Fleischkonsum vorschreiben

Frage der Klasse 8c an der Agnes Bernauer Realschule, Augsburg:
Könnte der Staat nicht vorschreiben, dass jeder Bürger nur eine geringe Menge Fleisch verbrauchen darf?

In einer Demokratie wird das nicht funktionieren. Es würde sicherlich einen Aufstand geben, weil sich die Menschen dadurch bevormundet fühlen würden. Wenn schon Verkehrsregeln oder  Steuergesetze, deren Sinn sich leicht erschließt, häufig nicht beachtet werden, dann wird es beim Fleischkonsum, der offensichtlich emotional tief verankert ist, erst Recht nicht klappen. Abgesehen davon hat die Regierung kein Interesse daran, den Fleischkonsum zu drosseln. Dafür ist der Einfluss der Agrarlobby zu groß. Mit „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ wurde uns von der staatlich und europäisch geförderten  CMA der Fleischkonsum nahegelegt.




Muss ich Vegetarier werden?

Frage einer 8. Klasse an der Heinrich-von-Buz Realschule, Augsburg.
Muss ich Vegetarier werden?

Der Fleischkonsum sollte insgesamt reduziert werden. Deshalb muss aber niemand gleich zum Vegetarier werden. Wer jeden Tag 250 Gramm Fleisch isst, hat seinen fairen Anteil an der Welt von 1,4 gha bereits verfuttert. Nur einmal in der Woche Fleisch zu essen, reduziert den Footprint im Bereich Ernährung bereits um 50%. Vegetarische Ernährung sogar um etwa 60%. Und bei veganer Ernährung (also keinerlei tierische Produkte) ist es noch günstiger. Aber einmal die Woche Fleisch wäre bereits ein gutes Maß, bei dem niemand auf Genuss „verzichten“ müsste. Verzichten würden wir aber auf Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die durch übermäßigen Fleischkonsum verursacht werden. Siehe hierzu einen Artikel aus  ZEIT online vom 6. August 2013.