Fragen von SchülerInnen an der Elisabethenschule und Schillerschule in Frankfurt

Verstehen Foren MultiplikatorInnen Footprint in der Theorie Fragen von SchülerInnen an der Elisabethenschule und Schillerschule in Frankfurt

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      Stefan
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      Ist es möglich, durch gentechnische Veränderungen der Nutzpflanzen den Platzmangel (bedingt durch den großen ökologischen Fußabdruck) auszugleichen?

      Ob eine weitere Ertragssteigerung der Pflanzen durch gentechnische Veränderungen möglich ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Selbst wenn das möglich wäre, wird das sicher nicht ausreichend, den großen Footprint der Industriestaaten zu kompensieren. Einfacher wäre es, den Fleischkonsum und den Ausstoß von Treibhausgasen drastisch zu reduzieren.

      Gibt es Länder mit einer Gleichverteilung des Ökologischen Fußabdrucks und wenn ja, welche?

      Dazu müsste man den Footprint der einzelnen Einwohner kennen. Da er aber nur für Nationen als Ganzes (grob) bestimmt werden kann, lässt sich so eine Aussage nicht machen. In Ländern, in denen es keine großen Unterschiede der Einkommen gibt, dürfte das der Fall sein.

      Tragen Erneuerbare Energien tatsächlich zur Verringerung des Ökologischen Fußabdrucks bei?

      Sie hierzu https://plattform-footprint.de/faq/#Antwort5

      Wie kam man auf die Idee eines Ökologischen Fußabdrucks?

      Siehe hierzu https://plattform-footprint.de/verstehen/grundlagen/

      Macht man es sich mit der Berechnung und den Parametern des Ökologischen Fußabdrucks nicht zu einfach?

      Gerade die Vereinfachung ist die Stärke des Konzeptes. Es gibt viele andere Messmethoden für den Ressourcenverbrauch (Material-Rucksack, Water-Footprint, Carbon-Fottprint …), die sich jedoch nicht so leicht miteinander vergleichen lassen. Aber auch die anderen Messmethoden zeigen, dass wir zu viel Ressourcen verbrauchen.

      Welche Konsequenzen hat es für den Rest der Menschen, wenn der Ökologische Fußabdruck einiger Menschen steigt?
      Wie lange kann die übermäßige Nutzung der Ressourcen so weitergehen und was wird dann passieren?

      Siehe hierzu https://plattform-footprint.de/faq/#Antwort6

      Sollte man unter ökologischen Gesichtspunkten eher duschen oder baden?

      Eindeutig eher duschen – aber möglichst kurz. Hierbei geht es vorrangig um die Energieeinsparung, weil weniger Wasser erwärmt und gepumpt werden muss.

      Was machen die Amerikaner, das zu so einem großen Ökologischen Fußabdruck führt?

      Siehe hierzu https://plattform-footprint.de/forums/topic/der-fussabdruck-der-usa/

      Wie können die Menschen in Indien mit nur 0,8 Hektar pro Person überleben?

      Weil gutes Leben und Ökologischer Fußabdruck keine lineare Beziehung darstellen. Der Vergleich von BIP und Footprint zeigt, dass der Footprint mit dem BIP ansteigt. Mit zunehmendem BIP streut der Footprint immer mehr. Vergleicht man das BIP mit dem Human Development Index (HDI), dann stellt man allerdings fest, dass der HDI ab einem BIP von 20.000 US-Dollar nicht weiter ansteigt. Ab einem HDI von 0,7 streut der Footprint extrem, d.h es korreliert nur noch schwach mit dem HDI (Die Daten und Grafiken dazu kann ich gerne schicken).
      Daraus folgt: Man kann auch gut leben, ohne einen zu großen Footprint zu haben.

      Gibt es ein Land, in welchem jedem Menschen weniger Land zur Verfügung steht als in Indien?

      Ja, es gibt etwa 12 Länder, die einen kleineren Footprint haben. Siehe hierzu https://www.footprintnetwork.org/images/uploads/2010_NFA_data_tables.xls

      Wie kann man eine ökonomische und ökologische Zukunft gestalten, ohne arme Länder zu sehr zu belasten?
      Ist es möglich, in den nächsten Jahren etwas an den extremen arm-reich-Unterschieden zu ändern?

      Weniger Ressoursen verbrauchen, d.h. weniger Konsum, längere Nutzung und fairer Handel. Siehe hierzu auch https://plattform-footprint.de/faq/#Antwort1

      Inwieweit  können wir selbst etwas gegen zu hohen Energieverbrauch tun? Bringt das bei Jugendlichen überhaupt etwas?

      Auch hierzu wieder https://plattform-footprint.de/faq/#Antwort1. Jugendliche stellen eine heiß umkämpfte Konsumentengruppe dar. Wenn ihr euch nicht zu unnötigem Konsum verleiten lasst, könnt ihr viel erreichen. Aber ganz wichtig ist auch euer persönliches Engagement in Naturschutzverbänden, Transition-Town-Initiativen, Bürgerinitiativen und ähnlichem. Nur durch Druck von unten verändert sich Politik. Dazu braucht ihr nicht warten, bis ihr wahlberechtigt seid.

      Warum wurde die staatliche Subvention für regenerative Energien wieder reduziert?

      Weil der Strom durch die EEG-Umlage zu teuer (?) wurde. Ursache hierfür sind die vielen Ausnahmen von der Umlage für Großverbraucher (Siehe nächste Frage). Das bedeutet, dass die Haushalte die Kosten für die Unternehmen tragen müssen. Ein anderer Grund ist, dass die Erneuerbaren Energien den Strompreis an der Börse drücken (der Preis für uns Verbraucher müsste eigentlich auch fallen, aber dieser Preisverfall wird von den großen Stromanbietern nicht weitergegeben), denn da Kohlekraftwerke während der Spitzenzeiten nicht gedrosselt werden, ist zu viel Strom im Netz. Das bedeutet aber, dass die EEG-Umlage steigt, damit die Einspeiser des Ökostrom ihren garantierten Preis bekommen können.

      Warum müssen Konzerne immer noch durch die EEG-Umlage weniger Geld für Strom zahlen als die Endverbraucher?

      Weil das Wirtschaftsministerium das so festlegt. Im Jahr 2014 waren mit 2098 Firmen 20% mehr Firmen von der EEG-Umlage befreit als im Vorjahr. Welche Firmen das sind und einen erhellenden Artikel dazu findet ihr hier https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/eeg-umlage-diese-firmen-profitieren-vom-oekostrom-rabatt-1.1886240

      Verbrauchen reiche Länder wirklich mehr Ressourcen als arme Länder?

      Gegenfrage: Wie viele Handys, Spielkonsolen, Klamotten, Fernseher, Autos oder Kühlschränke wird der Durchschnittsbürger in Eritrea, Malawi oder Afganistan haben? In diesen Ländern fehlen oft schon grundlegende Dinge wie sauberes Wasser oder eine Mahlzeit am Tag. Unter https://www.footprintnetwork.org/images/uploads/2010_NFA_data_tables.xls ist der Footprint nach armen und reichen Ländern aufgeteilt dargestellt.

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