Fragen der 10. Klassen am Deutschherren-Gymnasium in Aichach

Verstehen Foren MultiplikatorInnen Footprint in der Theorie Fragen der 10. Klassen am Deutschherren-Gymnasium in Aichach

  • Dieses Thema hat 2 Antworten sowie 2 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 10 Jahren von Stefan aktualisiert.
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    • #2892
      Stefan
      Administrator

      Wie viel Euro zahlen wir im Jahr für „ausgeschaltete“ Geräte im Standby?
      Das hängt davon ab, wie viele Elektrogeräte ein Haushalt hat und wie viele davon im Standby-Modus sind. Für Deutschland gibt die Verbraucherberatung Nordrhein-Westfalen den Standby-Verbrauch allein in Privathaushalten mit mehr als 20 Milliarden kWh an. Bei einem Preis von 27 Cent pro kWh wären das 5,4 Milliarden Euro (https://www.vz-nrw.de/stromsparen).

      Wie viel Veränderung bringt für mich das Umsteigen auf ein Elektroauto?
      Die Anschaffung eine Elektoautos ist erst einmal recht teuer. Im Betrieb wird es allerdings günstiger wenn man einen günstigen Ökostromtarif wählen kann. Kosten für Ölwechsel entfallen ebenso wie die KFZ-Steuer. Finanziell bringt das Elektroauto zurzeit keine Vorteile (https://www.zeit.de/mobilitaet/2014-03/elektroauto-preis-vergleich). Etwas anderes ist das Gefühl beim Fahren, wenn man lautlos dahin gleitet in dem Bewusstsein kein CO2 auszustoßen. Man muss es sich leisten können. Aber man muss das Elektroauto ja nicht alleine kaufen. Durch Carsharing wird die Sache wesentlich attraktiver.

      Wie viel schaden die Plastiktüten der Umwelt (Müllproblem)?
      Die Frage zeigt schon, dass Plastiktüten als Problem erkannt sind. Zum einen verbraucht die Herstellung von Plastiktüten unnötig Erdöl. Zum anderen verschmutzen Plastiktüten die Landschaft und die Meere. Durch unseren Plastikabfall befinden sich riesige Mengen Plastikabfall im Meer, der von Fischen und Schildkröten gefressen wird (https://www.youtube.com/watch?v=GLgh9h2ePYw). Statt Plastiktüten zu verwenden, die man meist nur einmal nutzt, kann man Körbe, Stofftaschen oder Einkaufsnetze benutzen.

      Wie oft kann man ein Blatt Papier recyceln?
      Dazu habe ich leider keine Informationen. Aber wohl ziemlich oft, denn dem Altpapierfasern werden immer wieder Frischfasern beigemengt (https://www.vdp-online.de/de/publikationen/angebot.html?eID=dam_frontend_push&docID=321/).

      Ist Veganismus wirklich so gut für die Umwelt?
      Wenn alle Menschen auf der Welt VeganerInnen wären, hätten wir wahrscheinlich Probleme in der Landwirtschaft (https://plattform-footprint.de/forums/topic/fragen-der-8-klassen-an-der-realschule-herrieden/). Aber solange so viel Fleisch konsumiert wird, ist jede Entscheidung für eine vegane Ernährung eine Entlastung.

      Was ist ökologischer: Transport mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug?
      Nach meiner Einschätzung ist der Transport mit dem Schiff günstiger als der Transport mit dem Flugzeug. Schiffe sind zwar auch Dreckschleudern, weil sie noch Schweröl verbrennen, aber mit einem Schiff kann viel mehr Ware transportiert werden.

      Warum spielt der Bereich Konsum von Kleidung eine so große Rolle?
      Der Footprint der Kleidung wird bestimmt durch die Gewinnung der Fasern, Verarbeitung und Transport. Da ein Großteil unserer Kleidung aus Baumwolle ist, fließt der Footprint des Baumwollanbaus ein. Baumwolle braucht viele Wasser, Dünger und Pestizide. Ausserdem findet die Verarbeitung in verschiedenen Teilen der Welt satt, d. h. das Kleidungsstück legt große Strecke zurück, bis es im Laden landet. Wenn es modische Kleidung ist, wird sie auch noch mit dem Flugzeug transportiert, damit sie auch rechtzeitig beim Kunden ankommt.

      Auf welche Weise lässt sich im Bereich Mobilität „Fläche“ einsparen?
      Nicht fliegen und selten mit dem Auto fahren (und wenn, dann nicht alleine). Stattdessen mit Bus und Bahn, Fahrrad, oder zu Fuß.

      Inwiefern äußert sich eine vegetarische Ernährung im Ökologischen Fußabdruck?
      Siehe hierzu: https://plattform-footprint.de/forums/topic/fragen-der-klasse-9a-an-der-geschwister-scholl-gesamtschule-in-luenen/

    • #2894
      Anonym
      Inaktiv

      Also irgendwie hat das mit der Formatierung nicht geklappt….. 😉

      Zur Antwort der Frage:
      Ist Veganismus wirklich so gut für die Umwelt?

      „Wenn alle Menschen auf der Welt VeganerInnen wären, hätten wir wahrscheinlich Probleme in der Landwirtschaft. Aber solange so viel Fleisch konsumiert wird, ist jede Entscheidung für eine vegane Ernährung eine Entlastung.“

      Was für Probleme sind damit gemeint?

      Denn meiner Meinung nach ist Pflanzenbasierte Ernährung wesentlich ressourcenschonender als eine Ernährung über Tierprodukte und besser geeignet, alle Menschen satt zu bekommen.

      Über 90% der Weltsojaernte und über 50% der Getreide und Maisernte gehen in die Fütterung der Tiere in der Landwirtschaft.

      Jede Minute wird die Fläche von ungefähr 35 Fußballfeldern planiert, um mehr Raum für bewirtschaftete Tiere zu schaffen.

      Etwa 20% des amazonischen Regenwaldes sind bereits gerodet oder niedergebrannt worden, um Weidefläche für Tiere zu gewinnen.

      70% aller Trinkwasserressourcen gehen in die Landwirtschaft. Eine omnivore Ernährungsweise erfordert ungefähr 15.000 Liter täglich, eine vegetarische 4.500 Liter und eine vegane ca. 1.100 Liter.

      Wenn wir all die Ressourcen und die ganze landwirtschaftliche Fläche in den Anbau für vegane Ernährung statt in die Fütterung der Nutztiere stecken, dann sollte doch eigentlich mehr Nahrung für uns dabei rauskommen, oder?

      • #2895
        Stefan
        Administrator

        Deine Argumentation gegen den Fleischkonsum ist vollkommen richtig. Allerdings war meine Antwort verkürzt, da ich eine ähnlich (verlinkte) Frage schon kurz vorher beantwortet hatte. Dort hatte ich geschrieben:

        Wenn alle Menschen Veganer wären, hätten wir Probleme unsere Felder zu düngen, denn in der biologischen Landwirtschaft wird statt mit Mineraldünger mit Mist gedüngt. Den gäbe es aber nicht mehr, wenn wir keine Nutztiere mehr halten würden. Statt dessen müssten wir unsere eigenen Fäkalien auf den Feldern ausbringen, was aber angesichts der Belastung mit Medikamentenrückständen nicht sinnvoll wäre. Statt den vollständigen Verzicht auf tierische Produkte zu üben, sollte man wieder auf ein vernünftiges Maß beim Konsum kommen. Der Sonntagsbraten war noch vor 40 Jahren das einzige Fleischgericht der Woche. Auch Eier und Milchprodukte wurden weniger konsumiert. Gelitten hat damals niemand.

        Natürlich kann man auch nur mit Kompost Landwirtschaft betreiben, aber dann werden die Erträge in einer industriellen Landwirtschaft, wie wir sie betreiben, auf Dauer deutlich geringer ausfallen, da wir die Böden mit der Zeit ausmagern. Irgendwie müssen die Nährstoffe dem Boden wieder zugeführt werden. Hier ein Beispiel, wie das gehen könnte: https://biovegan.org/infopool/bio-vegane-landwirtschaft/

         

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