Die Preise lügen
Bernward Geier, Volkert Engelsman (Hrsg.)
oekom Verlag 2018
München. 168 Seiten.
Ist es nicht toll, dass wir nur noch einen Bruchteil unseres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen? Alles so schön billig bei Aldi, Edeka & Co.! Doch was, wenn die Preise nur deshalb so niedrig sind, weil die Kosten abgewälzt werden – auf Umwelt, andere Länder, kommende Generationen? Oder wenn die Kosten durch die Hintertür wieder bei uns landen, weil die Ausgaben für Gesundheit steigen oder Wasser immer teurer aufbereitet werden muss?
Dann ist es an der Zeit zu handeln, denn nur wenn die Folgekosten konventionell produzierter Lebensmittel sichtbar gemacht werden, ist das System wieder gerecht. Und wenn die Preise endlich die Wahrheit sagen, wäre »normal« plötzlich viel teurer als »bio«. Dann würden wir ganz automatisch das kaufen, was am besten für uns und unsere Umwelt ist.
Das Buch will das Momentum der Diskussion nutzen und befeuern. Die Beiträge geben einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Aspekte der Thematik, üben fundierte Kritik, zeigen aber auch konkrete Lösungsmöglichkeiten auf, etwa zu geeigneten Kommunikationsstrategien.
„Die Supermarktrechnung fiele natürlich höher aus, weil externe Effekte wie etwa Umweltschäden zu Buche schlagen. Um die die Ausgaben für Lebensmittel trotzdem einigermaßen im Rahmen zu halten, müsste man auf Anbaumethoden setzen, die günstiger sind, nämlich für die Natur, die Umwelt und damit auch für den Menschen. Dafür stiegen am Ende die Preise fürs Wasser oder auch die Ausgaben im Gesundheitswesen weniger stark an.“
Jutta Schilcher, BR