Selbstveranwortung für den eigenen Lebensstil

Lange schon denke ich über den CO2 Ausstoß und das FLIEGEN nach. Denn leider ist das ein Problem, das mich persönlich sehr trifft.
Als ich jung war, hielt ich es für eine wichtige Sache, die Welt und Leute aus anderen Völkern zu kennen. Einmal, weil es bildet und man sieht, dass nicht alles so sein muss und so optimal ist, wie es bei uns ist, dass es auch gut anders geht. Zum andern ist das Verständnis für andere Völker ein Faktor der Friedenserziehung, eine Sache, die ich auch meinem Sohn weitergeben wollte. Reisen vermittelt Selbsterfahrung. Beim Reisen habe ich aber auch immer wieder gesehen, was wir anrichten mit dem, was wir tun und es hat mich schließlich zur Umweltbildung gebracht.
Mein Sohn studiert im Ausland, meine Nichte ist auf Island verheiratet, mein Mann muss beruflich öfter fliegen und ein Freund von mir ist Reporter und Reiseautor. Sie können oftmals nicht anders, als eben zu fliegen. Wenn ich Freunde oder Verwandte im Ausland besuchen will, kann es sein, dass ich manchmal auch fliegen muss. Leider ist das Fliegen sogar oft noch wesentlich billiger, als die Bahnfahrt, vor allem, wenn man übernachten muss. Das entspricht nicht den realen Kosten des Fluges für die Gesellschaft, wenn man die Schäden mitbedenkt.

Ich spreche keinem jungen Menschen ab, dass er die Welt und ihre Menschen erfahren und kennenlernen sollte. Man sollte aber sicher abwägen, ob es immer die einfachste, billigste Flugreise sein muss und vor allem, wohin sie einen bringt und wozu. Für Urlaubsreisen gibt es auch andere tolle Möglichkeiten. Wenn man nicht fliegt, sondern lieber eine längere Zugfahrt zum Ziel wählt, große Fahrradtouren und Wanderungen macht, Mitfahrgelegenheiten nutzt oder notfalls eine Buslinie durch ein Land nimmt, hat man am Ende mehr gesehen und erlebt und lernt Leute kennen.
Erfahrungen mit anderen Völkern zeigen uns auch alternative Lebensweisen, die umweltfreundliche Lösungen für ein interessantes Leben beinhalten können. Wenn das Öl aus ist, müssen wir uns eh etwas anderes einfallen lassen. Dann können wir auch jetzt schon damit anfangen, denn auch früher sind Menschen gereist, anders eben. Eigentlich kann man Ferne erst ohne Flugzeug begreifen, wenn man die Strecken erlebt, die man durchmisst und was sich zwischen Ausgangsort und Ziel befindet. Das eigentlich ist erst Reisen.
Wichtig scheint mir aber besonders, dass wir uns nicht gegenseitig beschimpfen. Darüber gibt es ein Theaterstück von Sebastian Seidel, das in Augsburg zum Brechtfestival uraufgeführt wurde. Es heißt: Böser Bruder. Zwei gegensätzliche Bruder streiten sich, als der Vater im Sterben liegt über ihre Lebensweise. Das Publikum erkennt dabei, dass der böse Bruder immer der andere ist, denn keiner von beiden hat nur Fehler gemacht, jeder hat etwas Gutes getan und jeder kann etwas Sinnvolles tun. Sie sehen am Ende, dass sie es gemeinsam anpacken müssen. SELBSTVERANTWORTUNG ohne Schuldzuweisungen scheint mir das Allerwichtigste!

Bei diesem Theaterstück geht es um ERNÄHRUNG, da gilt natürlich das Gleiche. Es macht Spaß, weniger Fleisch zu essen, neue Rezepte auszuprobieren, selbst zu kochen. Sogar mein Sohn hat damit angefangen. UND: Mit wenig Fleisch fühlen sich viele meiner Bekannten besser, leistungsfähiger, sehen gesünder aus und haben eine Topfigur.

KONSUM zu reduzieren, schafft Zeit für viele andere tolle Dinge, denn mir ist Einkaufen inzwischen eher lästig und wie oft bin ich mit dem Einkauf nachher eh nicht zufrieden. Das Produkt hält nicht, was es verspricht, klaut mir nur wertvolle Lebenszeit, weil es benutzt, aufgeräumt und gepflegt werden muss oder ist gleich kaputt. Manchmal vergaß ich, dass ich es hatte oder fand es in all dem Zeug nicht mehr. Man kann ausprobieren, wie viel Freude es macht, mit weniger auszukommen. Man kann Überflüssiges in Sozialkaufhäuser oder Kleidertauschbörsen bringen. Viele Menschen sind darauf angewiesen, dort billig Second Hand einzukaufen. In Augsburg gibt es drei davon. Es macht das Leben viel einfacher!

Man kann MÜLL fast völlig reduzieren, Plastik braucht man eh oft nicht, da kann man vieles andere verwenden, um Dinge einzupacken.

Aber ohne NACHDENKEN geht es nicht. Meistens ist es besser erst zu denken, dann zu handeln, denn leider ist es nicht immer ganz einfach. Aber, wenn man bestimmte Dinge mal erkannt und kapiert hat, dann macht es Spaß und bringt ganz andere interessantere Erfahrungen!
Wer sagte es? Es gibt kein nachhaltiges Produkt, nur einen nachhaltigen Lebensstil!




Allgemeine Fragen zum Fußabdruck

Fragen einer 9ten Klasse (leider weiß ich mehr von welcher Schule):
Wie hoch ist der höchste jemals gemessene Ökologische Fußabdruck?
Wenn man das auf nationale Ebene betrachtet, dann hatte 2012 Katar mit durchschnittlich 11,7 gha/Einwohner den größten Footprint. Persönlich geht das aber praktisch beliebig weit nach oben. Einfach mal mit dem neuen Footprintrechner für Österreich ausprobieren.

Warum heißt es Fußabdruck?
Weil wir mit unserem Lebensstil Spuren auf dieser Erde hinterlassen.

Wie berechnet man den?
Auf der Seite https://plattform-footprint.de/verstehen/global-hektar/ und folgend sind die Grundlagen dargestellt.

Warum berechnet man den?
Damit man einen Überblick davon bekommt, wie viele Ressourcen wir verbrauchen und wie lange das so noch möglich sein kann. So, wie man auf den Kontoauszug schauen sollte bevor man eine größere Anschaffung macht.

Seit wann gibt es den Fußabdruck?
Seit 1990 haben Mathis Wackernagel und William Rees das Konzept des Ökologischen Fußabdrucks entwickelt.

Was wäre, wenn die ganze Welt einen so großen Fußabdruck wie die USA hätten?
Dann wären die Ressourcen noch schneller erschöpft und wir hätten bereits jetzt Probleme mit Wasser, Nahrungssicherheit und überfluteten Küstenstädten.

Wie groß ist der durchschnittliche Fußabdruck Deutschlands?
4,6 gha/Einwohner.

Wie groß ist der Durchschnitt?
Global betrachtet ist Ökologische Fußabdruck 2,7 gha/Erdenbürger (1,8 gha sind langfristig möglich).

Was kann man machen, um den Ökologischen Fußabdruck zu senken?
Möglichst wenig Ressourcen verbrauchen. Dafür ist es gut, sich entsprechen den 5 F-Regeln (https://plattform-footprint.de/veraendern/5-f-regel/) zu verhalten.

Was ist ein guter Ökologische Fußabdruck?
1,8 gha/Erdenbürger wäre langfristig machbar. Allerdings muss dieser bei weiter steigende Bevölkerungszahlen weiter abnehmen, da ja immer mehr Menschen sich diese Erde teilen müssen. Aber die meisten Menschen (knapp 5 Milliarden) haben ja noch nicht mal einen Fußabdruck von 1,8 gha. Besser wäre es übrigens, wenn unser Fußabdruck vorübergehend noch kleiner wäre, damit sich die (erneuerbaren) Ressourcen erholen können.




Fragen zu Energie

Fragen einer Klasse an der Heinrich-von-Buz Realschule, Augsburg:
1. Sparen Energiesparlampen wirklich Energie (Produktion, Entsorgung…)?
Dies Frage ist eindeutig mit JA zu beantworten. Siehe hierzu die Aussagen des NABU zu Kompaktleuchtstofflampen:
Wie sieht die Ökobilanz von Energiesparlampen aus?
Auch wenn man die Herstellung der Leuchten mit einbezieht, bleiben Energiesparbirnen aus klimapolitischer Sicht gegenüber Glühbirnen klar im Vorteil. Die Produktion einer Energiesparlampe benötigt zwar etwa das Zehnfache der Energie für die Herstellung einer Glühlampe, durch die lange Lebensdauer und den fünffach geringeren Stromverbrauch im Betrieb wird dies jedoch deutlich überkompensiert. Bei der Entsorgung kommt der Bilanz von Energiesparlampen zugute, dass (richtig entsorgte) Energiesparlampen recycelt werden und wegen der längeren Lebensdauer geringere Abfallmengen produzieren.
Und die Stellungnahme des Umweltinstituts München zu LED:
Haben LED eine gute Gesamt-Ökobilanz?
Bisher sind keine unabhängigen Studien verfügbar. Eine Studie von OSRAM und Siemens zur Gesamt-Ökobilanz von LED-Lampen, die alle Material- und Energieströme von der Herstellung bis zur Ende der Nutzungsdauer einbezog, hatte zum Ergebnis, dass 98 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs auf die Erzeugung von Licht entfallen und nur zwei Prozent auf die Produktion. LED-Lampen sind demnach sowohl in der Nutzung, als auch in der Herstellung sehr effizient. Laut Auswertung der Stiftung Warentest (2013) ist die Ökobilanz der LED-Lampen besser als etwa bei Kompaktleuchtstofflampen oder gar Halogenbirnen.

Zu beachten ist, dass für den Bau von LED seltene Erden verwendet werden, von denen es weltweit nur wenige Lagerstätten gibt. Sieben Prozent dieser wertvollen Ressourcen gehen in die Produktion von Leuchtmitteln.

2. Sind smarte Häuser der richtige Weg? Was ist mit den vielfältigen Überwachungsmöglichkeiten durch Firmen und Geheimdiensten?
Für den dezentralen Ausbau Erneuerbarer Energien und deren effiziente Nutzung ist ein intelligentes Stromnetz (smart grid) fast zwingend. Es geht natürlich auch ohne, aber das würde zu Effizienzverlusten führen. Erstaunlich ist, dass im Zeitalter von Facebook, Google, Smartphones, Kreditkarten, Online-Banking u. ä., wo wir bereitwillig unsere persönlichen Daten abgeben ohne zu wissen was damit geschieht, bei der Stromnutzung der Datenschutz (ein Problem, dass sich lösen lässt) ein Problem sein soll. Siehe hierzu den Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Smartgrid

3. Wie sehen Sie die neuen Maßnahmen unserer Regierung bzgl. Erneuerbare Energien und der Reduktion der EEG-Umlage? Sinnvoll??
Ich vermute, dass die Umsetzung der Pläne unseres Wirtschaftsministers Gabriel den Ausbau der Erneuerbaren Energien verlangsamt und dadurch der CO2-Ausstoß durch Kohlekraftwerke weiter ansteigen wird. Dass die Kosten für Strom durch seine Maßnahmen wirklich sinken werden, bezweifle ich. Gerade der massive Ausbau der Erneuerbaren Energie hat den Preis an der Strombörse gesenkt. Die Stromkonzerne geben den Preisverfall jedoch nicht an die (kleinen) Endverbraucher weiter. Viel sinnvoller wäre es, die Befreiung von der EEG-Umlage radikal zu kürzen. Laut Handelsblatt waren im Jahr 2013 insgesamt 1716 Betriebe von der EEG-Umlage befreit (2011: 813 Betriebe), das entspricht 95 Terawattstunden oder 16% des jährlichen Stromverbrauchs. Damit wurden ihnen 4 Milliarden Euro Stromkosten erspart, die die privaten Verbraucher übernehmen durften. Der Artikel im Handelsblatt mit einigen, von der Umlage befreiten Betrieben, findet sich hier: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/eeg-umlage-eu-will-stromrabatte-nur-fuer-stark-belastete-unternehmen/9417962.html

4. Wie sinnvoll sind die vielen Befreiungen von der EEG-Umlage für so viele Industrien und sogar Ämter, Landwirtschaftsbetriebe und ähnliches?
Für die Betriebe ist die Befreiung von der EEG-Umlage sehr sinnvoll, für die Allgemeinheit wohl eher nicht. Steuerhinterziehung ist ebenfalls für den Hinterzieher eine sinnvolle Maßnahme (so lange sie unentdeckt bleibt). Für die Allgemeinheit natürlich nicht, deshalb ist sie auch strafbar.




Fragen einer Klasse der Heinrich-von-Buz Realschule, Augsburg

Fragen einer Klasse an der Heinrich-von-Buz Realschule, Augsburg:
1. Wie viele Ressourcen haben wir noch?
2. Wie lange können wir mit den vorhandenen Ressourcen noch auf der Erde leben?
3. Nach wie vielen Jahren sind die Ressourcen der Welt verbraucht?
Da alle drei Fragen in die Richtung zweier Frage gehen, die ich bereits beantwortet habe, verweise ich auf https://plattform-footprint.de/forums/topic/wie-lange-reichen-die-rohstoffe-noch/ und https://plattform-footprint.de/forums/topic/wie-lange-wird-uns-die-erde-noch-ernaehren-koennen/

4. Das System „footprint“ wird niemals funktionieren, weil der Mensch sich immer über andere Menschen stellt. Deshalb werden die Länder der dritten Welt ausgenutzt und deren wertvolle Ressourcen ausgebeutet.
Der Footprint ist kein System, von dem man sagen könnte, dass es funktioniert oder nicht. Der Footprint ist ein Messinstrument, vergleichbar mit einem Kontoauszug. Wenn ich mein Konto ständig überziehe, heißt das ja nicht, dass der Kontoauszug nicht funktionieren würde. Sondern nur, dass ich nicht in der Lage bin, meinen Verhältnissen entsprechend zu wirtschaften. Ob ich mich den Verhältnissen entsprechend verhalte, hängt aber von mir ab.

5. Welche Land verbraucht am meisten?
6. Wie viel verbraucht Deutschland gegenüber anderen Ländern?
Antworten zu diesen Fragen finden sich unter https://plattform-footprint.de/forums/topic/fragen-der-klasse-9d-am-gymnasium-martinum-emsdetten/

Es ist übrigens unerheblich, wo wir in Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten mit unserem Footprint liegen. Da wir schon mehr Ressourcen verbrauchen, als uns gerechterweise zustehen, müssen wir unseren Footprint verkleinern.

7. Wie viel Strom wird in Deutschland durch Atomkraft produziert? Wie viele Atomkraftwerke werden in Deutschland noch betrieben und wie lange noch?
Der Anteil des Stroms aus Atomkraftwerken betrug 2012 16,1%. In Deutschland sind bis maximal in Jahr 2022 noch 9 Kraftwerksblöcke im Betrieb. Sie Artikel bei Wikipedia.

8. Wie weit hat sich der Treibhauseffekt in den letzten Jahren ausgebreitet?
Der Treibhauseffekt ist keine Krankheit, die sich ausbreiten würde, sondern der Effekt bestimmter Gase, die Wärmestrahlung nicht hindurch zu lassen. Die Frage zielt vermutlich darauf ab, um wie viel Grad die Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zugenommen hat. Das wären etwas 0,8 Grad. Siehe hierzu den Wikipedia-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Globale_Erw%C3%A4rmung

9. Ist es richtig, dass, wenn alle Arten von Pflanzen auf der Erde abgeholzt werden, man noch genug Sauerstoff hat, um Tausende von Jahren zu überleben?
Ich musste jetzt selbst im Internet recherchieren, um dazu etwas sagen zu können. Auch wenn es richtig sein sollte, dass es 1000 bis 3000 Jahre dauern würde, den gesamten Sauerstoff zu verbrauchen, wäre das doch kein schöne Vorstellung. Mit abnehmenden Sauerstoffgehalt würde der CO2-Gehalt stark ansteigen, weil das CO2 nicht mehr gebunden würde. Wir hätten schon recht bald das Gefühl, in einem schlecht gelüfteten Raum zu sein. Dazu kommt noch, dass die Schadstoffe nicht mehr aus der Luft gefiltert würden und die Luftfeuchtigkeit abnähme, da die Vegetation fehlen würde, die das reguliert. Mich beruhigen solche Aussagen also nicht.

10. Warum möchten die Menschen ihre luxuriösen Lebensverhältnisse nicht etwas drosseln, angesichts der Umweltverschmutzung?
Möchtest du deinen Konsum etwas reduzieren? Wenn nicht, warum? Vielleicht, weil die Folgen nicht sofort sichtbar sind.

11. Was kann ich alleine für die Umwelt tun?
12. Was sollte jeder einzelne für die Umwelt machen?
13. Wie kann ich umweltbewusst leben?
14. Wie kann man die CO2-Emissionen reduzieren?
15. Wie kann man als Privatperson umweltbewusst leben?

Auf alle fünf Fragen antworte ich mit den 5 F-Regeln https://plattform-footprint.de/veraendern/5-f-regel/

16. Wodurch verschlechtert man seine ökologischen Fußabdruck?
Mit den genauen Gegenteil der 5 F-Regeln. Fliege so viel wie möglich, fahre selbst zum Brötchen holen mit dem SUV – und zwar alleine! Stopfe dich drei mal täglich mit Fleisch, Wurst und Käse voll und trinke Milch, Säfte, Softdrinks, Schnaps, Wein und Bier an Stelle von Wasser. Stelle die Heizung auf volle Stärke während du lüftest – aber nur mit gekipptem Fenster bitte! Lasse alle Lichter an und alle Elektrogeräte laufen, auch wenn du sie nicht brauchst. Dann bist du schon auf einem guten Weg, diesen Planeten zu ruinieren.




Fragen der Klasse 9d am Gymnasium Martinum, Emsdetten.

Fragen der Klasse 9d am Gymnasium Martinum, Emsdetten:
1. Welches Land hat den höchsten und welches den niedrigsten Fußabdruck?

Die beiden Extreme waren 2012 Katar (Footprint: 11,7 gha / Biokapazität: 2,1 gha) und 2010 Osttimor (Footprint: 0,4 gha / Biokapazität: 1,2 gha)

2. Was ist der weltweite Durchschnittswert?
2012 Footprint: 2,7 gha / Biokapazität: 1,8 gha

3. Wie ist der durchschnittliche Ökologische Fußabdruck anderer Länder, z. B. in Amerika und Afrika?

Die Zahlen hierzu finden sich auf Wikipedia und beim Global Footprint Network.

4. Warum wirkt sich Fliegen so negativ auf den Ökologischen Fußabdruck aus?

Weil die Abgase aus den Triebwerken in sehr empfindlichen Bereichen unserer Atmosphäre ausgestoßen werden. Dort sind sie 3 bis 5 mal klimawirksamer als am Boden. Hierzu eine Studie des Umweltbundesamtes zum Flugverkehr.

5. Warum ist der graue Fußabdruck so hoch (höher als die Fläche, die uns zusteht)?
6. Wie kann man den grauen Fußabdruck verringern?

Eine kurze Erklärung zu beiden Fragen findet sich hier.

7. Wie können wir unseren persönlichen Fußabdruck verringern?

Indem wir die 5 F-Regeln befolgen.

8. Wie überzeuge ich meine Familie und Freund mehr auf ihren Verbrauch zu achten?

Gar nicht! Wenn du die Notwendigkeit siehst, deinen Lebensstil zu ändern, dann mache das für dich. Vorleben ist immer wirkungsvoller als überreden. Sprich mit deinen Freunden und Bekannten über deine Beweggründe wenn sie dich fragen, warum du das machst. Aber versuche nicht, sie mit aller Gewalt zu überzeugen. Das geht meistens schief.

9. Was passiert, wenn alle Menschen einen so großen Fußabdruck haben wie wir?

Dann geht alles noch schneller den Bach hinunter. Denn je größer der globale Footprint, desto schneller sind die Ressourcen aufgebraucht.

10. Wie verringert man den durch Abfälle erzeugten Anteil des Ökologischen Fußabdrucks?

Die Frage trägt ihre Antwort bereits in sich: Indem man die Abfälle verringert.




Profitieren die Hersteller nachhaltig produzierter Waren von höheren Preisen?

Frage einer 10ten Klasse am Jakob-Fugger-Gymnasium, Augsburg:
Kommt der höhere Preis für nachhaltig produzierte Waren auch wirklich bei den Herstellern (z.B. Landwirten) an? Und verbessert sich deren Situation durch das nachhaltige Wirtschaften signifikant?

In diesen Frage werden zwei wichtige Themen miteinander vermischt: Nachhaltigkeit (=Zukunftsfähigkeit) und fairer Handel. Waren können nachhaltig erzeugt sein, ohne dass die ArbeiterInnen fair bezahlt werden. Beispielsweise kann ich Bioprodukte kaufen, die nachhaltig produziert sind, weil sie Böden und Grundwasser nicht vergiften und somit auch langfristig die Erträge sichern. Aber es ist nicht gesagt, dass die Menschen, die auf den Plantagen arbeiten, auch fair bezahlt werden. Hier wird der Mehraufwand (z.B. Handarbeit statt Maschinen- oder Pestizideinsatz) und ggf. geringer Erträge vergütet. Umgekehrt sind fair gehandelte Waren nicht zwangsläufig auch nachhaltig produziert.
Wer sicher gehen möchte, dass der eigene Konsum die Umwelt schont und die Menschen so bezahlt werden, dass sie von ihrer Arbeit leben können, sollte im Weltladen und im Bioladen einkaufen oder zu Landwirten in der Region gehen, wo die Produktionsbedingungen für jeden nachvollziehbar sind. Wer im Discounter fair gehandelte Bioprodukte kauft, muss auch mal damit rechnen, dass der (geringfügig) höhere Preis den Produzenten nichts nützt. Oder dass die Waren in Wirklichkeit nicht fair und bio sind (alles schon vorgekommen). Da Discounter die Preise drücken, sind manche Produzenten auch mal in Versuchung, zu betrügen. Tipps zu diesem Thema findet ihr in dem Buch „Die Öko-Lüge“ von Stefan Kreutzberger und im nachhaltigen Warenkorb.




CO2-Bilanz verbessern

Frage einer 10ten Klasse am Jakob-Fugger-Gymnasium, Augsburg:
Worauf muss man achten, wenn man seine CO2-Bilanz verbessern möchte? V. a. im Bereich von Konsumgütern, produzieren langlebiger Produkte.

Wenn die 5 F-Regel eingehalten wird, dann kann man seinen CO2-Ausstoß und damit seinen Footprint drastisch reduzieren. Eine ähnliche Frage wurde schon hier beantwortet. Beispiele, wie das gelingen kann (Fairphone, Tauschbörsen, Repair Cafés etc.) finden sich unter dem Menüpunkt „Verändern“ und den folgend Seiten.




Warum hat Uruguay einen so großen Footprint?

Frage der Klasse 10b an der Marienschule, Emsdetten:
Warum hat ein eigentlich armes Land wie Uruguay so einen hohen gha-Verbrauch? Mehr als die EU!
Wenn man sich die Daten ansieht (Datenblatt des Global Footprint Networks), stellt man fest, dass der große Footprint (5,1 gha) vor allem durch Weideland (3,09 gha) verursacht wird. Rinder- und Schafzucht sind eine wichtige Einnahmequelle Uruguays. Allerdings hat Uruguay eine wesentlich größere Biokapazität (9,9 gha) als die EU (2,2 gha). Somit ist Europa mit einem Footprint von 4,7 gha im Overshoot, während Uruguay – trotz des größeren Footprints – noch Reserven besitzt.




Fragensammlung von Oli (8d)

Muss ich jetzt auf alles verzichten?

Natürlich musst du nicht auf alles „verzichten“, denn du sollst ja ein möglichst gutes Leben führen können. Allerdings möchtest du das vermutlich auch in 30 oder 40 Jahren haben. Daher solltest du dir überlegen, was du wirklich brauchst. Denn wenn wir (nicht nur du) zu viel verbrauchen, dann wird uns das in Zukunft fehlen oder die Folgen unseres Handelns werden uns einholen. Weniger Autofahren, nicht mit dem Flugzeug fliegen oder weniger Fleisch zu essen, reduziert den CO2-Ausstoß und damit die Folgen des Klimawandels. Was wir heute nicht an Erdöl in unseren Motoren verbrennen, steht uns in Zukunft noch als Rohstoff für Medikamente, Kunststoffe usw. zur Verfügung.

Ist das Gerede von der Klimaerwärmung nicht alles Quatsch? Im Frühling war es so kalt!

Dafür war der Winter bisher eigentlich keiner. Es ist schwierig, von einzelnen Wetterereignissen auf das Klima zu schließen. Die Forschung kann uns sagen, wie das Klima in 40 Jahren ist, aber nicht, ob es in zwei Wochen regnet. Das ist etwa so, wie mit einem Topf Tomatensauce auf der heißen Herdplatte. Wo die nächste Blase hoch steigt, kann niemand sagen. Dass die Sauce wärmer wird, ist dagegen sicher.

Was kann ich selbst tun? Ich will aber kein „Öko“ werden!

Halte dich einfach an die 5 F-Regel, dann damit reduzierst du ganz leicht deine Footprint.

Nicht jeder bekommt sein Schülerticket für die Straßenbahn umsonst. Wieso sind die Straßenbahntickets so teuer? Dann würden viel mehr Leute mit der Straßenbahn fahren.

Gute Frage! Vielleicht, weil die Politiker nicht verstehen können, dass das eine Lösung wäre, von der alle etwas haben. In der belgischen Stadt Hasselt hat das der Bürgermeister begriffen und umgesetzt. Eine Liste mit Städten, in denen der Personennahverkehr ebenfalls frei ist, findest du hier.

Muss immer alles so verpackt sein?

Nein, gehe doch mal in einen Bioladen, zum Bauern oder auf den Wochenmarkt. Dort findest du viele unverpackte Waren. Wenn du allerdings auf hochverarbeitete Produkte (Fertiggerichte) stehst, kommst du ohne Verpackung nicht aus. Selbst backen und kochen spart Verpackung und du weißt, was in deinem Essen drin ist.

Wieso gibst es nicht mehr Elektroautos?

Weil unsere Politiker das Thema verschlafen haben. In Frankreich beispielsweise sind Elektroautos weiter verbreitet, weil sie dort stärker gefördert werden als bei uns. So lange es keine klaren Richtlinien gibt, entwickelt jeder Autohersteller so ein bisschen vor sich hin. Außerdem sind es auch die Autofahrer, die mehr auf große Autos stehen und somit dafür sorgen, dass unsere Straßen mit Spritschluckern verstopft sind. Aber wichtiger als Elektroautos zu kaufen wäre es, Autos zu teilen, zu Fuß zu gehen, Fahrrad zu fahren und mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein.




Wie wurde der Ökologische Fußabdruck berechnet?

Frage der Klasse 9e am Gymnasium Martinum, Emsdetten:
Wie wurde der ökologische Fußabdruck des Durchschnittsdeutschen ermittelt und wie oft wird er aktualisiert?
Der Ökologische Fußabdruck (Footprint) wird jedes Jahr neu berechnet. Jedoch auf Grundlage von Daten, die bereits 3 bis 4 Jahre alt sind, damit auch wirklich alle Daten für die Berechnung vorliegen.
Der Footprint der Nationen wird ermittelt, indem man den durchschnittlichen Footprint der Nationen für die einzelnen Bereiche aufaddiert. So fragt man, wie viel Weide- und Ackerfläche für die Bereitstellung der im Land konsumierten Nahrung benötigt wurde. Dazu kommt die Waldfläche für Holzprodukte (Papier, Bau-, Heiz- und Möbelholz), die im Land in einem Jahr verwendet wurden. Außerdem wird die Waldfläche ermittelt, die nötig wäre, um das CO2 wieder aufzunehmen, das in dem betrachteten Jahr aus der Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt wurde. Weiter kommen Flächen für unseren Fischkonsum und Flächen, die durch Straßen oder Gebäude versiegelt sind.