Erdwärmebohrung

Klasse 9b der Auwiesenschule, Neckartenzlingen:
Warum sind Erdwärme-Bohrungen erlaubt, obwohl sie Schäden an Häusern verursachen?
Die Bohrungen verursachen nur dann Schäden, wenn sie unsachgemäß durchgeführt werden (wie in Staufen im Breisgau) oder wenn man tektonische Besonderheiten nicht beachtet (wie in Basel). In Staufen wurde tiefer gebohrt als genehmigt war. In den geologischen Karten war die Anhydrit-Schicht unterhalb 100 m eingezeichnet. Da man bei der Bohrung aber in der genehmigten Tiefe nicht genug Energie entziehen konnte, wurde bis 140 m gebohrt. Dabei wurde der Anhydrit angebohrt, Wasser drang ein und der Anhydrit reagierte mit dem Wasser unter Volumenzunahme zu Gips, was zur Hebung der Erdoberfläche führte. In Basel hat man die geologischen Gegebenheiten falsch eingeschätzt. Basel liegt am südlichen Ende des Oberrheingrabens, einem Gebiet, in dem die Erdkruste unter Spannung steht und Erdbeben häufiger vorkommen. Durch die Bohrung und Einleitung des Wassers wurden die tektonischen Plattengrenzen „geschmiert“ und damit ein Erdbeben vorzeitig verursacht.
Erdwärme-Bohrungen sind daher nicht grundsätzlich gefährlich, so wie jeder Form von Technologie. Fehler können immer gemacht werden – sollten aber besser nicht vorkommen.




Kartenmaterial

Interessant ist die Darstellung der Welt nach verschiedenen Gesichtspunkten, wie beispielsweise Fläche, Bevölkerung, CO2-Ausstoß oder Fußabdruck. Insgesamt 366 verschiedene Kartendarstellung gibt es auf Worldmapper.




Was tun?

Frage der Klasse 9b der Auwiesenschule, Neckartenzlingen:
Was empfehlen Sie uns, was können wir tun, um zum Umweltschutz beizutragen?
Eigentlich nur drei Dinge: 1. Engagiert euch im Umweltschutz, in der Politik und sozial. Geht in Naturschutzverbände, beteiligt euch an Aktionen und mischt euch ein, wenn irgendwo etwas schief läuft. 2. Verbraucht weniger Ressourcen. Also Energie sparen, weniger Auto fahren, nicht fliegen, weniger konsumieren, reparieren statt wegwerfen, wenig Fleisch essen usw. 3. Statt einsam an PC, mehr Spaß im direkten Umgang mit anderen. Zum Beispiel bei der Umsetzung von Punkt 1.




Ursachen für den Klimawandel

Frage der Klasse 5 der Auwiesenschule, Neckartenzlingen
Weshalb ist es zu diesem Klimawandel gekommen?
Die Ursache für den Klimawandel ist der Ausstoß von Treibhausgasen (Kohlenstoffdioxid, Methan, Lachgas, Fluorkohlenwasserstoffe und andere unaussprechliche Verbindungen), welche die Wärmeabstrahlung an das Weltall behindern. Dadurch wird mehr Wärme, die sich durch die Sonneneinstrahlung auf der Erde bildet, in der Atmosphäre gehalten und dadurch aufgeheizt. Die höhere Temperatur der Atmosphäre führt zu höheren Wassertemperaturen im Meer und zu mehr Verdunstung. Dadurch verschieben sich Klimazonen und es gibt mehr Extremwetterereignisse. Es ist also unsere Lebensweise in den Industriestaaten, die den Klimawandel verursacht hat. Chemische Industrie, Auto- und Luftverkehr, Stromerzeugung mit Kohle, Öl und Gas, intensive Landwirtschaft, vor allem Getreide- und Reisanbau sowie intensive Tierhaltung erhöhen die Treibhausgaskonzentration in der Luft. Siehe Literaturliste: Rahmstorf, Wolken, Wind & Wetter sowie Rahmstorf & Schellnhuber, Der Klimawandel.




Zwei Fragen zum Fleischkonsum

Klasse 6 des Auwiesenschule in Neckartenzlingen
Was passiert, wenn es kein Fleisch mehr gibt?
Fleisch wird es immer geben, solange es noch tierisches Leben auf der Erde gibt. Selbst wenn es außer unserem eigenen Fleisch (Kannibalismus ist keine Lösung!) keines mehr gäbe, würde niemand unter Mangelernährung leiden müssen. Eine vegetarische Ernährung ist problemlos möglich. Bei einer rein pflanzlichen Ernährungsweise (vegan) muss man jedoch auf eine ausgewogene Ernährung achten und Vitamin B12 zuführen. Es gibt Völker, die sich rein vegan ernähren und noch immer nicht ausgestorben sind. Der Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten ist eine evolutionär junge Errungenschaft. Die Antwort lautet also: nichts!
Wie viel Fleisch kann ein Mensch essen, ohne der Erde zu schaden?
Nun, das hängt davon ab, wie viele Menschen auf der Erde leben. Zurzeit leben etwa 7 Milliarden Menschen auf der Erde. Dem stehen 12 Milliarden Hektar bioproduktiver Fläche gegenüber. Wenn wir einen Teil (15-20%) dieser Fläche für wilde Tiere und Pflanzen reservieren, bleiben pro Erdenbürger noch 1,4 Hektar Fläche für die Deckung des Ressourcenbedarfs übrig. Ein Mensch, der jeden Tag 250g Fleisch isst, hat allein durch den Fleischkonsum eine Footprint von ca. 1,4 gHa. Damit wäre der faire Anteil an der Welt bereits aufgebraucht. Nach meiner Einschätzung wäre der Fleischkonsum für eine zukunftsfähige Lebensweise auf einmal pro Monat zu beschränken. Das mag für viele begeisterte Fleischesser eine Zumutung sein, ist aber aus ökologischer, ökonomischer wie gesundheitlicher Sicht vernünftig. Übergewicht, Darmkrebs und Herz-Kreislauferkrankungen könnten damit reduziert werden.




Eine Zukunft ohne Öl?

Frage der Klasse 6 an der Auwiesenschule, Neckartenzligen.
Was passiert, wenn es kein Öl mehr gibt?
Diese Frage ist relativ einfach zu beantworten. Überlegt einmal, was ihr alles besitzt, das aus Erdöl hergestellt wurde. Das wird es schon einmal in dieser Form nicht geben. Bestimmt wird man in der Zukunft dafür Ersatzstoffe gefunden haben, aber in welchen Umfang diese Erdöl ersetzen können und zu welchem Preis, ist schwierig zu sagen. Für die Herstellung und Verteilung von Nahrungsmitteln wird ebenfalls Erdöl benötigt. Dünger und Pestizide werden aus Erdöl und Erdgas hergestellt. Die landwirtschaftlichen Maschinen und Lastkraftwagen benötigen Kraftstoffe, die vor allem aus Erdöl gewonnen werden. Ob Kraftstoffe in der zurzeit benötigten Menge aus Biomasse gewonnen werden ist zweifelhaft (siehe Literaturliste: Smith, Biotreibstoff). Kunstfasern, Farben, Lacke, Kosmetika und Medikamente werden ebenfalls aus Erdöl hergestellt. Dadurch werden mit der Verknappung des Erdöls auch alle diese Produkte seltener und teurer. Private und öffentliche Verkehrsmittel werden, wie auch Wohnen und Heizen, ebenfalls teurer werden. Hierzu gibt es einen Artikel bei Spiegel-Online.




Wie viel CO2 produziert eine Kuh?

Eine Frage der Klasse 6 der Auwiesenschule in Neckartenzlingen
Wie viel CO2 produziert eine Kuh?
Da ich keinen genauen Zahlen kenne, kann ich nur eine grobe Schätzung dazu abgeben.
Laut Fleischatlas 2013 (siehe Literaturliste) entspricht ein Kilogramm Rindfleisch etwa 25 kg CO2-Äquivalent (ohne Verarbeitung, Transport etc.). Bei einem Schlachtgewicht von ca. 350 kg bedeutet dies, dass das Rind im Laufe seines Lebens umgerechnet 8750 kg CO2 ausgestoßen hat. Zum Vergleich: Ein Auto in Deutschland hat einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von rund 140 g/km. Der CO2-Ausstoß eines Rindes entspricht also der Strecke von 62500 km mit dem Auto – oder eineinhalb mal um den Äquator!




Materialsammlung

Hier eine Sammlung von Materialien zum Ökologischen Fußabdruck:
WWF Österreich: https://www.wwf.at/de/view/files/download/forceDownload/?tool=12&feld=download&sprach_connect=1166
Forum Umweltbildung Wien:https://www.footprint.at/fileadmin/zf/bildarchiv/Grafiken/FUB-_fu_abdruck-online.pdf
Die Multivision (Kl.9-12):https://www.multivision.info/images/stories/fairfuture/unterrichtsmaterial/ff_unterrichtsmaterial_gesamt.pdf
Die Multivision (Kl.5-6): https://www.multivision.info/images/stories/fairfuture/unterrichtsmaterial/FF_ThemaErnaehrung.pdf
Didaktisches Konzept des Bayerischen Landesamtes für Umwelt: https://www.lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_87_oekologischer_fussabdruck_im_unterricht.pdf
Brot für die Welt: https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Sonstiges/ZukunftsWG_1_Fussabdruck.pdf
Materialsammlung der Verbraucherzentrale: https://www.verbraucherbildung.de/cps/rde/xbcr/verbraucherbildung/2009_Oekologischer_Fussabdruck_FB_Schnauss.pdf
Materialsammlung der Verbraucherzentrale zu Nachhaltigkeit und Klima
Ernährung und Verbraucherbildung: https://www.ernaehrung-und-verbraucherbildung.de/schule/Hintergrundpapier_-_oekologischer_Fussabdruck.pdf
Grüne Liga Berlin: https://www.grueneliga-berlin.de/?page_id=9805
Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen: https://www.jungk-bibliothek.at/spiel_brd_ch.pdf
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: https://www.umwelt-im-unterricht.de/category/stichworte/%C3%B6kologischer-fu%C3%9Fabdruck
Unterricht mit digitalen Medien: https://www.lehrer-online.de/oekologischer-fussabdruck.php
Themenblätter der Bundeszentrale für politische Bildung:
https://www.bpb.de/shop/lernen/themenblaetter/36640/nachhaltige-entwicklung
https://www.bpb.de/shop/lernen/themenblaetter/36570/mobilitaet-und-umwelt
https://www.bpb.de/shop/lernen/themenblaetter/36561/klimagerechtigkeit
ENSIGA: https://www.ensiga.com/ENSIGA-footprint_Spielanleitung.pdf
creating sustainability e.V.: https://www.creating-sustainability.info/index.php/projekt-zukundo/lehrerzimmer
LiebLinks für Lehrer & Schüler: https://www.autenrieths.de/links/liumwelt.htm
Unser kleines Dorf: https://www.unserkleinesdorf.com/archives/category/unterrichtsmaterialien
Greenpeace: https://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/landwirtschaft/20130219-Bildungsmaterial-umweltbewusst-essen.pdf
Schule der Zukunft mit einer umfangreichen Materialsammlung.
Einfach ganz anders: Vier Lernmappen zu den Themen Nachhaltigkeit, Boden, Wasser und Klima zum downloaden.
KURS21 Schulen unternehmen Zukunft: Kurzinformation zu den Lernbausteinen.




Kann man auf Fairtrade-Siegel vertrauen?

Klasse 9d der Gottlieb-Daimler-Realschule Ludwigsburg
Kann man auf Fairtrade-Siegel tatsächlich vertrauen?
Auch wenn statt der kleinen Kooperativen, wie das ursprünglich beabsichtigt war, nun auch große Plantagen zertifiziert werden, steht das Fairtrade-Siegel noch immer für bessere Arbeitsbedingungen und Löhne. Wie in der Arte-Dokumentation „Der faire Handel auf dem Prüfstand“ (Video unter „Ansehen“-„Fairer Handel“) gezeigt wurde, kommt der Großteil des Kaufpreises nicht mehr bei den kleinen Produzenten an, sondern bleibt bei den Zwischenhändlern. Trotzdem garantiert das Fairtrade-Siegel in den meisten Fällen für eine bessere Bezahlung der Arbeiter und ermöglicht Kindern den Schulbesuch. Wer sicher gehen will, dass die Arbeiter vom höheren Preis profitieren, sollte nicht bei Discountern kaufen, sondern im Weltladen. Ladenketten, Discountern und großen Lebensmittelfirmen dient das Fairtrade-Siegel vor allem als Feigenblatt. Die Produzenten haben nur geringen Nutzen davon. GEPA hält mit „fair+“ strengere Standards ein als das Fairtrade-Siegel. Stefan Kreuzberger empfiehlt in seinem Buch „Die Öko-Lüge“ (Buchtipp unter „Lesen“) trotz aller Kritik weiterhin den Kauf von Produkten mit dem Fairtrade-Siegel, da andere Siegel (z.B. Rainforest Alliance, Hand-in-Hand) den Fairtrade-Standard nicht erfüllen. Siehe hierzu auch den Vergleich des Forums Fairer Handel:https://www.forum-fairer-handel.de/webelements/filepool/site/downloadc/90105_Fair%20oder%20nicht%20Fair%20-%20Standardvergleich%20Endfassung.pdf




Wie viele Jahre können wir noch so leben?

Klasse 9d der Gottlieb-Daimler-Realschule Ludwigsburg
Wie viele Jahre können wir noch so leben?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, da niemand mit letzter Sicherheit weiß, über welchen Zeitraum noch welche Ressourcen in ausreichendem Maß verfügbar sind. Nach den Prognosen von Randers (2052 – Der neue Bericht an den Club of Rome, München 2012) wird die Weltbevölkerung bis zum Jahr 2040 mit 8,1 Milliarden Menschen ihr Maximum erreicht haben. Der Ressourcenverbrauch wird insgesamt bis etwa zum Jahr 2030 zunehmen, obwohl er in den OECD-Staaten bereits ab dem Jahr 2020 zurückgehen wird. Global wird das BIP weiter zunehmen, was jedoch auch auf Ausgaben zurückzuführen ist, die der Schadensbegrenzung und Reparatur von Umweltschäden dienen. Der Anstieg des Meeresspiegels, Klimaveränderungen, Bodenerosion und Wasserknappheit werden in vielen Regionen der Erde das Leben erschweren. In den reichen Länder wird das Wirtschaftswachstum weiter zurückgehen, während die Schwellenländer zunächst weiter wachsen.
Insgesamt dürfte in den reichen Ländern der heutiger Lebensstandard nicht aufrecht zu erhalten sein. Mit knapper werdenden Ressourcen werden die Lebenshaltungskosten steigen. Gleichzeitig werden die Einkommen wegen des schwächer werdenden Wirtschaftswachstum zurückgehen. Möglicherweise wird sich in den nächsten Jahren eine Abkehr vom Wachstumsgedanken durchsetzen.