Plastikatlas

Saubere Revolution 2030
Drawdown - Der Plan
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Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff

PlastikatlasHeinrich-Böll-Stiftung & Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Berlin 2019. 52 Seiten.

Plastik ist allgegenwärtig: Wir nutzen es für lebensrettende medizinische Geräte, für Kleidung, Spielzeug und Kosmetik; wir verwenden es in Landwirtschaft und Industrie. Aber wir wissen auch, welch wachsendes Risiko Plastikmüll in der Umwelt, auf Deponien und in den Weltmeeren darstellt.

Ein Beispiel: Die Plastikmenge, die manch Eissturmvogel während seines Lebens im Magen ansammelt, entspricht 31 Gramm beim Menschen – das wäre ein Teller voll. Doch obwohl das Bewusstsein für die negativen Folgen von Plastik wächst, erleben wir einen ungebrochenen Boom bei der Plastikproduktion. Dabei werden 99 Prozent des Plastiks aus fossilen Brennstoffen hergestellt; die betreffenden klimaschädlichen Emissionen sind enorm. Und nur neun Prozent des gesamten weggeworfenen Kunststoffs seit 1950 wurden recycelt; stattdessen landen täglich riesige Mengen unseres Plastikmülls auf Halden in Ländern Asiens.

Wir haben gerade erst begonnen, die gewaltigen Dimensionen dieser Krise zu begreifen. Für ein Umsteuern braucht es fundiertes Wissen über die Ursachen, die Interessen, die Verantwortlichen sowie die Auswirkungen der Plastikkrise. Der Plastikatlas 2019 will genau in 19 Kapiteln das bieten. Er erscheint am 6. Juni in Zusammenarbeit von Heinrich-Böll-Stiftung und BUND.

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Inhaltsverzeichnis:

IMPRESSUM

VORWORT

  • ZWÖLF KURZE LEKTIONEN ÜBER PLASTIK UND DIE WELT
  • GESCHICHTE
    DURCHBRUCH MIT DREI BUCHSTABEN

    Die ersten Kunststoffe imitierten Elfenbein und Seide und besetzten zunächst nur eine Marktnische. Der Boom begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit PVC. Danach eroberte billiger Kunststoff die Welt.
  • WEGWERFMENTALITÄT
    MÜLL FÜR DIE WELT

    Noch in den Fünzigern verwendeten Menschen Plastik mit so viel Sorgfalt wie Glas oder Seide. Dann entdeckten die Konsumgüterkonzerne die Vorzüge des Materials. Und es entwickelte sich ein Lebensstil, der unentwegt Abfall produziert.
  • NUTZUNG
    FLUCH UND SEGEN

    Kunststoffe sind unverzichtbar geworden. Sie stecken in Plastiktüten, Smartphones und  Armaturenbrettern. Doch beinahe die Hälfte  aller Produkte ist nach weniger als einem Monat Abfall. Nur ein Bruchteil landet im Recycling.
  • GESUNDHEIT
    CHEMIE IM KÖRPER

    Die Auswirkungen der aus den Fugen geratenen Plastikproduktion auf die Umwelt sind bekannt und unübersehbar. Verborgen bleiben die gesundheitlichen Folgen für den Menschen – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
  • GENDER
    UNGLEICH VERTEILTE RISIKEN

    Von Kunststoffen sind Frauen stärker betroffen als Männer. Dahinter stecken unter anderen biologische Unterschiede: Ihre Körper reagieren anders auf Giftstoffe, sie verwenden belastete Hygieneprodukte. Doch es gibt Alternativen.
  • ERNÄHRUNG
    EIN UNAPPETITLICHER KREISLAUF

    Einer der größten Abnehmer von Kunststoffen  ist die Lebensmittelindustrie. Ihre Produkte sollen schön verpackt sein und jedes Bedürfnis befriedigen. Der Preis: Das Plastik landet auch auf Äckern und damit in der Nahrungskette.
  • KLEIDUNG
    MEHR VERANTWORTUNG TRAGEN

    Textilien aus synthetischen Fasern haben auf den ersten Blick viele Vorzüge: Sie sind günstig, trocknen schnell und passen sich dem Körper an. Doch sie sind zu Wegwerfartikeln geworden und tragen so erheblich zum Klimawandel bei. Und nicht zuletzt gefährden sie die Gesundheit.
  • TOURISMUS
    GIBT ES NOCH HOFFNUNG FÜR DAS URLAUBSPARADIES?

    Viele Reiseziele sind zu Sinnbildern der Plastikkrise geworden. Die Entsorgung von Abfall funktioniert nicht. Achtlosigkeit kommt hinzu. Mit den Folgen stehen die Einheimischen weitgehend allein da.
  • KLIMAWANDEL
    PLASTIK HEIZT DAS KLIMA AN

    Kunststoffe gelten als umweltschonende Alternative zu anderen Materialien – unter anderem wegen ihres geringen Gewichts. Dabei trägt der Plastik­-Boom erheblich zum Anstieg gefährlicher Treibhausgase bei.
  • PLASTIK IM WASSER
    KUNSTSTOFF KENNT KEINE GRENZEN

    Die Plastikkrise hat dramatische Auswirkungen auf Gewässer und marine Lebewesen. Einmal im Wasser angekommen, verteilt sich das Plastik über die Welt. Dort verheddern sich dann Tiere darin – oder sie halten das Material für Nahrung.
  • KONZERNE
    DIE AKTIVITÄTEN DER PLASTIK-LOBBY

    Mit gut organisiertem Lobbydruck sorgt die Plastikindustrie dafür, dass die wachsende  Produktion von Kunststoffen als Problem aus  dem Blick gerät. Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf das Abfallmanagement und Recycling und drückt sich so vor der Verantwortung.
  • WOHLSTAND
    DAS PRODUKT DES WELTHANDELS

    Das Wirtschaftswachstum der Nachkriegszeit wäre ohne Plastik nicht möglich gewesen. Kunststoffe sind Ergebnis wie Antriebskraft einer Ära der Globalisierung, die mit dem Online­ Shopping weitere Müllberge produziert.
  • „BIO“-PLASTIK
    MAIS STATT ÖL IST KEINE LÖSUNG

    Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen haben den Ruf, umweltverträglich zu sein. Außerdem bauen sie sich schneller ab. So das  Versprechen der Industrie. Ein genauerer Blick zeigt: Die Materialien schaffen neue Probleme.
  • ABFALLENTSORGUNG
    HINTER DEN KULISSEN DER UNGELÖSTEN PLASTIKKRISE

    Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube: Solange der täglich anfallende Müll nur sauber getrennt wird, muss sich am Konsumverhalten nichts verändern. Die Wahrheit ist: Ein Großteil des Plastikmülls landet in Öfen oder in der Umwelt.
  • MÜLLEXPORTE
    DIE MÜLLHALDE HAT GESCHLOSSEN

    Was tun mit Plastikabfall, der nicht recycelt oder entsorgt werden kann? Ganz einfach: woanders hinschicken. Bis vor kurzem wurde der Großteil schlecht verwertbarer Kunststoffe nach China verschifft. Doch damit ist es jetzt vorbei.
  • SAMMELN UND VERKAUFEN
    EIN LEBEN VON UND MIT MÜLL

    In vielen ärmeren Ländern übernehmen Müllsammelnde die Aufgabe städtischer Dienste. Sie bestreiten ihr Einkommen mit dem, was  andere wegwerfen. Doch für viele Kunststoffe finden sie keine Abnehmer.
  • REGULIERUNG
    LÖSUNGEN AM FALSCHEN ENDE

    Es gibt keinen Mangel an Abkommen und Initiativen, die Plastikkrise einzudämmen. Doch beinahe alle behandeln allein die Entsorgung, sind nicht aufeinander abgestimmt und entlassen die Hersteller aus der Verantwortung.
  • ZIVILGESELLSCHAFT
    WIE DIE ANTI-PLASTIK-BEWEGUNG GEGEN DIE INDUSTRIE VORGEHT

    Ein globales zivilgesellschaftliches Bündnis namens „Break Free From Plastic“ versucht, die Vermüllung der Welt zu stoppen. Mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen und Aufklärung setzt es Konzerne unter Druck.
  • ZERO-WASTE
    ES GEHT AUCH OHNE!

    Kunststoffe zu recyceln – das allein wird die Plastikkrise nicht lösen. Gefragt sind Ideen, die das Problem an der Wurzel anpacken. Eine  wachsende Bewegung zeigt, wie es geht – und mutige Städte und Kommunen gehen voran.

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