Ist ein Footprint kleiner als 1,4 gha möglich?

Frage der Klasse 10B an der Marienschule, Emsdetten:
Wie soll man je so tief kommen, dass man unter die rote 1,4 ha-Linie sinkt?

Das wird für uns in Europa (zurzeit) wohl nicht möglich sein. Durch unseren Grauen Footprint mit etwa 1,5 gha sind wir als Einzelpersonen nicht in der Lage, unseren Footprint unter diese Marke zu verkleinern. Das müssen wir schon gemeinsam als Gesellschaft tun. Deshalb ist unser gesellschaftliches Engagement wichtig. Es stellt sich auch die Frage, ob wir es in unseren Breiten überhaupt schaffen nur unseren gerechten Anteil an der Welt von 1,4 gha zu verbrauchen, denn wir sind ja auf Heizung und Bekleidung angewiesen. Aber jeder Anstrengung, die unseren persönlichen Footprint verkleinert, lohnt sich. Eine einfache Hilfe hierfür ist die5 F-Regel.




MultiplikatorInnen Augsburg

Liebe Augsburger,

nach nun über einer Woche wollte ich mich mal auf diesem Weg erkundigen, wie es mit der Vernetzung zwischen euch geklappt hat. Habt ihr schon Adressen ausgetauscht oder bereits einen Termin ausgemacht?Wenn es etwas gibt, was ich von hier aus organisieren soll, gebt Bescheid! Ich versuche auch alle Fragen zu beantworten und gebe sie ggf. weiter.
Ich bin gespannt, wie es sich bei euch entwickelt.

Viele liebe Grüße
Stefan




Wie ist es möglich, dass die Erde derzeit noch genutzt werden kann?

Frage der Klasse 9e des Gymnasiums Martinum, Emsdetten:
Wie ist es überhaupt möglich, dass die Erde derzeit noch genutzt werden kann, obwohl so viele (Industrie-)länder einen zu hohen Ökologischen Fußabdruck haben?

Das ist möglich, weil wir nicht mehr nur die Ressourcen nutzen, die sich innerhalb eines Jahres neu bilden können, sondern bereits von der Substanz leben. Wir befinden uns damit ständig im „Overshoot“. Wenn man das mit einem Sparkonto vergleichen will, leben wir ständig auf Pump, also nicht mehr von den Zinsen, sondern vom Kapital. Das kann natürlich eine Weile gut gehen, aber dadurch gibt es immer weniger Zinsen und irgendwann ist das Kapital aufgebraucht. Dann gibt es nichts mehr, was wir nutzen können. Wenn also beispielsweise zu viele Fische gefangen werden, wird der Bestand der Art zu klein, sodass sich die verbleibenden Fische der Art nicht mehr finden und somit nicht mehr fortpflanzen können. Oder da wir mehr CO2 ausstoßen, als von den Meeren und Pflanzen gebunden werde kann, steigt dessen Konzentration in der Atmosphäre und führt damit zum Klimawandel. Daher sieht die globale Situation trotz der Übernutzung der Ressourcen  zunächst noch ganz normal aus, aber sie wird dann ganz schnell kippen.




Effektive Maßnahmen und globale Gesetze

Frage der Klasse 9e am Gymnasium Martinum, Emsdetten:
Welche (effektiven) Maßnahmen bestehen bereits, um den Ökologischen Fußabdruck zu verringern? Könnte man nicht einfach ein globales Gesetz entwerfen, das den Verbrauch von Ressourcen regelt?

Die seit Jahren andauernden Verhandlungen um die Reduktion der CO2-Emissionen auf den Klimakonferenzen zeigen, dass es leider nicht so einfach ist, zu globalen Regelungen zu kommen. Aber es gibt wirklich effektive Maßnahmen, wie wir ganz leicht unseren Ökologischen Fußabdruck verkleinern können. Diese Frage habe ich hier beantwortet.




Wie lange können wir uns die Produktion von iPhones noch leisten?

Frage der Klasse 8c an der Agnes-Bernauer-Realschule, Augsburg:
Wie lange können wir uns die Produktion von iPhones noch leisten?

Da es hier vorrangig um die Verfügbarkeit von Rohstoffen geht, wurde eine ähnlich Frage schon an dieser Stelle beantwortet. Unter sozialen Aspekten konnten wir uns die Produktion von iPhones und vielen anderen Geräten noch nie leisten.




Wie lange wird uns die Erde noch ernähren können?

Frage der Klasse 8c an der Agnes-Bernauer-Realschule, Augsburg:
Wie lange wird uns die Erde noch ernähren können?

Das hängt davon ab, wie wir unsere Ressourcen wie Boden, Öl und Phosphat nutzen.  Wenn wir weiterhin auf die konventionelle industrielle Landwirtschaft setzen, wird uns die Erde vermutlich nicht mehr lange Zeit ernähren können, weil wir stark von Öl für Treibstoffe, Pestizide und Dünger abhängig sind. Hinzu kommt, dass die Reserven an Phosphat voraussichtlich in 50 Jahren erschöpft sein werden (P. Déry in U. Bardi: Der geplünderte Planet, S.215 ff.). Da Phosphat aber ein nicht zu ersetzendes notwendiges Element für Lebewesen ist, werden die Erträge der Landwirtschaft stark zurückgehen.

Wenn wir uns jedoch für den biologischen/ökologischen Landbau entscheiden, werden wir von synthetischen Düngern und damit von Öl und Phosphat unabhängig. Die Böden werden nicht weiter degradiert (ausgelaugt), sondern können wieder Humus aufbauen, in dem auf diese Weise auch Kohlenstoffdioxid dauerhaft in organischer Substanz gespeichert wird. In dem Film Die Zukunft pflanzen/Les moissons du futur zeigt Marie-Monique Robin anhand einiger Beispiele, welches Potential im Ökolandbau steckt.

Siehe auch den Beitrag Lebensstil im Forum.




Wie lange können wir die Erde noch nutzen?

Frage der Klasse 9e am Gymnasium Martinum Emsdetten:
Wenn alle so weiter leben wie bisher, wie lange könnten wir die Erde dann noch nutzen/bewohnen? (Auch vor dem Hintergrund, dass der Ökologische Fußabdruck immer größer wird.)

Grundsätzlich werden wir (oder einige von uns) die Erde noch lange Zeit bewohnen können. Es ist nur die Frage, unter welchen Bedingungen die Menschen leben werden. Wenn man sich ansieht, wie die Menschen in den Slums indischer Megastädte leben, bekommt man eine Vorstellung von unserer möglichen Zukunft. Siehe hierzu den Beitrag zum Lebensstil.




Fleischkonsum vorschreiben

Frage der Klasse 8c an der Agnes Bernauer Realschule, Augsburg:
Könnte der Staat nicht vorschreiben, dass jeder Bürger nur eine geringe Menge Fleisch verbrauchen darf?

In einer Demokratie wird das nicht funktionieren. Es würde sicherlich einen Aufstand geben, weil sich die Menschen dadurch bevormundet fühlen würden. Wenn schon Verkehrsregeln oder  Steuergesetze, deren Sinn sich leicht erschließt, häufig nicht beachtet werden, dann wird es beim Fleischkonsum, der offensichtlich emotional tief verankert ist, erst Recht nicht klappen. Abgesehen davon hat die Regierung kein Interesse daran, den Fleischkonsum zu drosseln. Dafür ist der Einfluss der Agrarlobby zu groß. Mit „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ wurde uns von der staatlich und europäisch geförderten  CMA der Fleischkonsum nahegelegt.




Was verändern?

Frage der 8b an der Agnes Bernauer Realschule, Augsburg:
Wie kann man etwas verändern, um die Natur zu schützen?

Siehe dazu den Menüpunkt „verändern“ und folgende.




Einschränkungen

Frage der Klasse 8b an der Agnes Bernauer Realschule, Augsburg:
Warum schränken sich die Menschen nicht ein, obwohl sie wissen, dass es schlecht ist?

Gegenfrage: Schränkt ihr euren Konsum ein? Wenn nicht, warum nicht? Ich glaube, wir sind nicht in der Lage unser jetzige Tun mit den Folgen in der Zukunft in Verbindung zu bringen. Die Folgen muss man sich immer wieder vor Augen führen. Aber das ist unbequem. Und ich denke mal, wir lassen uns viel zu sehr von der Werbung beeinflussen. Das beste Mittel dagegen ist, sich der Werbung zu entziehen. Fernseher  aus und Gehirn einschalten. „Ich bin doch nicht blöd“ kann eigentlich nur sagen, wer sich unnötige Sachen erst gar nicht nicht andrehen lässt.