Energieatlas
Daten und Fakten über die Erneuerbaren in Europa

Heinrich-Böll-Stiftung in Zusammenarbeit mit Green European Foundation, European Renewable Energies Federation und Le Monde Diplomatique
Berlin 2018. 52 Seiten.
Der europäische Energieatlas erscheint zu einem Zeitpunkt, da die EU-Mitgliedsstaaten über eine Energie- und Klimastrategie für 2030 – das Clean Energy Package – verhandeln. Die Ziele und Verordnungen werden das nächste Jahrzehnt der europäischen Energie- und Klimapolitik bestimmen. Sie entscheiden darüber, ob wir dem Klimawandel effektiv entgegenwirken und den globalen Temperaturanstieg auf 2 Grad begrenzen können.
Doch reicht aus, was derzeit in Europa verhandelt wird? Das Paket
setzt zwar wichtige Signale für die Weiterentwicklung der europäischen
Energiewende, wird jedoch dem Potenzial von Energieeffizienz und
Erneuerbaren nicht gerecht. Die Ziele sind nicht ambitioniert genug und
gefährden die Fortschritte der vergangenen Jahre. Je nach Mitgliedsland
präsentiert sich die Energiewende anders. Die deutsche Energiewende war
in ihrem Ursprung ebenfalls ein nationales Projekt ohne Rücksicht auf
die Energiesysteme unserer Nachbarn. Doch inzwischen ist klar: Auch die
deutsche Energiewende gelingt nur europäisch!
Der europäische Energieatlas zeigt eine klare Alternative auf: Er ist Kompass der unterschiedlichen Energiediskussionen in den EU-Mitgliedsländern und stellt dar, wie eine Europäisierung die Energiewende für ganz Europa – und Deutschland nicht nur effizienter und kostengünstiger, sondern als win-win-Situation für mehr Energie und Wohlstand erfolgreich gestaltet werden kann.
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Inhaltsverzeichnis:
IMPRESSUM
VORWORT
- ZWÖLF KURZE LEKTIONEN
ÜBER EUROPAS ERNEUERBARE ENERGIEN - GESCHICHTE
TRIEBKRAFT DER INTEGRATION
Kohle,
Atom, Öl – Europa wuchs mit seinen Energieproblemen. Jetzt erlauben die
Erneuerbaren nachhaltige Fortschritte in der Klimapolitik, beim
Technologieeinsatz und für eine sichere Versorgung. - ZUKUNFT
GEWINNER VON MORGEN
Für die
internationale Konkurrenz haben die „grünen“ Energien und ihre
Technologien ein neues Wirtschaftsfeld geschaffen. Wer hier führt oder
den Anschluss hält, wird mit Exportchancen, Arbeitsplätzenund
Kostensenkungen belohnt. Zu einer erfolgreichen Wende gehören auch
Demokratie und soziale Gerechtigkeit. - WIRTSCHAFT
VOM RAND IN DIE MITTE
Erneuerbare
werden immer konkurrenzfähiger. Sie sorgen für Wachstum und
Arbeitsplätze, aber in der Energiepolitik geht das Umdenken noch längst
nicht weit genug. An den Finanzen mangelt es dabei nicht. - BÜRGERENERGIE
TROPFEN WERDEN ZUM STROM
Besitze
dein Energiesystem! Bürgerinnen und Bürger nehmen aktiv an der
Energiewende teil, indem sie direkt investieren oder Eigentümergruppen
beitreten. Doch das ist nur der erste Schritt. - STÄDTE
AKTIONEN VOR ORT
Städte können ein
Labor für Innovationen sein. Sie sind groß genug, um neue Ideen in
großem Maßstab zu erproben, aber klein genug, um sie aufzugeben, wenn
sie nicht funktionieren. Und die besten Projekte können auf die
nationale Ebene übertragen werden. - ENERGIEARMUT
IM KALTEN UND IM DUNKLEN
Für
viele Menschen in der EU sind warme Wohnungen und bezahlte
Stromrechnungen nicht selbstverständlich. Wird die Energiewende auch
sozialpolitisch ausgerichtet, kann sie dazu beitragen, dass die
Energiekosten sinken und die Einkommen steigen. - SEKTORENKOPPLUNG
DER WICHTIGSTE TEIL DER WENDE
Heizung,
Kühlung und Transport verbrauchen derzeit noch große Mengen fossiler
Brennstoffe. Werden diese Sektoren mit der Stromerzeugung gekoppelt,
ergeben sich auch Lösungen für das Problem der schwankenden
Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie. - ELEKTRIZITÄT
OHNE FLEXIBILITÄT IST ALLES NICHTS
Beim Umstieg auf erneuerbare Energien geht es nicht nur darum, Land mit Solarzellen zu bedecken oder Windräder zu errichten.
Stromnetze
müssen sorgfältig verwaltet werden, damit Nachfrage und Angebot auf dem
Strommarkt ausgeglichen sind – keine leichte Aufgabe. - MOBILITÄT
ENDE DER VERKEHRTEN STADT
Endlose
Staus zeigen, wie notwendig sauberere, effizientere Transportsysteme
sind. Um eine rationale Verkehrspolitik zu entwickeln, müssen neue
Technologien mit bewährten Ansätzen kombiniert werden. - WÄRME
DIE NEUEN GRADMESSER
Meist ist das
Wetter in Europa entweder zu kalt oder zu heiß, um sich wohlzufühlen.
Doch Heizung und Kühlung verbrauchen viel Energie. Neue Technologien und
bessere politische Strategien könnten die Effizienz erhöhen und Kosten
wie Treibhausgasemissionen senken. - EFFIZIENZ
WENIGER SOLL MEHR WERDEN
Zugige,
schlecht gedämmte Gebäude, veraltete Maschinen und Haushaltsgeräte, viel
zu durstige Autos und Lampen, die mehr Wärme als Licht erzeugen – ein
großer Teil der Energie, die wir verbrauchen, ist verschwendet. Das soll
sich ändern. - DIGITALISIERUNG
LAND FÜR PIONIERE
Wie können
Millionen von Solarmodulen und Windturbinen in ein zuverlässiges System
integriert werden, das Angebot und Nachfrage aufeinander abstimmt?
„Smarte“ Techniken liefern die Lösung. - EUROPÄISCHE UNION
EHRGEIZ IST MANGELWARE
Keine
Institution spielt für die Energiewende in Europa eine größere Rolle
als die EU. Doch ihre Initiativen sind nicht mutig genug, die Erfolge
sind zu verstreut und die Reformen haben viele Gegner. - POLEN
ERNEUERBARE KOHLESUBVENTIONEN
Die
traditionellen und umweltfeindlichen Energieträger Stein- und Braunkohle
belasten die polnische Bevölkerung. Dabei könnte insbesondere der
Ausbau der Windkraft den Strommix verbessern. - TSCHECHIEN
WO DAS PENDEL SCHWINGT
Die
tschechische Regierung ist nicht gewillt, den Energiesektor des Landes
nachhaltig umzugestalten. Zudem leidet das Image der Erneuerbaren noch
immer unter alten Regulierungsfehlern. - GRIECHENLAND
ALLES KÖNNTE SCHNELLER GEHEN
Ein
ehrgeiziger nationaler Energieplan und der Preisverfall bei den
Erneuerbaren haben deren Anteil am griechischen Strommix erhöht. Aber
Wirtschaftskrise und teures Kapital haben zu Rückschlägen geführt. - FRANKREICH
GROSSE PLÄNE, GROSSE SCHRITTE
Mit
der Atomkraft, die Frankreichs Energiesystem dominiert, soll es zu Ende
gehen. Kein anderes Land hat einen so tiefen Strukturwandel vor sich –
wenn der politische Konsens bestehen bleibt. - DEUTSCHLAND
EIN VORBILD, DAS KEINES IST
Die
Energiewende betrifft in Deutschland überwiegend den Stromsektor.
Heizung und Verkehr stehen noch am Beginn der Umgestaltung. Das größte
Problem ist jedoch der Kohlestrom. - NACHBARN
GEFÜHLTE UNSICHERHEIT
Viele Länder,
aus denen die EU Öl, Gas und Kohle bezieht, sind instabil und keine
Demokratien. Die Energiewende könnte diese Importe beenden, doch die EU
will sie fortsetzen.
AUTORINNEN UND AUTOREN, QUELLEN VON DATEN, KARTEN UND GRAFIKEN
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