Fragen des Kurses kath. Religion 10 am Theodor-Fliedner-Gymnasium in Düsseldorf
1. Wie stehen Sie zur Produktion von erneuerbaren Energien?
Wir sollten schnellstmöglich auf die Nutzung fossiler Energieträger verzichten und auf erneuerbare Energie umsteigen. Dass dies innerhalb von 15 Jahren möglich ist, hat Hermann Scheer gezeigt (https://plattform-footprint.de/2013/10/der-energethische-imperativ/). Allerdings werden für erneuerbare Energien Ressourcen benötigt, sodass wir auch darauf achten müssen, dass nicht immer mehr Energie benötigt wird.
2. Welche Möglichen gibt es, den industriellen Fortschritt mit der Umwelt zu verbinden?
Solange industrieller Fortschritt mit zunehmendem Ressourcenerbrauch verbunden ist, wird es keine Möglichkeit geben, beides miteinander zu verbinden. Es gibt aber Bereiche, in denen Effizienzsteigerungen in der Produktion den Ressourcenverbrauch verringern. Forschung und technische Entwicklung sind notwendig, um Lösungen für die Probleme zu finden, die wir durch unseren Lebensstil verursacht haben. Hier müssen wir jedoch darauf achten, dass die Effizienzsteigerung nicht zu einem zusätzlichen Konsum und damit wieder zu zusätzlichem Ressourcenverbrauch führt (Bumerang- oder Rebound-Effekt).
3. Informationen zur Vermeidung von Plastik-Müll
Wenn möglich, keine abgepackten Produkte kaufen. Lieber im kleinen (Bio-)Laden, auf dem Wochenmarkt oder beim Bauern einkaufen, weil es dort die Frischprodukte unverpackt gibt. Keine Tragetaschen verlangen, sondern selbst Taschen oder Körbe zum Einkauf mitnehmen. Wenn schon verpacken, dann lieber in Papiertüten und dieser mehrfach verwenden, denn auch die Papierproduktion kostet Ressourcen. Und vor allem müssen (nicht nur) die Kunststoffabfälle im gelben Sack oder in der Tonne entsorgt werden. Recycling ist ein wichtiger Punkt, Ressourcen zu sparen.
4.Wie sehen Sie die Frage des Jagens von Tieren / die Jagd?
Was den Footprint angeht, ist gegen die Jagd nichts zu sagen. Fleisch von Wildtiere hat einen kleinen Footprint, da für diese Tiere keine zusätzlichen Ressourcen benötigt wurden. Allerdings geht das nur in beschränkten Ausmaß, denn wenn wir unseren gesamten derzeitigen Fleischkonsum mit Wild decken wollten, wäre der Wald bald leer. Wie mit allem im Leben: Nicht übertreiben! Solange die Wildbestände nicht gefährdet werden, sollte es kein Problem sein.
5. Wie sehen Einschränkungen für unseren Lebensstil konkret aus, auf was müssten wir verzichten?
Wir müssten weniger konsumieren! Das bedeuten, wir müssten weniger arbeiten, hätten weniger Stress und daraus resultierende Krankheiten. Dadurch würden auch die Kosten für das Gesundheitswesen sinken. Wir dürften natürlich auch nicht mehr so viel reisen. Das würde die Zahl der Flugbewegungen und die Fahrten mit dem Auto reduzieren. Dadurch hätten wir weniger Verkehrslärm, weniger Luftverschmutzung und daraus resultierende Krankheiten. Dadurch würden auch die Kosten für das Gesundheitswesen…. ach, das hatten wir schon. Wir müssten auch auf den unmäßigen Fleischkonsum verzichten. Dadurch würden wir auf Verschmutzung von Böden, Grundwasser und Luft im Bereich der Mastanlagen verzichten. Durch den Verzicht auf Fleisch gäbe es zum Beispiel weniger Übergewicht, Krebs, Gicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dadurch… na, ihr wisst ja, was jetzt kommt. Das sind Sachen, auf die man ganz gut verzichten kann. Wer vermisst schon Stress, Lärm, Gestank oder Krankheiten? Vielleicht sollten wir eher mal darauf achten, was wir gewinnen. Mehr Zeit für andere Menschen, Freunde und sich selbst. Mehr Gesundheit, Zufriedenheit, Bestätigung durch Menschen, für die man sich einsetzt. Und vor allem eine lebenswerte Zukunft, weil die Katastrophen, auf die wir zurzeit zusteuern, ausbleiben.
6. Gibt es die Möglichkeit eines „Neustarts“ für die Erde, kann es das überhaupt geben?
Ich bin der Meinung, dass wir da gerade hinsteuern. Wenn wir alle Ökosysteme zerstört und fast alle Arten ausgerottet haben, geht das Spiel – mit geänderten Ausgangsparametern – wieder von vorne los. Die Erde hat ja noch gut 4 Milliarden Jahre Zeit, neues Leben zu entwickeln. Allerdings ist das dann eine Geschichte ohne uns Menschen.
7. Wenn jeder das gleiche verbraucht, wie viel darf dann jede einzelne Person verbrauchen?
Wie in der Veranstaltung gezeigt, stehen zurzeit gerechterweise jedem Menschen 1,4 Global-Hektar zur Verfügung. Das wird sich in naher Zukunft noch ändern, denn mit zunehmender Weltbevölkerung wird weniger Fläche für jeden übrig bleiben. Allerdings werden nicht alle Menschen exakt gleich viel benötigen. In Äquatornähe muss beispielsweise weniger geheizt werden als in Polnähe.