalten.

Dabei können die Probleme und mögliche Lösungen je nach Stadt und Stadtgesellschaft sehr unterschiedlich sein. Die Städte dieser Welt sind sehr verschieden und entwickeln ihre ganz „persönlichen Eigenschaften“. Entsprechend treten sie in diesem Comic auch als markante Charaktere auf.

Das Ziel der Städte in diesem Comic ist es, Wege zu einer Transformation in Richtung Nachhaltigkeit zu finden. Zur Orientierung dient dabei ein normativer Kompass. Dieser hilft Stadtentwicklung so zu gestalten, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben, dass Teilhabe in all ihren Dimensionen gewährleistet ist und dass die urbane Vielfalt der Städte und die Lebensqualität der Stadtbevölkerung berücksichtigt werden.

Um der urbanen sozio-kulturellen Vielfalt gerecht zu werden, haben wir Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichen Kulturkreisen (Deutschland, England, Indien, Japan und Kamerun) gewinnen können. So spiegelt sich die Eigenart der Städte und Stadtgesellschaften auch in der grafischen Umsetzung.

In diesem Comic fassen wir wesentliche Aussagen des WBGU-Gutachtens Der Umzug der Menschheit – Die transformative Kraft der Städte in einer illustrierten Geschichte zusammen. Wir hoffen, dass wir damit Stadtgesellschaften Mut machen, sich mit Kreativität und Spaß für eine lebenswerte und nachhaltige Gestaltung ihrer Städte einzusetzen.

Weitere Informationen auf der Internetpräsenz des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen WBGU.

Konzernatlas

Daten und Fakten über die Agrar- und Lebensmittelindustrie

Konzernatlas 2017

Heinrich-Böll-Stiftung
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Oxfam Deutschland,
Germanwatch
Le Monde diplomatique

Berlin. 52 Seiten.

Die Produktion von Lebensmitteln hat nur in seltenen Fällen etwas mit bäuerlicher Landwirtschaft, mit traditionellem Handwerk und einer intakten Natur zu tun. Sie ist heute weltweit vor allem ein einträgliches Geschäft von wenigen großen Konzernen, die sich die Felder und Märkte untereinander aufteilen. Und der Trend zur Machtkonzentration geht weiter. Übernahmen wie die von Monsanto durch Bayer oder die Aufteilung der Märkte von Kaisers/Tengelmann zwischen Rewe und Edeka sind nur die Spitze eines Eisberges, zu dem eine problematische Marktmacht und großer politischer Einfluss gehören. Außerdem ist die industrielle Landwirtschaft weltweit für gravierende Klima- und Umweltprobleme verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis:

  • Impressum
  • Vorwort
  • Register
  • Die Unternehmen im Konzernatlas
  • Geschichte: Der Trend zum Global Player
    Ob Protektionismus oder Liberalisierung – die Nahrungsmittelindustrie wächst. Entlang der ganzen Lieferkette werden Unternehmen durch Fusionen immer größer.
  • Plantagen: Moderner Grossgrundbesitz
    In der südlichen Hemisphäre sind neue Konzerne entstanden, die riesige Ländereien kaufen oder pachten. Darauf entstehen Monokulturen für eine neue industrialisierte Landwirtschaft.
  • Agrartechnik: Wenn Ackerschlepper online gehen
    In der landwirtschaftlichen Produktion führt die Digitalisierung zum Farm Management und zur Präzisionslandwirtschaft. Das lohnt sich nur mit viel Kapital und großen Flächen.
  • Wasser: Blaues Gold in privater Hand
    Für die Industrie ist Wasser ein begehrtes Produkt, das kommerzialisiert werden muss. Ein Recht der Bevölkerung an ihrer Ressource soll es möglichst nicht geben.
  • Düngemittel: Chemie für den Boden
    Die Nährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium steigern die Produktivität der Landwirtschaft, aber nicht die Qualität der Böden. Die Hersteller setzen auf Wachstum – dem Energieverbrauch und der Umweltverschmutzung zum Trotz.
  • Saatgut und Pestizide: Aus Sieben werden Vier – Eine Branche schrumpft sich groß
    Bayer will Monsanto kaufen und zum  weltgrößten Hersteller von Agrarchemikalien werden. Seine Interessen werden als die des Wirtschaftsstandorts Deutschland gelten.
  • Tiergenetik: Am Anfang stehen die Patente
    Gentechnisch veränderte Tiere erkranken schnell und sind schwer verkäuflich. Doch viele Labors arbeiten an neuen Verfahren und wollen damit die Viehzucht weiter industrialisieren.
  • Pflanzengenetik: Kampf der Proteine
    Schon in wenigen Jahren wollen die  Saatgutkonzerne Kulturpflanzen vermarkten, deren Erbgut durch „Genome Editing“ neue Eigenschaften erhalten hat – und die  sogar als gentechnikfrei gelten sollen.
  • Rohstoffe: Die zweite Ernte der Agrarhändler
    „ABCD“ werden die vier westlichen Firmen abgekürzt, die den Welthandel mit landwirtschaftlichen Produkten dominierten. Jetzt ist ein chinesisches Unternehmen dabei.
  • Hersteller: Marken, Märkte, Manipulationen
    Auf 50 Firmengruppen entfallen 50 Prozent des weltweiten Umsatzes mit der Herstellung von Lebensmitteln. Ihr Anteil steigt, und die Großen wachsen am stärksten.
  • Einzelhandel: In Ketten gelegt
    Wer in den Industrieländern Lebensmittel einkauft, lässt die Kassen von Wal-Mart oder Lidl klingeln. Auch in die Schwellenländer kommt die „Supermarkt-Revolution“.
  • Welternährung: Hunger bleibt auch mit Chemie
    Die Industrie will die Welt ernähren. Aber nicht die Menge an Nahrungsmitteln entscheidet, sondern der Zugang zu ihnen. Schlüsselaufgabe ist die Armutsbekämpfung.
  • Alternativen: Ganz Kleine gegen ganz Große
    Die Agrarökologie setzt auf eine Landwirtschaft, die sich den lokalen Ökosystemen anpasst. Beim Reisanbau gelingt dies in globalem Maßstab, in Europa wird noch experimentiert.
  • Börsen: Investoren suchen Wachstum – Die Äcker sind ihnen egal
    Im Agrarsektor wetten die Spekulanten aktiver denn je. An den Börsen verstärkt das Einströmen von Kapital die Kursschwankungen, von denen Fonds und Finanzierer profitieren wollen.
  • Arbeit: Billig, billig muss es sein
    Auf Packungen im Supermarkt werben allerlei Labels mit dem Schutz von Mensch und Natur. Doch an den miserablen Arbeitsbedingungen in der Produktion ändern sie meistens nichts.
  • Welthandel: Zu viel Einfluss und zu wenig Regulierung
    Internationale Freihandelsabkommen folgen der Logik von Konzernen. Darum gestalten die Agrar- und Nahrungsmittelmultis die Verträge auch gerne mit.
  • Lobby: Behörden unter Druck
    Unter hohem finanziellen Einsatz vertreten Agrar- und Chemiefirmen ihre Interessen gegenüber dem Staat. Von ihm wiederum verlangt die Gesellschaft mehr Schutz.
  • Regeln: Die Marktmacht und die Menschenrechte
    Konzerne missachten immer wieder die Menschenrechte. Freiwillige Maßnahmen reichen nicht aus, verbindliche Regeln sind erforderlich.
  • Reaktionen: Protest, Boykott und Widerstand
    In vielen Ländern wehren sich Menschen gegen eine Agrar- und Handelspolitik, die die Macht der Multis stärkt. Auch einzelne Konzerne geraten in die Kritik.

Und jetzt retten wir die Welt!

Wie du die Veränderung wirst, die du dir wünschst.
Das Handbuch für Idealisten und Querdenker.

jetzt-retten-wir-die-weltIlona Koglin & Marek Rohde
Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co 2016
Stuttgart. 192 Seiten.

Den ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten, empfinden immer mehr Menschen als unverzichtbar für ein positives Lebensgefühl. Wie sich Nachhaltigkeit mit spielerischer Leichtigkeit in den Alltag integrieren lässt, dafür haben Ilona Koglin und Marek Rohde spannende Tipps und viele neue Ideen – angefangen von Ernährung und Wohnen bis zu Reisen in die weite Welt. Ihr schön gestalteter, inspirierender Ratgeber beantwortet Fragen, macht Mut und motiviert zum Mitmachen. Wer noch mehr erfahren möchte, kann die Themen auf der bucheigenen Website vertiefen.

Website zum Buch

Weitere Hintergründe und Tipps, wie du die Welt verändern kannst, findest du natürlich auch unter dem Menüpunkt „Verändern„.

Endspiel

Wie wir das Schicksal der Tropischen Regenwälder noch wenden können

EndspielClaude Martin
Oekom Verlag 2015
München. 320 Seiten.

Endspiel ist das Umweltbuch des Monats Juni 2015 (Deutsche Umweltstiftung) „Ein wichtiges, aussagekräftiges Buch, dessen Studium viel Optimismus verlangt und dessen Inhalt nichts für depressive Individuen ist.“ Forstliche Mitteilungen, 11/2015, Jahrgang 68

Für die einen sind sie Paradiese, andere sprechen noch immer von der „grünen Hölle“. Kaum ein Lebensraum löst so viel Faszination aus und ist gleichzeitig so bedroht: Rinderherden, Ölpalmplantagen und der Raubbau von Tropenholz nehmen die Regenwälder von allen Seiten in die Zange.

Die Situation ist so unübersichtlich wie die Wälder selbst: Einerseits wird illegal gerodet, andererseits mit staatlicher Unterstützung aufgeforstet; in weiten Teilen der Tropen geht die Waldfläche stark zurück, in manchen Regionen bleibt sie konstant; vielerorts existiert noch unerschlossener Urwald neben verarmten und isolierten Formen. Claude Martin fasst den aktuellen Status quo im neuen »Bericht an den Club of Rome« zusammen und gibt dem Slogan »Rettet den Regenwald« damit seine kompetente Stimme: Er blickt auf die regional verschiedenen Ursachen der Rodungen, bewertet die Chancen von Schutzmaßnahmen und wagt eine Prognose für die Zukunft. Besonders interessant ist dabei die Frage, wie die Regenwälder auf den Klimawandel reagieren. Die Wissenschaft ist sich einig, dass hier eine Zeitbombe tickt, wenn der Wald kollabiert und in Flammen aufgeht, weil es immer trockener wird. Für Claude Martin findet aktuell am Äquator ein großes Finale statt – ohne dass jemand wirklich weiß, wie es ausgehen wird.

Der neue Bericht an den Club of Rome wird von einem Vorwort von Harald Lesch eingeführt.

Inhaltsverzeichnis

Leseprobe

Politik der Zukunftsfähigkeit

Konturen einer Nachhaltigkeitswende

LoskeReinhard Loske
S. Fischer Verlag 2015
Frankfurt am Main. 304 Seiten.

Was bedeutet Nachhaltigkeit in der Praxis und wie verändert sie unsere Gesellschaft?

Es wird viel geredet vom Ende des grenzenlosen Wachstums, von der dringend gebotenen Befreiung vom Wohlstandsballast, von einer Politik der Nachhaltigkeit. Doch was heißt das für die Praxis?
Der ehemalige Politiker und Volkswirtschaftler Reinhard Loske verfügt über das theoretische und praktische Wissen, um Anregungen zu geben für ein neues Denken, das sich dem Nachhaltigkeitsideal verpflichtet fühlt und politisch tatsächlich umgesetzt werden kann. Er bespricht anschaulich, welche politischen Reformen notwendig sind. Als sehr wichtig erachtet Loske neue Formen kooperativen Wirtschaftens sowie Verknüpfungen der Ökologiefrage mit Fragen der Freiheit und Gerechtigkeit.

»Wir brauchen Zukunftsbilder, um unsere Handlungsspielräume zu kennen. So haben wir die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihres Fachs gebeten, konkrete Utopien zu entwerfen, die uns Mut zum guten Leben machen.«
Harald Welzer und Klaus Wiegandt

Die Kunst vernetzt zu denken

Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität

VesterFrederic Vester
dtv-Verlag, 9. Auflage 2012
München, 384 Seiten.

Alarmierende Umweltveränderungen, strukturelle Arbeitslosigkeit, wiederkehrende Anzeichen eines Börsencrashs, die Verstrickung in kriegerische Auseinandersetzungen – angesichts einer immer komplexeren Welt wird uns die Unzulänglichkeit unserer herkömmlichen Weise zu denken schmerzlich bewusst. Was wir noch kaum entwickelt haben, ist ein Gefühl für die Zusammenhänge, die die Dinge unserer Welt verbinden. Jeder Eingriff in komplexe Gefüge hat höchst komplexe Konsequenzen – Rückkopplungen, Zeitverzögerungen, Spätfolgen. Für sich perfekt geplant, können die Wechselwirkungen, die er auslöst, unter Umständen ins Chaos führen. Davor bewahrt uns auch die ungeheure Mengen an Informationen nicht, auf die wir heute zugreifen können. Im Gegenteil: Mehr Information bedeutet selten „besseres Informiertsein“.

Prof. Frederic Vester und sein Team der frederic vester GmbH können auf über zwei Jahrzehnte Erfahrung beim Einsatz des Sensitivitätsmodells Prof. Vester®, das in Buch mit seinen Arbeitsschritten anhand von Praxisbeispielen vorgestellt wird, zurückblicken.

„Die Kunst, vernetzt zu denken“ fasst diese Erfahrungen zu einem Praxisbuch zusammen, das sich an den Politiker und Manager genauso wie an den Laien wendet. Vesters zentrale Botschaft lautet: Die Kunst des vernetztes Denkens ist eine wesentliche Erweiterung unserer bisherigen Art zu denken, und sie lässt sich lernen. Sie bietet die Chance, bislang unlösbare Probleme auf innovative Weise anzugehen. Unabhängig davon, ob es sich um politische Konflikte, ein Unternehmen, die Planung einer Region oder die Lebensentscheidung eines einzelnen handelt, verschafft vernetztes Denken einen Vorsprung gegenüber den bisherigen Vorgehensweisen: durch überraschende Einsichten in verborgene Zusammenhänge und durch die Chance, auch mit unerwarteten Ereignissen fertig zu werden.

„In seinem Buch ‚die Kunst, vernetzt zu denken‘ stellt Frederic Vester nicht nur in sehr anschaulicher und verständlicher Weise die Grundlagen des vernetzten Denkens dar, sondern er bietet in einem Werkstatt- Bericht, der sich auf langjährige praktische Erfahrungen gründet, einen faszierenden Überblick über die Vielfalt der Instrumente des Verstehens, die uns allen, insbesondere aber auch den Entscheidungsträgern in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu einer kreativen Gestaltung unserer Umwelt zu Verfügung stehen“, Ricardo Diez Hochleitner, Präsident des Club of Rome.

„Den biokybernetischen Denkansatz von Frederic Vester halte ich für den einzigen richtigen Zukunftsweg“, Daniel Goeudevert

Selbstverbrennung

Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff.

selbstverbrennungHans Joachim Schellnhuber.
C Bertelsmann Verlag,  2015.
München. 784 Seiten.

Alarmierender Report über die selbstzerstörerischen
Folgen einer ungebremsten Erderwärmung.

»Um jedes Zehntelgrad zu kämpfen« lohne sich, davon ist Deutschlands wichtigster Klimaforscher mit internationaler Reputation überzeugt. Er streitet seit Jahrzehnten darum, dass Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dem Klimawandel und seinen dramatischen Folgen endlich ins Auge sehen – und alles daran setzen, ihn aufzuhalten.

In einem brisanten Thesenbuch spitzt er seine Kritik noch einmal zu: Nach derzeitigem Wissensstand bewegt sich unsere Zivilisation nicht auf die oft genannte Zwei-Grad-Grenze, sondern viel dramatischer auf eine Erwärmung von 3 bis 4 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts zu. Die fortgesetzte Verbrennung fossiler Energieträger droht zum kollektiven Suizid zu führen. Hans Joachim Schellnhuber fasst das aktuelle Wissen in aller Schärfe zusammen, damit die Politiker auf der »Schicksalskonferenz« in Paris im Spätherbst 2015 die letzte Chance zum Umsteuern ergreifen.

Leseprobe.

„Schellnhuber hat ein neues Buch veröffentlicht, das man ohne Übertreibung als Lebenswerk bezeichnen kann. Es verbindet biografische, historische, politische und kulturelle Linien zu einem neuen Blick auf die menschliche Klimageschichte und -zukunft.“ Die Zeit (29.10.2015)

„Schellnhuber ist als Wissenschaftler dort angekommen, wo auch ökologisch engagierte Klimapolitiker  ihre Hoffnungen säen: in der Zivilgesellschaft. Er ergreift Partei für ein „Weltbürgertum“ der Nachhaltigkeit. Er setzt darauf, und gibt dafür auch seine akademische Neutralität sehr vorsätzlich auf, dass nicht er mit seinen Kassandrarufen das Ruder herumreißt, sondern am Ende die Klugheit der besorgten Massen – die Schwarmintelligenz der Vernünftigen. Es ist kaum zu übersehen in diesem klimapolitischen Vermächtnis, dass er in dieser Hinsicht sogar durchaus optimistisch ist. Ganz anders als in seiner Einschätzung der klimapolitischen Kaste.“ Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung (27.11.2015)

Fleischatlas 2016

Deutschland Regional – Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel

fleischatlas 2016Heinrich-Böll-Stiftung und ihre Landesstiftungen in Zusammenarbeit mit dem BUND
Berlin. 52 Seiten.

Immer mehr Menschen möchten wissen, wie ihre Lebensmittel und vor allem das Fleisch, das sie essen, hergestellt werden. Sie stellen sich Fragen nach den Auswirkungen der Fleischproduktion auf Umwelt, Gesundheit und Gerechtigkeit. Das ermutigt viele Initiativen und Unternehmen, sich für eine ökologische Form der Tierhaltung einzusetzen. Doch gleichzeitig werden immer neue Megaställe genehmigt, wird die Fleischproduktion für die internationalen Märkte ausgeweitet.

Der neue Fleischatlas 2016 – Deutschland Regional wirft einen Blick in die Bundesländer und zeigt anhand vieler Beispiele anschaulich, wie die gesellschaftlichen Ansprüche und die Realität der Fleischproduktion an vielen Orten weit auseinanderklaffen.

Inhaltsverzeichnis: