Fragensammlung 1

Fragen des 11. Jahrgangs der Gesamtschule Talsand in Schwedt/Oder:
1. Was/Wer verursacht den größten Fußabdruck?

Den größten Footprint hat nach Angaben bei Wikipedia Katar mit 11,7 gha pro Einwohner. Die Original-Daten für 2012 sind beim Global Footprint Network leider nicht mehr abzufragen. Ursache hierfür ist der Einsatz fossiler Energieträger für Klimatisierung und Bewässerung.

2. Wie weit ist Deutschland in Sachen Ökostrom?

Der Anteil des Ökostroms am gesamten Stromverbrauch in Deutschland beträgt etwa 25% (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/energiewende-oekostrom-anteil-steigt-auf-ein-viertel/9258688.html). Damit liegt er über dem weltweiten Durchschnitt von 18%. Ermöglicht wurde der hohe Anteil des Ökostroms durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG). Die Bundesregierung will den Ausbau der Erneuerbaren Energien bis 2025 auf einen Anteil von 45% beschränken, obwohl er bis 2030 zu 100% möglich wäre (siehe SCHEER https://plattform-footprint.de/2013/10/der-energethische-imperativ/ ).

3. Wo bleibt der nicht recycelbare Müll?

Der wird entweder verbrannt („thermische Verwertung“) oder deponiert.

4. Kann es sein, dass unser Planet irgendwann nur noch aus Müll besteht?

Wenn man es konsequent zu Ende denkt, wird es so kommen. Denn selbst wenn wir alles recyceln könnten, würden immer Verschmutzungen im Sekundärrohstoff verbleiben. Beispielsweise lassen sich die verschiedenen Stahl-Legierungen nicht mehr trennen. Dadurch nimmt die Qualität der Produkte ab, sodass sie irgendwann nicht mehr genutzt werden könnten. Damit bliebe nur noch die Müllhalde oder die Müllverbrennung.

5. Welche Verantwortung hat unsere Generation in Bezug auf Nachhaltigkeit?

Wenn ihr in Zukunft noch ein gutes Leben führen wollt, solltet ihr besonders auf einen zukunftsfähigen („enkeltauglichen“) Umgang mit den Ressourcen achten. Aber auch eure Elterngeneration ist verantwortlich für den aktuell nicht nachhaltigen Ressourcenverbrauch, der bereits jetzt Millionen von Menschen das Leben kostet. Sie werden nur nicht dafür zur Rechenschaft gezogen, denn die Folgen baden Menschen in anderen Ländern aus.

6. Gibt es Möglichkeiten, den Klimawandel zu stoppen?

Nein, aber wir entscheiden, wie dramatisch es wird. Siehe hierzu https://plattform-footprint.de/forums/topic/sind-wir-schon-zu-spaet-dran-den-klimawandel-aufzuhalten/.

7. Wie würde eine Klimaveränderung aussehen?

Sie sieht ja bereits jetzt so aus, dass Gletscher und Polareis abschmelzen, Wirbelstürme heftiger werden und es häufiger zu Extremwetterlagen kommt. Wenn die Erderwärmung nicht bei 2° über dem vorindustriellen Niveau gestoppt werden kann, werden Vorhersagen praktisch unmöglich, weil dann selbstverstärkende Effekte eintreten. Siehe hierzu den Artikel bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Folgen_der_globalen_Erw%C3%A4rmung.

8. Warum stehen immer mehr Tiere und Pflanzen auf der Roten Liste?

Weil wir die Lebensbedingungen für diese Arten verschlechtern. Dazu gehören direkte Verfolgung, Lebensraumverlust, Umweltgifte, eingeschleppte und einwandernde Konkurrenten und Klimaveränderungen.




Selbstveranwortung für den eigenen Lebensstil

Lange schon denke ich über den CO2 Ausstoß und das FLIEGEN nach. Denn leider ist das ein Problem, das mich persönlich sehr trifft.
Als ich jung war, hielt ich es für eine wichtige Sache, die Welt und Leute aus anderen Völkern zu kennen. Einmal, weil es bildet und man sieht, dass nicht alles so sein muss und so optimal ist, wie es bei uns ist, dass es auch gut anders geht. Zum andern ist das Verständnis für andere Völker ein Faktor der Friedenserziehung, eine Sache, die ich auch meinem Sohn weitergeben wollte. Reisen vermittelt Selbsterfahrung. Beim Reisen habe ich aber auch immer wieder gesehen, was wir anrichten mit dem, was wir tun und es hat mich schließlich zur Umweltbildung gebracht.
Mein Sohn studiert im Ausland, meine Nichte ist auf Island verheiratet, mein Mann muss beruflich öfter fliegen und ein Freund von mir ist Reporter und Reiseautor. Sie können oftmals nicht anders, als eben zu fliegen. Wenn ich Freunde oder Verwandte im Ausland besuchen will, kann es sein, dass ich manchmal auch fliegen muss. Leider ist das Fliegen sogar oft noch wesentlich billiger, als die Bahnfahrt, vor allem, wenn man übernachten muss. Das entspricht nicht den realen Kosten des Fluges für die Gesellschaft, wenn man die Schäden mitbedenkt.

Ich spreche keinem jungen Menschen ab, dass er die Welt und ihre Menschen erfahren und kennenlernen sollte. Man sollte aber sicher abwägen, ob es immer die einfachste, billigste Flugreise sein muss und vor allem, wohin sie einen bringt und wozu. Für Urlaubsreisen gibt es auch andere tolle Möglichkeiten. Wenn man nicht fliegt, sondern lieber eine längere Zugfahrt zum Ziel wählt, große Fahrradtouren und Wanderungen macht, Mitfahrgelegenheiten nutzt oder notfalls eine Buslinie durch ein Land nimmt, hat man am Ende mehr gesehen und erlebt und lernt Leute kennen.
Erfahrungen mit anderen Völkern zeigen uns auch alternative Lebensweisen, die umweltfreundliche Lösungen für ein interessantes Leben beinhalten können. Wenn das Öl aus ist, müssen wir uns eh etwas anderes einfallen lassen. Dann können wir auch jetzt schon damit anfangen, denn auch früher sind Menschen gereist, anders eben. Eigentlich kann man Ferne erst ohne Flugzeug begreifen, wenn man die Strecken erlebt, die man durchmisst und was sich zwischen Ausgangsort und Ziel befindet. Das eigentlich ist erst Reisen.
Wichtig scheint mir aber besonders, dass wir uns nicht gegenseitig beschimpfen. Darüber gibt es ein Theaterstück von Sebastian Seidel, das in Augsburg zum Brechtfestival uraufgeführt wurde. Es heißt: Böser Bruder. Zwei gegensätzliche Bruder streiten sich, als der Vater im Sterben liegt über ihre Lebensweise. Das Publikum erkennt dabei, dass der böse Bruder immer der andere ist, denn keiner von beiden hat nur Fehler gemacht, jeder hat etwas Gutes getan und jeder kann etwas Sinnvolles tun. Sie sehen am Ende, dass sie es gemeinsam anpacken müssen. SELBSTVERANTWORTUNG ohne Schuldzuweisungen scheint mir das Allerwichtigste!

Bei diesem Theaterstück geht es um ERNÄHRUNG, da gilt natürlich das Gleiche. Es macht Spaß, weniger Fleisch zu essen, neue Rezepte auszuprobieren, selbst zu kochen. Sogar mein Sohn hat damit angefangen. UND: Mit wenig Fleisch fühlen sich viele meiner Bekannten besser, leistungsfähiger, sehen gesünder aus und haben eine Topfigur.

KONSUM zu reduzieren, schafft Zeit für viele andere tolle Dinge, denn mir ist Einkaufen inzwischen eher lästig und wie oft bin ich mit dem Einkauf nachher eh nicht zufrieden. Das Produkt hält nicht, was es verspricht, klaut mir nur wertvolle Lebenszeit, weil es benutzt, aufgeräumt und gepflegt werden muss oder ist gleich kaputt. Manchmal vergaß ich, dass ich es hatte oder fand es in all dem Zeug nicht mehr. Man kann ausprobieren, wie viel Freude es macht, mit weniger auszukommen. Man kann Überflüssiges in Sozialkaufhäuser oder Kleidertauschbörsen bringen. Viele Menschen sind darauf angewiesen, dort billig Second Hand einzukaufen. In Augsburg gibt es drei davon. Es macht das Leben viel einfacher!

Man kann MÜLL fast völlig reduzieren, Plastik braucht man eh oft nicht, da kann man vieles andere verwenden, um Dinge einzupacken.

Aber ohne NACHDENKEN geht es nicht. Meistens ist es besser erst zu denken, dann zu handeln, denn leider ist es nicht immer ganz einfach. Aber, wenn man bestimmte Dinge mal erkannt und kapiert hat, dann macht es Spaß und bringt ganz andere interessantere Erfahrungen!
Wer sagte es? Es gibt kein nachhaltiges Produkt, nur einen nachhaltigen Lebensstil!