Countdown

Hat die Erde eine Zukunft?

weismanAlan Weisman
Piper Verlag 2013.
München. 573 Seiten.

Wir können den zeitlichen Wettlauf nicht gewinnen, denn immer mehr Menschen produzieren immer mehr Müll, verbrauchen mehr Ressourcen und stoßen mehr CO aus. Bisherige Versuche, die großen Umweltkatastrophen abzuwenden, indem wir den Konsum einschränken und auf erneuerbare Energien umsteigen, kommen gegen die Folgen einer stetig wachsenden Bevölkerung nicht an. Einziges Lösungsszenario für unser Überleben ist, dass wir weniger Menschen werden. Aber was bedeutet das für uns persönlich? Können und wollen wir Menschen zwangsverpflichten, kein oder nur ein Kind zu bekommen? Wie kann so eine gravierende Veränderung in verschiedenen Kulturen durchgesetzt werden?

Mit seinem Buch „Countdown“ erweckt Weisman den Eindruck, die besonders bevölkerungsreichen Nationen seien an der Übernutzung der weltweiten Ressourcen schuld. Leider übersieht er, dass gerade die an Bevölkerungszahl abnehmenden Industrienationen die weitaus meisten Ressourcen verbrauchen und damit die Umweltkatastrophen verursachen. Natürlich werden auch die Schwellenländer in Zukunft mehr Ressourcen verbrauchen, doch die bevölkerungsreichen armen Länder werden sicher nicht in diesen Genuss kommen. (Stefan)




Der überflüssige Mensch

Unruhe bewahren.

Der ueberfluessige MenschIlija Trojanow
Residenz Verlag 2013
St. Pölten. 86 Seiten.

Ein Essay zur Würde des Menschen im Spätkapitalismus. Wer nichts produziert und nichts konsumiert, ist überflüssig so die mörderische Logik des Spätkapitalismus. Überbevölkerung sei das größte Problem unseres Planeten so die internationalen Eliten. Doch wenn die Menschheit reduziert werden soll, wer soll dann verschwinden, fragt Trojanow in seiner humanistischen Streitschrift wider die Überflüssigkeit des Menschen. Welcher Mensch ist überflüssig? In seinen eindringlichen Analysen schlägt er den Bogen von den Verheerungen des Klimawandels über die Erbarmungslosigkeit neoliberaler Arbeitsmarktpolitik bis zu den massenmedialen Apokalypsen, die wir, die scheinbaren Gewinner, mit Begeisterung verfolgen. Doch wir täuschen uns: Es geht auch um uns. Es geht um alles.

Interview mit Ilija Trojanow auf MDR Figaro