Der FUTURZWEI Zukunftsalmanach 2013

Geschichten vom guten Umgang mit der Welt.

zukunftsalmanachHarald Welzer & Stephan Rammler
Fischer Taschenbuch 2012
Frankfurt am Main. 464 Seiten.

Das 21. Jahrhundert braucht Visionen – Geschichten von besseren Lebensstilen, Geschichten über eine gelingende Zukunft. Die Entwicklung einer zukunftsfähigen Gesellschaft wird schon heute von erfolgreichen Projekten vorangetrieben: Verantwortungsbewusste Unternehmer, kreative Schulleitungen, studentische Start-ups und Bürgerinnen und Bürger nutzen ihre Handlungsspielräume, um wegweisende und nachhaltige ökonomische Strategien und Lebensstile zu entwickeln. Der FUTURZWEI Zukunftsalmanach präsentiert ihre Geschichten und liefert damit Vorbilder für nachhaltige Wirtschafts- und Lebensmodelle und zeigt, dass Gegenentwürfe zur derzeitigen Leitkultur des Wachstums und der Verschwendung Spaß machen können. Das Schwerpunktthema Mobilität zeichnet in überraschenden Szenarien ein Bild unseres Lebens Mitte des 21. Jahrhunderts.




Selbst denken

Eine Anleitung zum Widerstand.

selbst denkenHarald Welzer
Fischer Verlag 2013
Frankfurt am Main. 336 Seiten.

Wie ist uns eigentlich die Zukunft abhandengekommen? Was war noch mal die Frage, auf die Fortschritt und Wachstum eine Antwort sein sollten? Und: Wie kann aus der Zukunft wieder ein Versprechen werden statt einer Bedrohung? Harald Welzers Buch gibt Antworten auf diese Fragen. Es lotet die Abgründe des erdrückenden Konsumwahns und politischen Illusionstheaters aus und zeigt, wie viele konkrete und attraktive Möglichkeiten zum widerständigen und guten Leben es gibt. Die ersten Schritte sind ganz einfach: sich endlich wieder ernst nehmen, selbst denken, selbst handeln.

»Eine gelungene Mischung aus Pamphlet, Essay und Soziologiebuch. Engagiert, leidenschaftlich und belesen.« Hilal Sezgin, Die Zeit, Literaturbeilage

»Dieses Buch […] kommt genau zur richtigen Zeit. […] Es dürfte eines der wenigen zeitkritischen und engagierten Sachbücher sein, bei denen man öfter mal lachen muss.“ Nils Minkmar, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

» Eine beklemmende, aber auch Mut machende Lektüre.« Alexander Jungkunz, Nürnberger Nachrichten

Interview auf der Frankfurter Buchmesse 2013




Der Soja-Wahn

Wie eine Bohne ins Zwielicht gerät.

der soja-wahnNorbert Suchanek
oekom Verlag 2010
München. 109 Seiten.

Soja ist in aller Munde – sei es als Tofu, Milchersatz oder Bestandteil von Schokoriegeln. Zudem ist Soja der wichtigste Eiweißlieferant in der Tierhaltung und soll als Biosprit unser Energieproblem lösen. Doch die Rodung der Regenwälder, die Vertreibung indigener Völker oder die Machenschaften der Gentechnikbranche bringen die Bohne in Verruf. Und so gesund wie die Werbung verspricht scheint sie auch nicht zu sein …
Mit Soja-Wahn entlarvt Suchanek die Mythen rund um die trendige Wunderbohne und gibt zugleich einen packenden Bericht über die Folgen des Sojabooms.

„Norbert Suchanek belegt seine Aussagen mit Untersuchungen renommierter Wissenschaftsinstitute, die die Aussagen der von der Sojaindustrie zitierten Studien zumindest in Frage stellen oder sie sogar widerlegen. Seine kritischen Anmerkungen wirken umso glaubwürdiger, als er Übertreibungen meidet und durchaus differenziert, dabei stets gut verständlich argumentiert. So verweist er darauf, dass etwa fermentierte Sojaprodukte wie Sojasoßen keine gesundheitlichen Probleme verursachen. Er hält auch den Genuss von Nahrungsmitteln aus Soja keineswegs für gefährlich. Nur sollte man sich nicht einseitig von ihnen ernähren. Das tun auch – anders als oft behauptet – die Asiaten nicht. […] Norbert Suchaneks Abrechnung mit der Sojabohne wird am Boom wenig ändern: Amerikas, Chinas und Europas Agroindustrien sind auf die Bohne angewiesen. Aber vielleicht kann dieses Buch den Verbraucher vor Illusionen schützen. Das wäre schon mal ein Anfang.“
Johannes Kaiser, Deutschlandradio Kultur 01.09.2010




Biotreibstoff

Eine Idee wird zum Bumerang.

biotreibstoffJames Smith
Verlag Klaus Wagenbach 2012, bpb 2012
Berlin. 141 Seiten.

Eine Welt, angetrieben durch Biotreibstoff: wie grün, wie sauber, wie nachhaltig und friedlich? Der Traum ist ausgeträumt. Nüchtern zeigt Smith die dramatischen Folgen des Anbaus und Vertriebs von Biokraftstoffen. Die Idee ist nicht neu: Schon 1925 sprach Henry Ford davon, dass der Jahresertrag eines Kartoffelackers ausreichen würde, um den für die Bearbeitung notwendigen Maschinen hundert Jahre Energie zu liefern. Heute soll ein Viertel des weltweiten Energiebedarfs durch Bioenergie gedeckt werden. Für Entwicklungsländer entstehen damit wirtschaftlich sehr lukrative Möglichkeiten, nicht ohne schwerwiegende Konsequenzen: Agrarnutzflächen werden ökologisch verwüstet, Kleinbauern ihrer Lebensgrundlagen beraubt, Hunger breitet sich aus. Die Gewinner sind wieder einmal die Großkonzerne. Smith bezeichnet die vermeintlich grüne Wende als moderne Form der Kolonisierung, die zu weiterer Verschärfung des globalen Nord- Süd-Konflikts führt. Vor allem kritisiert er, dass die weitreichenden politischen Entscheidungen zur Bioenergie auf wissenschaftlich noch unzureichenden Grundlagen getroffen werden. Risiken werden in Kauf genommen und erneut »Verbrechen gegen die Menschlichkeit« (Jean Ziegler, bis 2008 UN- Sonderberichterstatter) begangen, um weiterhin bedenkenlos dem Überkonsum von Energie frönen zu können.

Erläutert die Grenzen und Möglichkeiten der Biotreibstoffe und erklärt, warum Biotreibstoffe nicht zukunftsfähig sind.

„Agrosprit hat sich zu einem einträglichen Produkt gemausert. Leider garantiere er gar keine Nachhaltigkeit, schreibt Smith. Vielmehr diene Biotreibstoff dazu, die Wachstumslogik abzusichern. Aufschlussreich sind seine lokalen Studien über Anbau und Nutzung in Brasilien, in den USA, Indien und Tansania.

Im Fall von Indonesien mit seiner extensiven Palmölproduktion zeigt der Autor, wie Moore trockengelegt und damit CO2-Speicher vernichtet werden. Dadurch verschlechtert sich ganz eindeutig die CO2-Bilanz. Aber so rechnen die Biotreibstoffhersteller nicht. Ebenso wenig interessiert die Kunden und Konzerne in der EU, was auf den lokalen Märkten passiert.“ Martin Zähringer, Deutschlandfunk 20.01.2013




Menschenzeit

Zerstören oder gestalten? Die entscheidende Epoche unseres Planeten.

Menschenzeit-kleinChristian Schwägerl
Riemann Verlag 2010
München. 320 Seiten.

Der renommierte Wissenschaftsjournalist Christian Schwägerl (Der Spiegel) beschreibt, warum wir im „Anthropozän“, dem Zeitalter des Menschen, leben – in dem wir den Planeten Erde in atemberaubender Geschwindigkeit grundlegend verändern. Der Mensch erschafft neue Landschaften, greift in das Weltklima ein, leert die Meere, erzeugt neuartige Lebewesen. Die Grenzen zwischen Natur und Kultur verschwinden. Aus der Umwelt wird eine „Menschenwelt“ – doch sie ist geprägt von Kurzsichtigkeit und Raubbau. Entwickeln wir nun die Reife, unsere Macht für eine lange Zukunft zu nutzen?

„Menschenzeit“ beschreibt den steilen Aufstieg unserer Art, die Umweltkrisen von heute und Szenarien für die menschgemachte Biosphäre der Zukunft. Das Buch zeigt auf, warum sich vor allem die Menschen im Westen bewusst im Konsum mäßigen und zugleich die Kräfte der Wissenschaft neu mobilisieren müssen. Es gibt eine Chance für ein fruchtbares Zeitalter des Menschen – jetzt. „Menschenzeit“ ist „eine Einladung an jeden Einzelnen, sich einer neuen Bürgerbewegung anzuschließen“ (NDR), „ein subtiles, reflektiertes Mutmacherbuch“ (Tagesspiegel), eine „atemberaubende planetare Vision“ (FAZ).

Ein feuilletonistisches Buch, das praktische alle relevanten Themen anspricht, sie aber leider nicht wirklich bearbeitet. Zudem glaubt der Autor u.a. in Gentechnik und Geo-Engineering die Lösung der Problem zu finden. Erstaunlich auch, dass der Ökologische Fußabdruck nur ein einziges Mal erwähnt wird, ohne aber auf die Quelle und Methodik zu verweisen. Schafft Raum für die eingehende Behandlung mit dem Footprint.

Interview mit Christian Schwägerl




Der nachhaltige Warenkorb

Einfach besser Einkaufen. Ein Ratgeber.

Broschuere_Nachhaltiger_Warenkorb1-kleinRat für Nachhaltige Entwicklung 2012
Berlin.  84 Seiten.

Tag für Tag tun wir jede Menge Dinge, die mit darüber entscheiden, ob das Klima geschützt, knappe Ressourcen geschont oder Menschenrechte geachtet werden: Das fängt beim morgendlichen Frühstücksei an, geht weiter mit der Wahl des Verkehrsmittels für dem Weg zur Arbeit und endet noch lange nicht, wenn wir abends im Katalog blättern, um herauszufinden, welcher neue Kühlschrank in Frage kommt. Konsumentinnen und Konsumenten haben Macht, denn mit ihren Konsum- und Lebensgewohnheiten können sie das Angebot beeinflussen und ganze Branchen umkrempeln.

Der neue Nachhaltige Warenkorb, den die imug Beratungsgesellschaft für sozial-ökologische Innovationen mbH im Auftrag des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) erarbeitet hat, setzt im Alltag an: Die Broschüre (PDF, 3,7MB) differenziert nach häufigen und seltenen Einkäufen und großen, noch selteneren Anschaffungen bzw. Entscheidungen, wie der Kauf eines neuen Autos oder die Geldanlage und will helfen neue Routinen zu entwickeln. Der Warenkorb zeichnet den aktuellen Stand um nachhaltigen Konsum nach. In der wissenschaftlichen, politischen und unternehmensseitigen Diskussion darum ist einiges in Bewegung. Ebenso dynamisch ist die Broschüre „Der Nachhaltige Warenkorb“, die seit der dritten, komplett überarbeiteten Neuauflage im September 2009 fortwährend aktualisiert wird. Nun liegt sie in 4. komplett überarbeiteter Neuauflage von Oktober 2012 vor.

Broschüre zum Konsum und Wegweiser durch den Dschungel der verschiedenen Siegel kostenlos bestellen oder downloaden.




2052

Der neue Bericht an den Club of Rome.

2052-kleinJorgen Randers
oekom Verlag 2012
München. 430 Seiten.

Vor 40 Jahren erschütterte ein Buch den Fortschrittsglauben der Welt: Der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ an den Club of Rome. „Die absoluten Wachstumsgrenzen der Erde werden im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht, wenn es der Menschheit nicht gelingt, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren“, lautete seine zentrale These. Sie glich einer Revolution und machte das Buch zu einem Weltbestseller mit über 30 Millionen verkauften Exemplaren. Vierzig Jahre später holt der Club of Rome erneut zu einem großen Wurf aus.“2052″ lautet der Name des aktuellen Reports. Er skizziert eine Zukunft, die ganz anders sein wird als wir uns dies heute vorstellen können. Welche Nationen werden ihren Wohlstand halten oder gar vermehren welche unter der künftigen Entwicklung leiden? Wie wird sich der Übergang zur wirtschaftlichen Vorherrschaft Chinas gestalten? Ist die Demokratie nach westlichem Vorbild geeignet, die großen Menschheitsprobleme zu lösen?Jorgen Randers, einer der Co-Autoren des Meadows-Reports von 1972, hat ein Szenario für die nächsten 40 Jahre erstellt; er stützt sich dabei auf globale Prognosen führender Wissenschaftler, Ökonomen und Zukunftsforscher.Trotz der überwiegend düsteren Prognosen glaubt Randers nicht an einen globalen Kollaps, denn „der Anpassungsprozess der Menschheit an die Grenzen dieses Planeten hat begonnen“. Aber der Report gibt auch keine Entwarnung, denn die Zukunft wartet mit gewaltigen Herausforderungen auf, wird geprägt sein von sozialen Unruhen und zahlreichen Umbrüchen. Sie zu meistern wird unsere Jahrhundertaufgabe sein; „2052“ liefert hierzu die (über)lebensnotwendigen Grundlagen.

Vortrag von Jorgen Randers am 12. Oktober 2012 in Frankfurt/Main




Wolken, Wind und Wetter

Alles, was man über Wetter und Klima wissen muss.

Wolken, Wind und WetterStefan Rahmstorf
dva 2011
München. 224 Seiten.
10 – 12 Jahre

In einem neuen Buch aus der erfolgreichen Kinder-Uni-Reihe erzählt der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf, was die Lufthülle unserer Erde Spannendes zu bieten hat: Blitz und Donner, Schnee und Hagel, Tornados, Hurrikane und flauschige Gebilde mit merkwürdigen Namen, die einen manchmal ziemlich nass dastehen lassen. Er erklärt, was das Wetter vom Klima unterscheidet, warum am Nordpol keine Palmen wachsen, was Forscher aus einem drei Kilometer langen Eis am Stiel lernen und wieso ohne das Meer alles nichts wäre. Nicht zuletzt gibt er auch eine Antwort auf die Frage, warum es auf der Erde immer wärmer wird.




Das Omnivoren-Dilemma

Wie sich die Industrie der Lebensmittel bemächtigte und warum Essen so kompliziert wurde.

omnivoren-dilemmaMichael Pollan
Goldmann Arkana 2011
München. 608 Seiten.

Der Mensch gehört von der Konsititution seiner Verdauungsorgane her zu den Omnivoren, den Allesfressern. Das war in der Evolution sicherlich nützlich. Doch das heutige Überangebot von Nahrungsmitteln in Supermärkten und Schnellrestaurants bringt nicht nur ihn selbst körperlich an den Rand des Abgrunds, sondern ruiniert auch noch seinen Lebensraum und sein soziales Umfeld. Mit Biss und investigativer Recherche sieht sich Pollan um, wie unsere Nahrungsmittel hergestellt und verarbeitet werden, vom Maisfeld über Cheeseburger mit Pommes bis zum Öko-Menü. Er öffnet uns die Augen für unser gestörtes Essverhalten und für den Weg zurück zu Einfachheit und Genuss.

Das Omnivoren-Dilemma ist eine unterhaltsame und gut recherchierte Gegenüberstellung von konventioneller Landwirtschaft und Biolandbau in den USA (mit weiterführender Literatur).

„Jonathan Safran Foers Buch „Tiere essen“, Karen Duves „Anständig essen“ oder aber auch die österreichischen Kinodokus „We feed the World“ und „Unser täglich Brot“ – Bücher und Filme über unsere Art zu Essen boomen wie selten zuvor. Michael Pollans Buch „Das Omnivoren-Dilemma“ wird sich hier sicherlich einreihen und einen weiteren hochqualitativen Beitrag leisten, vor dem nächsten Einkauf nach- und vielleicht umzudenken.
Ivo Kaumann, ORF

Siehe auch: Food, Inc. Was essen wir wirklich?




Gute Aussichten für morgen

Wie wir den Klimawandel bewältigen und die Energiewende schaffen können.

gute aussichten fuer morgenSven Plöger
Westend Verlag 2012, bpb 2012
Frankfurt am Main. 314 Seiten.

Der Klimawandel kommt, das steht außer Frage. Doch in welchem Ausmaß wird er uns treffen? Die Folgen werden wir in sämtlichen Lebensbereichen wie Wohnen, Verkehr und Landwirtschaft spüren. Wir werden konstruktive Lösungen finden müssen. Sachliche Unkenntnis und Lobbyismus verschiedener Interessengruppen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien haben jedoch zu einer undurchdringlichen Vielfalt an Meinungen geführt. Sven Plöger zeigt in Gute Aussichten für morgen, wie diese Einzelinteressen endlich überwunden werden können, und macht damit den Blick frei für die Möglichkeiten, die sich uns eröffnen. Denn erst der Klimawandel verstärkt den Zwang, effizientere Technologien zu entwickeln und Alternativen zu fossilen Energieträgern wie erneuerbare Energien zu fördern.

„Es war nicht das Anliegen des ARD-Wetterexperten, ein „vierhundertzwölftes Buch zum Klimawandel“ (13) zu schreiben. Vielmehr geht es Plöger darum, eine „Einordnung“ (13) vorzunehmen, in der er die Fragen seiner Zuschauer zum Klimawandel, die vielen Antworten der Experten und Laien „unterschiedlichster Lager sowie den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu einem ‚Weltbild’“ (13) zusammenführt. Schlussendlich handelt es sich bei diesem Buch allerdings doch um einen weiteren Beitrag zu diesem Thema: Nachdem Plöger im ersten Teil in die Grundlagen unseres Klimasystems einführt und Einblicke in dessen Geschichte und Wandel vermittelt, bereitet er im zweiten Abschnitt skeptische Positionen der Klimafolgendiskussion kritisch auf, verweist zudem auf den Aufmerksamkeitsdruck auf die mediale Berichterstattung und macht so auf die eigentlichen Steuerungsmechanismen der Debatte aufmerksam. Im dritten Part des Buches bezieht der Meteorologe schließlich inhaltlich Position. Ausgehend von der Prognose, dass sich die klimatischen Veränderungen nachhaltig auf (Land-)Wirtschafts- und Gesundheitssystem auswirken, betont er, dass es nur zwei „Stellschrauben“ gebe, „um zu ‚guten Aussichten‘ zu gelangen“ (256). Da jedoch an das „Eindämmen der Bevölkerungsexplosion“ nicht zu denken sei, bliebe nur die Stellschraube „Lebensweise“ (257). Infolgedessen sei zum Klimaschutz ein ebenso effizienter wie sparsamer Energiemix unverzichtbar, der insbesondere die Sonne als Energielieferant einbezieht und auf „Wasserstoff in Kombination mit Brennstoffzellen“ (293) setzt, um unsere Mobilität weiterhin zu gewährleisten. Mit dem Thema vertrauten Lesern mag das Buch an einigen Stellen redundant erscheinen und kaum neue Erkenntnisse bringen. Spannend wäre es zudem gewesen, hätte Plöger nicht nur die seiner Meinung nach skeptischen Denkmuster in der Klimadebatte aufgezeigt, sondern genauso versucht, den eigenen Standpunkt konsequent auf den Prüfstand zu stellen. Fachfremden Lesern bietet das Buch dennoch einen empfehlenswerten und vor allem gut lesbaren Einstieg.“
Niina Borchers, Rezension zu: Sven Plöger: Gute Aussichten für morgen. Frankfurt a. M.: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 29.03.2012.